Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen am Arbeitsbereich Mode & Ästhetik

Als Alexandra Karentzos 2011 als Stiftungsprofessorin für Mode & Ästhetik an die Technische Universität Darmstadt berufen wurde, arbeitete die promovierte Kunsthistorikerin Dr. Nina Trauth für die Dauer eines Jahres als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Arbeitsbereich.

Trauth arbeitete in der Mode & Ästhetik besonders mit A. Karentzos gemeinsam am Projekt „Mode & Globalisierung“, das in der internationalen Tagung „Traveling Fashion. Styles, Diversity, Globalization“ und der Zeitschriftenpublikation „Anziehen! Dressed up!“ mündete. Im Wintersemester 2012/13 besetzte Dr. Annika Kollarz die Mitarbeiterinnen-Stelle in Vertretung, sie wurde 2013 als erste Doktorandin der Kunstgeschichte im Fachbereich Humanwissenschaften zum Thema „Visueller Repräsentationen Schwarzer Frauen zwischen der deutschen Kolonialzeit und der Weimarer Republik“ promoviert.

Bereits seit 2010 konnten die Fachwissenschaften Mode und Ästhetik durch die Fachdidaktik Mode und Ästhetik/Körperpflege ergänzt werden. Sylvia Weyrauch abstrahiert und integriert, zunächst durch einen umfassenden Lehrauftrag, später durch eine Abordnung als pädagogische Mitarbeiter*in Themenbereiche aus der Mode und Ästhetik und der Kunstgeschichte in die Ausbildung der Lehrkräfte in der beruflichen Fachrichtung Körperpflege. Sylvia Weyrauch studierte Körperpflege bei Dr. Antoni-Komar an der TU Darmstadt und konnte im Rahmen der von Dr. Antoni Komar 2006-2008 herausgegebenen Schriftenreihe der Mode und Ästhetik am Institut für Designforschung ihre Staatsexamensarbeit mit dem Thema „Haut und Ornament“ (Sylvia Rind) als Monographie publizieren.

Im derzeitigen fachdidaktischen Studium besitzt die retroperspektivische, gegenwärtige und zukunftsgerichtete Betrachtung der Mode und Ästhetik in verschiedenen Kontexten eine wichtige Rolle, um Lehrkräfte auszubilden, die kreative Prozesse verstehen, anwenden, reflektieren und diese reflektierte Haltung und wissenschaftliche Fundierung schließlich auch an Auszubildende in beruflichen Schulen weitergeben zu können und diese für ihre kreativen Tätigkeiten am Menschen zu inspirieren.

In diesem Zusammenhang konnte von 2014-2016 das QSL- Projekt KORA „Neue Lernkultur im Berufsfeld Körperpflege durch selbstgestaltetes, personalisiertes Lernen: Modellierung von beruflichen Handlungskompetenzen durch Kompetenzraster in Lernfeldern“ (wird in neuem Tab geöffnet) in Zusammenarbeit mit der Hessischen Lehrkräfteakademie durchgeführt werden. Im Projekt konnten Mode und Ästhetik sowie kunstgeschichtliche Ansätze als ordinäre Kompetenzbereiche eines Kompetenzprofils Körperpflege stärker in den Mittelpunkt gerückt und in ein Gesamtkonzept für Berufsschulen integriert werden. Die Ergebnisse des Projektes fließen in die Erarbeitung von Lernaufgaben für den berufsschulischen Unterricht (Lernjobs für Friseure, Europa Verlag, 2021) und die zweite Phase der Lehrkräfteausbildung an den hessischen Studienseminaren ein.

Mit dem durch DFG-Mittel geförderten Projekt„Weiße Umhüllungen – weiße Verblendungen. Zur Bedeutung des weißen Tuchs in der visuellen Kultur seit dem 20. Jahrhundert“ (Projektlaufzeit 2010-2014) konnte am AB Mode & Ästhetik mit der Projektleiterin Dr. Birgit Haehnel und den Doktorandinnen Hanna Büdenbender und Christina Michaelis (geb. Leuchten) auch die kunst- und kulturwissenschaftliche Forschung gestärkt werden. Das Projekt mündete auch in eine Ausstellung, die von den Projektbeteiligten im Museum Wäschefabrik in Bielefeld (16.03.2014-25.01.2015) realisiert wurde.

Dr. Hanna Büdenbender wurde 2019 mit einer Arbeit zu „»Wow, that's so postcard!« De-/Konstruktionen des Tropischen in der zeitgenössischen Fotografie“ im Fachbereich Humanwissenschaften promoviert und bot im Semester 2019 auch ein Seminar zu „Tropical Beauty – Zur Konstruktion des tropischen Körpers“ an.

Zum Sommersemester 2013 begann Dr. Miriam Oesterreich zunächst auf einer prae-doc-, ab 2016 auf einer post-doc-Stelle ihre kunsthistorische Arbeit im Bereich Mode & Ästhetik. Miriam Oesterreich ist Athene Young Investigator und forscht im Rahmen ihres kunsthistorischen Habilitationsprojekts zu Indigenismen in der mexikanischen Avantgarde-Kunst der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Lateinamerikanischen Kunstgeschichte, Indigenismus und Modernekonzeptionen, transkulturellen Transferprozessen künstlerischer Praktiken, der Kunst im 19. und 20. Jahrhundert, Verflechtungen von Kunst und Populärkultur, Design und Mode, Körperkonstruktionen und Gender.

Sie wurde 2015 mit ihrer Arbeit zu „Inszenierungen ‚exotischer‘ Körper in früher Bildreklame“ (publiziert „Bilder konsumieren. München/Paderborn: Fink, 2018) promoviert. Sie studierte an den Universitäten in Heidelberg, Havanna (Kuba), Valencia (Spanien) und an der Freien Universität Berlin Kunstgeschichte, Romanistik und Altamerikanistik. Sie war Wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Exzellenzinitiative Transcultural Studies der Universität Heidelberg (2009-2011) und absolvierte ein wissenschaftliches Volontariat am Wilhelm-Hack-Museum in Ludwigshafen a.Rh. (2011/12), in dessen Verlauf sie mehrere Ausstellungen moderner und zeitgenössischer Kunst kuratierte. 2016 war sie Fellow an der Transregionalen Akademie Modernisms – Concepts, Contexts, and Circulation in São Paulo, 2017 an der Transregionalen Akademie Mobility – Objects, Materials, Concepts, Actors in Buenos Aires. Für ihr begonnenes Habilitationsprojekt zum mexikanischen Indigenismus erhielt sie den Fachbereichsforschungspreis der TU Darmstadt; sie war 2019 Ansel-Adams-Fellow des Center for Creative Photography, University of Arizona. Seit April 2020 forscht sie ebenfalls im Projekt Worlding Public Cultures – The Arts and Social Innovation an der Universität Heidelberg.

In der Lehre hat sie Seminare z.B. zu utopischen Körperentwürfen, zu Nacktheit um 1900, zu Körper-/Kleider- und Raumerfahrungen oder zu den „Quarantäne-Ästhetiken“ im Kontext der aktuellen Corona-Pandemie angeboten, u.a. auch zwei Lehrveranstaltungen in Kooperation mit der Kunstgeschichte im FB Architektur. Sie hat gemeinsam mit A. Karentzos Exkursionen nach Winterthur/Schweiz, nach Madrid, Wien und vielfach in hessische und süddeutsche Museen organisiert und durchgeführt.

Darüber hinaus hat sie in Zusammenarbeit mit A. Karentzos an zahlreichen Forschungsprojekten mitgearbeitet, Tagungen an der Technischen Universität und in Kooperation mit Universitäten im In- und Ausland durchgeführt und internationale Publikationen ediert.

Als Wissenschaftliche Mitarbeiterin in Vertretung arbeitete Christina Michaelis, M.A. für zwei Semester an der TU (SoSe 2015 und WiSe 2015/16). Für ihre Dissertation forschte sie zu Konstruktionen schwarzer Männlichkeiten in Kunst und visueller Kultur. Für das durch QSL-Gelder finanzierte Projekt zur Digitalisierung und Aufarbeitung des Lehmberg-Nachlasses war Marco Rasch, M.A. leitender Mitarbeiter. Als Mitarbeiter des Bildarchivs Foto Marburg war er die ideale Besetzung für die Erschließung insbesondere der Dia-Lehrsammlung. Im Anschluss war Marco Rasch freier Mitarbeiter in der Photothek des Kunsthistorischen Instituts in Florenz und wurde 2020 promoviert.

Seit dem Wintersemester 2018 wird der Fachbereich durch Veronika Ausfelder, Oberstudienrätin, unterstützt. Sie ist abgeordnete Lehrkraft für die Fachdidaktik 1 im Bachelor of Education Körperpflege und begleitet die Schulpraktischen Studien 2 im Master of Education.

Nach der Ausbildung zur Friseurin und dem Studium an der TU-Darmstadt arbeitet sie seit 2013 an der Paul-Ehrlich-Schule in Frankfurt. Ihr Referendariat und Berufserfahrungen (1999-2013) hat sie an der Frankfurter Schule für Bekleidung und Mode absolviert.

Veronika Ausfelder schrieb von 2009-2013 an der Buchreihe Salon 3000, Westermann Verlag, mit.

Sie ist außerdem systemische Beraterin (2010-2012 Darmstädter Systemwerkstatt) und ehrenamtliche Prüferin bei folgenden IHK´s Frankfurt, Hanau, Offenbach und Gelnhausen für die Ausbildung/ Prüfung zur Drogist*in.

Seit dem Sommersemester 2020 arbeitet auch die Doktorandin der Kunstgeschichte Rhea Dehn, M.A. am Arbeitsbereich und forscht für ihre Dissertation mit dem Arbeitstitel „Auf der ‚anderen’ Seite: El Estrecho de Gibraltar. Grenzgeografien, Migration und Identitätspolitik in der zeitgenössischen Kunst“. Aus kunsthistorischer Perspektive erforscht sie die sich stetig verändernde Konzeption des Verständnisses von Grenze, Migration und Identität. Unter Berücksichtigung der postkolonialen und globalen Studien fokussiert sie dabei die Grenzregion zwischen Südspanien und Nordafrika anhand zeitgenössischer Positionen.

Sie studierte Kunstgeschichte und Romanistik an der Goethe Universität in Frankfurt am Main und an der Universtitat de Barcelona (Spanien). In ihrer Masterthesis Umdeutungen des Schleiers. Repräsentationspolitiken bei Lalla Essaydi, Majida Khattari und Yumna Al-Arashi (2019) untersuchte sie die künstlerischen Handlungsräume in einem westlich geprägten ‚Orientdiskurs’. Sie war Praktikantin im kuratorischen Bereich am Museum Angewandte Kunst in Frankfurt am Main (2019), in dessen Verlauf sie die Ausstellung Contemporary Muslim Fashions begleitete und ein Panel zum Thema Mode und Kunst während des Contemporary Muslim Fashions Forum moderierte. Bereits 2015 sammelte sie erste Erfahrungen im Kuratieren von Ausstellung als Initiatorin des Projekts Art goes Charity.

Themen der Mode & Ästhetik verknüpft sie in ihren Aufsätzen mit künstlerischen Positionen, wie z.B. “Towards a self-empowered female body. Body language, tactility and materiality in Contemporary Art” in (Re-)Claiming Bodies through Fashion and Style: Gendered Configurations in Muslim Contexts, Basingstoke: Palgrave Macmillan, (wird im Verlauf des Jahres erscheinen) und „Figures: Mehr als nur die menschliche Form in der Frankfurter Galerie Sakhile&Me“ (08/2020).

Zahlreiche Lehrbeauftragte aus Forschung und Museen, teilweise Doktorand*innen am Arbeitsbereich, haben die Lehre in der Mode & Ästhetik in den vergangenen Jahren bereichert.

(Miriam Oesterreich)