Eröffnung der ETA-Modellfabrik
Mitglieder des Fachbereichs Architektur waren an der Entwicklung und Ausführung beteiligt
2016/03/04
Auf dem Campus Lichtwiese wurde am 02. März 2016 im Beisein von Staatssekretärin Brigitte Zypries und des Hessischen Wirtschaftsministers Tarek Al-Wazir die ETA-Modellfabrik eröffnet. Hier wird unter Realbedingungen und im Originalmaßstab erforscht und vermittelt, wie sich durch intelligente Vernetzung aller Gebäude- und Produktionskomponenten Energie in der Industrie noch effizienter nutzen lässt – mit großem Einsparpotenzial.
Auch Mitglieder des Fachbereichs Architektur waren an der Entwicklung und Realisation dieses interdisziplinären Projektes beteiligt. Grundlagenentwicklung, Vorentwurf und Entwurfsplanung wurden von Prof. em. Dipl.-Ing. Jo Eisele und Dr.-Ing. Frank Lang (FG Entwerfen und Baugestaltung) gemeinsam mit den Projektpartnern aus den Fachbereichen Machinenbau, Gebäudetechnik und Bauingenieurwesen durchgeführt. Bis zur Leistungsphase 5 haben sie das Projekt beratend mitbetreut. Bauplanung und Ausführung lagen in der Hand von Dietz Joppien Architekten AG unter der Leitung von Prof. Dipl.-Ing. Anett-Maud Joppien (FG Entwerfen und Gebäudetechnologie) und Dipl.-Ing. Albert Dietz.
Dr. Lang, der die Entstehung des Gebäude in seiner Dissertation wissenschaftlich begleitet hat, beschreibt zwei Grundüberlegungen, die für die Konzeption des Bauwerks ausschlaggebend waren:
„1. Für die Verknüpfung von Gebäude und maschineller Prozesskette sollte eine an ihren Innen-, wie Aussenflächen thermisch-aktive Gebäudehülle entwickelt werden, die in der Lage ist, Wärme aus ihrer unmittelbaren Umgebung aufzunehmen, an ein Speichersystem zu übergeben und gegebenenfalls zu einem anderen Zeitpunkt wieder abzugeben.
2. Vor dem Hintergrund der im Durchschnitt relativ kurzen Standzeiten von Industriebauten, sollten Tragwerk und Hülle als ‘kreislaufgerechte’ Konstruktion entwickelt werden. Dies bedeutete: eine möglichst homogene Bauweise, sowie ein konsequent modularer Aufbau des Tragwerks. Entwickelt wurde ein intergratives Tragwerk, das aus großformatigen modularen Elementen aufgebaut ist, so dass sich die Halle schrittweise erweitern bzw. rückbauen lässt.
Der Wandaufbau wurde als eine Art Sandwichkonstruktion aus unterschiedlichen Betonwerkstoffen konzipiert. Die Tragstruktur aus Betonfertigteilen wurde dabei mit einer Dämmschicht aus Zementschaum ,frisch auf fest‘ befüllt. Die vorgehängten Fassadenpaneele bestehen ausultrahochfestem Beton. Sowohl die Innen-, wie die Aussenflächen sind über Kapillarrohrmatten thermisch aktivierbar. Die Aneinanderreihung dieses Grundmoduls ergibt einen durch die PIPlatten-Stege rythmisierten Hallenraum, an dessen Nordseite die Büros der Forschungsinstitute als 2-geschossiger Tisch eingestellt sind.“
Weitere Informationen zur ETA-Fabrik