Postkartensammlungen und Postkartenprüfungen
Im Nachlass des Kunsthistorikers Georg Friedrich Koch hat sich eine umfangreiche, aus über 1000 Ansichtskarten bestehende Postkartensammlung erhalten. Ähnlich den Großdias waren Postkarten vor dem Einzug des digitalen Bildes als Anschauungsmaterial ein wichtiger Bestandteil der kunsthistorischen wie der architekturgeschichtlichen Lehre. An den Universitäten wurden sie zudem für Prüfungen verwendet. Auch Georg Friedrich Koch setzte sie im Rahmen der Hochschulausbildung ein. So mussten die Prüfungskandidat*innen anhand der ihnen vorgelegten Ansichtskarten die abgebildeten Bauobjekte identifizieren, datieren und vor allem diskutieren.
Das Fachgebiet Architektur- und Kunstgeschichte verfügt über eine Sammlung von rund 60.000 Glasdias sowie weiteren rund 15.000 Glas- und Zelluloid-Negativen, die in den Nachkriegsjahren großenteils unter dem damaligen Lehrstuhlinhaber Hans Gerhard Evers, neu angelegt wurde. Die alte Diasammlung des Lehrstuhls für Kunstgeschichte ist offenbar vollständig in der sogenannten Darmstädter Brandnacht im September 1944 verbrannt. Vom Umfang her gehört die gesamte nach 1945 zusammengestellte Sammlung zu den größten ihrer Art im deutschsprachigen Raum. Zum Vergleich: Das Institut für Kunst- und Bildgeschichte der Humboldt-Universität Berlin besitzt heute noch 57.000 Glasdias, wobei diese Sammlung schon 1890 beginnt. Eine Digitalisierungskampagne der Darmstädter Sammlung ist derzeit in Planung (Stand: Oktober 2021).
Zum Arbeitsbereich Mode & Ästhetik am Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik der TU-Darmstadt gehört eine etwa 5.500 Kleinbild-Dias umfassende Lehrsammlung. Der Schwerpunkt des digitalisierten Konvolutes liegt in der Darstellung von Mode und Frisuren von der Antike bis in die Moderne in Gemälden und Druckgraphiken. Zu dem Bestand gehören darüber hinaus Dia-Serien, die mit ihren Schritt-für-Schritt-Anleitungen zur Gestaltung von Frisuren wichtige Zeitdokumente darstellen. Ergänzt werden diese durch Abbildungen, die die Geschichte des Friseurhandwerks zum Thema haben sowie sich auf wissenschaftlicher Ebene dem Thema Haar widmen. Die umfangreiche Sammlung setzt sich aus diversen Quellen zusammen und bildet in ihrer Gesamtheit den Wandel in der Mode und den Frisuren im Laufe der Zeit ab. Die Sammlung wurde zu großen Teilen von Hans Lehmberg zusammengetragen.
Die Sammlung ist über die erreichbar. Zur Nutzung dieser Datenbank ist eine Anmeldung erforderlich. Der Titel der Sammlung in der Datenbank lautet: Sammlung Mode & Ästhetik, Technische Universität Darmstadt, Institut für Allgemeine Pädagogik und Berufspädagogik, Arbeitsbereich Mode & Ästhetik, Technische Universität Darmstadt. Bilddatenbank prometheus