Architektur wird sich ändern

Auftakt der Vortragsreihe „Positionen & Perspektiven“

30.11.2020

Am 2. Dezember stellen sechs Referent*innen in der interdisziplinären Diskussionsrunde »Architektur wird sich ändern« ihre vielfältigen Perspektiven auf denkbare und notwendige Veränderungen in der Architektur und ihre Auswirkungen auf Berufsbild und Berufsfelder vor.

Die Teilnehmer*innen der Diskussion: V.l.o.n.r.u: Teresa Fankhänel (Foto: Laura Trumpp), Daniel Fuhrhop, Verena Schmidt, Inga Glander (Foto: Bundesstiftung Baukultur), Anh-Linh Ngo (Foto: Noshe), Fabian Thiel, (Foto: Picture People, Frankfurt am Main)
Die Teilnehmer*innen der Diskussion: V.l.o.n.r.u: Teresa Fankhänel (Foto: Laura Trumpp), Daniel Fuhrhop, Verena Schmidt, Inga Glander (Foto: Bundesstiftung Baukultur), Anh-Linh Ngo (Foto: Noshe), Fabian Thiel, (Foto: Picture People, Frankfurt am Main)

Podiumsdiskussion am 7. Tag der Forschung

2.12.2020

18:00 Uhr:
Verleihung des Heinz-Stillger-Preises für studentische Forschung

18:15 Uhr
Beginn der Podiumsdiskussion

Grußwort:
Prof. Dr. Jens Schneider, Vizepräsident der TU Darmstadt

Es diskutieren:

  • Teresa Fankhänel, Technische Universität München:
    „Überlegungen zur Architekturmaschine“

    „Architektur geht nicht nur Architekt*innen an, sondern betrifft uns alle. Als Kuratorin sehe ich es als meine Aufgabe, neue Anstöße für Diskussionen über Architektur zu geben--sei es zu deren Geschichte, Gegenwart oder Zukunft.“
    Teresa Fankhänel ist Kuratorin am Architekturmuseum der TUM und wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Architekturgeschichte und kuratorische Praxis an der TU München.
  • Daniel Fuhrhop, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg:
    „Architektur ohne Bauen“

    Zukünftig beschäftigt sich Architektur nicht mehr mit Bauen, denn unsere Städte sind gebaut. Architektur gestaltet nun den Stadtwandel in Zeiten des Klimawandels.
    Daniel Fuhrhop ist Betriebswirt, gründete 1998 den Stadtwandel Verlag („Die Neuen Architekturführer“) und verkaufte ihn 2013. Seitdem arbeitet er als freier Autor (Streitschrift „Verbietet das Bauen!“, gleichnamiger Blog, Ratgeber „Einfach anders wohnen“) und erforscht seit 2019 an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Ökologische Ökonomie), wie wir anders bauen und wohnen können.
  • Inga Glander, Bundesstiftung Baukultur:
    „Architektur allein reicht nicht“

    Architektinnen und Architekten tragen als Gestalter der gebauten Umwelt eine besondere gesellschaftliche Verantwortung. Architektur mag sich ändern, diese Verantwortung aber bleibt bestehen und sollte präsent in Ausbildung und Selbstverständnis sein.
    Inga Glander studierte Architektur an der Technischen Universität Braunschweig und der Universitat Politècnica de València. Sie übernahm die Projektleitung diverser Bauvorhaben in Berlin, u.a. bei braun.busse.architekten und Pott Architects und absolvierte ein Fernstudium Journalismus an der Freien Journalistenschule. Seit Juli 2018 ist sie Vorstandsreferentin bei der Bundesstiftung Baukultur.
  • Anh-Linh Ngo, Mitherausgeber Arch+:
    „Architecting – mehr als Bauen“

    Architektur und Stadt sind komplexe Wissensgebiete, die sich von vielen anderen Wissensbereichen dadurch unterscheiden, dass sie sich immer einem systematischen, streng wissenschaftlichen Zugang versperrt haben. Trotz vieler historischer Versuche, die Disziplin mit einem einheitlichen Überbau zu erklären, wird das Wissen der Architektur immer ein Sedimentwissen bleiben, das keiner vereinheitlichenden Theorie unterliegt. Dies umso mehr, als sich Architektur und Stadt grundsätzlich weder nur wissenschaftlich noch rein künstlerisch oder praktisch definieren lassen.
    Anh-Linh Ngo (* 1974) ist Architekt, Autor und Mitherausgeber von ARCH+. Seit 2005 prägt er als Redakteur und später als Chefredakteur die Weiterentwicklung der ARCH+ als Diskursmedium wesentlich mit. 2007 nahm er mit ARCH+ am Zeitschriftenprojekt der Documenta 12 teil. 2010–16 war er Mitglied des Kunstbeirats des ifa (Institut für Auslandsbeziehungen), für das er 2009 die Wanderausstellung Post-Oil City entwickelte. Er war Mitbegründer der internationalen Initiative „projekt bauhaus“, die sich von 2015–19 mit Symposien, Workshops, Pop-up-Ausstellungen und einer Performance von Schorsch Kamerun kritisch mit den Ideen des Bauhauses auseinandersetzte. 2018 hatte die von ihm mit initiierte und kuratierte ifa-Ausstellung „An Atlas of Commoning: Orte des Gemeinschaffens“ in Berlin Premiere und tourt seitdem für 10 Jahre weltweit. 2019 kuratierte er mit ARCH+ die Ausstellung „1989–2019: Politik des Raums im Neuen Berlin“ für den Neuen Berliner Kunstverein. Er ist Kuratoriumsmitglied der IBA 2027 StadtRegion Stuttgart.
  • Verena Schmidt, Teleinternetcafe Architektur und Urbanismus:
    „Kooperative Stadt“

    Die bestehende Stadt ist eine wertvolle Ressource – sowohl im materiellen als auch im immateriellen Sinn. In Praxis, Lehre und Forschung beschäftigen wir uns damit, vorhandene Qualitäten zu erkennen und in integrierten Konzepten weiterzutragen. Wir erarbeiten ortsspezifische Entwürfe an der Schnittstelle von Architektur und Städtebau. Dabei geht es nicht zuletzt um eine Begeisterung für Nischen und Zwischenräume, die die Stadt um vielfältige Atmosphären und Aneignungsmöglichkeiten bereichern.
    Verena Schmidt studierte Architektur an der TU München und dem City College New York. Sie arbeitete u.a. bei Detail, Arch+ und HEIDE & VON BECKERATH. Seit 2011 ist sie Partnerin des Büros Teleinternetcafe Architektur und Urbanismus in Berlin. Von 01/2014 bis 04/2017 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institute for Sustainable Urbanism der TU Braunschweig in Lehre und Forschung tätig. Seit WS 2019/20 vertritt sie gemeinschaftlich mit ihren Büropartnern die Professur für Entwerfen und Städtebau an der TU Darmstadt.
  • Fabian Thiel, Frankfurt UAS:
    „Bodenpolitik – Perspektiven für die Architektur“

    Eine Gesellschaft, die nichts neu baut (auch auf der sogenannten ‚grünen Wiese‘), gibt sich auf! Das größte Hindernis für zeitgenössische, kraftvolle, bezahlbaren Wohn- und Lebensraum schaffende Architektur liegt in der (umwelt-)politisch motivierten, europarechtswidrigen Verknappung und Kontingentierung der Baulandproduktion. Ein wahres bodenpolitisches Problem, das erheblich unterschätzt wird.
    Fabian Thiel studierte Rechtswissenschaften an der Universität Regensburg und Geographie an der Universität Hamburg, wo er 2001 promoviert wurde. Berufliche Stationen waren u.a.: GIZ Afrika, HIS Hannover, Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle, CIM Kambodscha. 2011–2016 war er Vertretungsprofessor für Immobilienwirtschaft und Immobilienbewertung an der Frankfurt University of Applied Sciences in Frankfurt am Main. 2017 habilitierte er sich an der Justus-Liebig-Universität Gießen zum Thema „Legal Geography“ und war am dortigen Institut für Geographie Privatdozent. Im Oktober 2018 wurde er zum Professor für Immobilienbewertung an die UAS Frankfurt berufen. Dr. habil. Thiel forscht und lehrt in den Bereichen nationales und internationales Eigentums-, Bau- und Planungsrecht, Immobilienbewertung, Bodenpolitik und Rechtsgeographie.

Moderation: Prof. Dr. Carola Ebert, Berlin International. University of Applied Sciences

Zoom-Link der Veranstaltung

Fortbildung

Falls Sie sich die Veranstaltung „Positionen und Perspektiven“ (ab dem 2.12.2020) als Fortbildung bei der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen anrechnen lassen möchten, finden Sie hier weitere Informationen.