Forschungsprofile und Forschungsprojekte

Forschungsprofil | Fachgruppe A | Historische Grundlagen
Das Forschungsprofil der Fachgruppe A wird in Kürze ergänzt.
Forschungsprojekte der Fachgruppe
Geschichte und Theorie der Architektur – Kommissarische Leitung Prof. Dr. Christiane Salge
Baukultur als Lernprozess
Unter dem Thema „Baukultur als Lernprozess“ erforscht das Fachgebiet GTA seit mehreren Jahren signifikante Entwicklungslinien der europäischen Architektur und Stadtplanung des 19. und 20. Jahrhunderts im Kontext gesellschaftlicher Wandlungsprozesse. Schwerpunkte sind dabei neben der Genese und Entwicklung Internationaler Bauausstellungen, die die Bau- und Planungskultur in Deutschland seit nunmehr über 100 Jahren maßgeblich befruchten, vor allem auch die Beiträge maßgeblicher Institutionen und Akteure, von denen zu verschiedenen Zeiten unter jeweils spezifischen historischen Voraussetzungen bedeutende Reformimpulse ausgingen: Exemplarisch werden in den Forschungsarbeiten der Wissenschaftlichen MitarbeiterInnen derzeit die Geschichte des Deutschen Werkbunds und der Heimatschutzbewegung sowie das Leben und Werk von Architekten wie Otto Bartning, Rudolf Hillebrecht und Ernst Neufert vertieft.
Klassische Archäologie – Prof. Dr. Franziska Lang
Z.B.: DFG-Graduiertenkolleg: Wert und Äquivalent – Über Entstehung und Umwandlung von Werten aus archäologischer und ethnologischer Sicht
Im Jahr 2010 wurde dem Antrag auf Einrichtung eines Graduiertenkollegs von der DFG stattgegeben. Das Thema des Graduiertenkollegs ist „Wert und Äquivalent“. Wert und Äquivalent sind grundlegende Konzepte in allen Gesellschaften in Vergangenheit und Gegenwart. Wert ist zudem eine fundamentale Eigenschaft materieller Dinge, deren Einbettung in eine Kultur vielfach überhaupt erst dadurch möglich wird. Mit Archäologie und Ethnologie widmen sich diesen Themen zwei Fächergruppen, die eine hohe Kompetenz in der Untersuchung von Objekten und ihren gesellschaftlichen Kontexten, also im Studium materieller Kultur, mitbringen.
Architektur- und Kunstgeschichte – Dr. Christiane Salge
Z.B.: DFG-Projekt „Baukunst und Wissenschaft – Architektenausbildung um 1800 am Beispiel der Berliner Bauakademie“ (Laufzeit bis Mitte 2017)
Das Vorhaben beschäftigt sich mit der Architektenausbildung an der Berliner Kunstakademie im ausgehenden 18. Jahrhundert, im Zentrum steht die 1797/98 durchgeführte Reform, die letztlich zur Gründung der Bauakademie 1799 geführt hat. Während die Architektur der 1836 von Karl Friedrich Schinkel (1781–1841) errichteten Bauakademie schon sehr gut erforscht ist, stellen die wirtschafts- sowie bildungspolitischen und institutionellen Umstände ihrer Entstehung im Jahre 1799, konkret die Diskussionen zur Reform der Akademie, die Zusammensetzung ihres Lehrpersonals, der Aufbau und die Inhalte ihrer Lehre, die soziale Herkunft und spätere Karriere ihrer ersten Schüler, aber auch die Stellung und Bedeutung der Berliner Bauakademie unter den europäischen Architekturausbildungsstätten immer noch ein Forschungsdesiderat dar.(…)
Weitere Forschungsprojekte des FG Architektur- und Kunstgeschichte

Forschungsprofil | Fachgruppe B | Gestalten und Darstellen
Zur Fachgruppe B lehrt und erforscht Methoden, Prozesse, Materialien und Werkzeuge, die im Architekturentwurf zum Einsatz kommen. Die einzelnen Fachgebiete bedienen sich verschiedener Medien und wenden unterschiedliche Methoden an:
Das Fachgebiet Digitales Gestalten entwickelt rechnergestützte und materialgerechte Methoden und Werkzeuge für den Architekturentwurf, um unsere gebaute Umwelt vielfältiger, ressourcenschonender und nachhaltiger zu gestalten. Forschungsschwerpunkte sind Kommunikation und Interdisziplinarität, Repräsentation und Simulation sowie Fabrikation und Materialisierung.
Das Fachgebiet Plastisches Gestalten definiert Proportion, Dimension und Materialität – also haptisch-analoge Gestaltungsmittel, als grundlegende Instrumente des Architektens. Die Qualität des gebauten Raumes hängt unmittelbar mit den Eigenschaften der Masse zusammen, die ihn umfasst. Diese Symbiose zwischen Raum und Masse bildet den Kern von Lehre und Forschung des Fachgebiets. Materialbezogene Fragestellungen finden sich im Umgang mit Glas, Keramik und Bronze im Gestaltungsprozess, Kunsthandwerk bis hin zur zeitgenössischen Kunst. Zudem führt das Fachgebiet Forschungskooperationen mit Ingenieurwissenschaftlichen Fachdisziplinen des Maschinenbaus und der Chemie und arbeitet an architektonischen Gestaltungsfragen in Bezug auf Papierwerkstoffe.
Das Fachgebiet Bildnerisches Gestalten beschäftigt sich mit der Umsetzung und Übersetzung von Vorstellung und gesehener Wirklichkeit in eine eigene 2-dimensionale Sprache. Ein Bild von etwas zu machen bedeutet automatisch Reflexion und impliziert das ständige Forschen von Inhalten im Zusammenhang mit analoger Darstellung und den dafür zur Verfügung stehenden Mitteln. Einen besonderen Schwerpunkt im Forschungsprofil des Fachgebiets wird die künstlerische Druckgrafik darstellen und wie man sie für architektonische Interessen erfahrbar machen kann. Damit im Zusammenhang stehend wird sich einer neuer Ausstellungsraum am Fachgebiet damit befassen diese Interessen theoretisch und praktisch nach außen zu kommunizieren.
Forschungsprojekte der Fachgruppe
Digitales Gestalten – Prof. Dr. Oliver Tessmann
Digitale Prozessketten
Digitale Entwurfsmethoden und computergestützte Fabrikation verändern die Architektur, das Planen und das Bauen. In unserer Lehre und Forschung entwickeln wir rechnergestützte, materialgerechte Entwurfsmethoden.
Digitale Rekonstruktionen
Seit Anfang der 90er Jahre werden im Fachgebiet Bauwerke und Stadtanlagen, die heute nicht mehr existieren, virtuell rekonstruiert. In Zusammenarbeit mit namhaften Museen im In- und Ausland entstanden zahlreiche Rekonstruktionen: Vatikan, Moskauer Kreml, Kaisergräber in China, Schlösser in Dresden und Berlin, Florentiner Dom oder zerstörte deutsche Synagogen. Neben den Ausstellungsprojekten kommen in den letzten Jahren immer häufiger digitale Simulationsmodelle als Forschungswerkzeuge zum Einsatz.
Plastisches Gestalten – Prof. Ariel Auslender
Z.B.: BAMP! – Bauen mit Papier
Der vom LOEWE-Programm des Landes Hessen geförderte Schwerpunkt soll langfristig dazu beitragen, die Vorteile des Werkstoffes Papier für das Bauwesen systematisch zu erschließen und Voraussetzungen für ein neues Wirtschaftsfeld mit einem international sichtbaren Schwerpunkt in Hessen zu etablieren und an den beteiligten Universitäten und Hochschulen langfristig zu verankern.
Ziel des Schwerpunktes ist es, wissenschaftliche und technische Grundlagen für die Nutzung von Papier in Bauanwendungen zu schaffen und neue Lösungsansätze zu entwickeln. Dazu sind die Materialeigenschaften von Papier auf die neuen Anforderungen hin anzupassen und weiter zu entwickeln (z. B. hohe Festigkeit, Wasserbeständigkeit), die Möglichkeiten zu einer individualisierbaren Formgebung mit Papiermaterialien sind zu erforschen (z. B. die Verarbeitung in Tiefziehprozessen) und Gestaltungsansätze für die Bauteil- und Bauwerksgestaltung sowie die Dimensionierung und Auslegung sind zu erarbeiten.
Laufzeit: 4 Jahre – 1.01.2017 – 31.12.2020
Bildnerisches Gestalten – Prof. Katharina Immekus
Einen besonderen Schwerpunkt im Forschungsprofil des Fachgebiets wird die künstlerische Druckgrafik darstellen und wie man sie für architektonische Interessen erfahrbar machen kann.
Künstlerisches Forschen beinhaltet das Austesten von Darstellungsmöglichkeiten, es befasst sich mit Form, Inhalt und reflektiert beides in jeweils verschiedenen Zusammenhängen.
Parallel dazu wird sich ein neuer Ausstellungsraum (Galerie Parkhaus) am Fachgebiet etablieren. Dieser wird vorrangig die entstandenen Forschungsergebnisse (Bilder) zeigen und die begleitend dazu entstandenen Publikationen und Dokumentationen präsentieren.
Zeichen, Malen, Graphik
Farbe im Stadtraum
Der Semesterschwerpunkt »Farbforschung« gab den Rahmen für das Thema »Farbe im Stadtraum«. Am Beispiel der Stadt Darmstadt wurden Farbmischstudien des städtischen Raumes erstellt, deren konzeptionelle Gestaltung anschließend die Grundlage für freie Farbentwürfe lieferte.
Farbe wird nicht nur am einzelnen Gebäude untersucht, sondern – von Farbatmosphären im Stadtraum ausgehend – in einem stadträumlichen Zusammenhang betrachtet, analysiert und gestaltet. Farbanalysen vor Ort zur Bestimmung von Farbqualitäten und -quantitäten zeigen die Arbeitsweise.
Individuell war eine vergleichende Farbanalyse von einem anderen Ort anzufertigen, um die unterschiedlichen, lokal bedingten Farbstimmungen hervorzuheben.

Forschungsprofil | Fachgruppe C | Konstruktion
Im Fokus der Forschungsaktivitäten der Fachgruppe steht die tektonische Dimension der Architektur. Fügung und Materialverwendung, aber auch die Gesetzmäßigkeiten, Zwänge und Möglichkeiten des Einsatzes von Tragsystemen stellen zentrale Themen dar. Erforscht werden die performativen Qualitäten tektonischer Systeme, insbesondere auch im Verhältnis zu den ökonomischen, ökologischen und sozio-kulturellen Aspekten der Architektur.
Interessenschwerpunkte stellen der Kirchenbau und -umbau sowie experimentelle Bauweisen im Bereich szenografischer Architektur dar. Methodisch bedient sich die Fachgruppe des forschenden Entwerfens. Dieses bezieht die konkrete Entwurfsarbeit systematisch in die Forschung ein. Mit der Weiterentwicklung dieser Methode wird ein spezifisches Profil gewonnen und in nationalen wie internationalen Forschungszusammenhängen behauptet.
Seit langem wird die Zusammenarbeit mit den benachbarten Ingenieurwissenschaften erfolgreich praktiziert. Darüber hinaus verfügt die Fachgruppe über sehr gute Erfahrungen in der Kooperation mit Partnern aus der Industrie.
Forschungsprojekte der Fachgruppe
Entwerfen und Baugestaltung – Prof. Dipl.-Ing. Wolfgang Lorch
Neubau ETA Fabrik Darmstadt
Ausschöpfung energetischer Potenziale von Fertigungsmaschinen und deren energetische Vernetzung mit der Gebäudeinfrastruktur und – hülle mit dem Ziel einer optimalen Energie-und Ressourceneffizienz über den Lebenszyklus
Es entsteht ein Forschungs- und Ausbildungszentrum für Industrie, Handwerk, Universität und öffentliche Veranstaltungen. Das Projekt verfolgt einen interdisziplinären Ansatz zur Reduktion von CO2 Emissionen durch die Verbesserung der Interaktion von Maschine, Technischer Infrastruktur und Gebäude, gefördert durch das BMWi. Unter Berücksichtigung aller Teilsysteme soll die Nutzung von Synergieeffekten ein Optimierungspotential von ca. 40% erreichen können. Der Gebäudeentwurf wurde in Zusammenarbeit mit dem Fachgebiet Entwerfen und Baugestaltung des Fachbereiches Architektur an der TU Darmstadt entwickelt. Kennzeichend sind die modularen Wand- und Deckenelemente mit mineralischer Schaumdämmung sowie eine Verkleidung mit UHPC-Fertigteilen. Innenwand, Außenwand und Dach werden mit Kappilarrohrmatten für eine Bauteilaktivierung ausgestattet.
Prof. Dr.-Ing. Eberhard Abele, Fachbereich Maschinenbau
Prof. Jo Eisele, Fachbereich Architektur
Prof. Anett-Maud Joppien, Fachbereich Architektur
Dipl.-Ing. Frank Lang, Fachbereich Architektur
Zu den Forschungsprojekten des FG Entwerfen und Baugestaltung
Entwerfen und Baukonstruktion – Prof. Dipl.-Ing. M.Arch. Felix Waechter

Die deutschen Siedlungsbauten im Werk von Richard Neutra
Die bislang in der Forschung wenig beachteten Siedlungsbauten Richard Neutras in Walldorf, Quickborn und Hohenbuchau (nicht umgesetzt) werden untersucht und in das Spätwerk Neutras eingeordnet. Die Siedlungsbauten werden dokumentiert und hinsichtlich etwaiger Abweichungen zu den ursprünglichen Planungen Neutras untersucht. Forschungsschwerpunkt neben der architektonischen und konstruktiven Ausbildung ist auch eine vergleichende Analyse mit den kalifornischen Siedlungsbauten sowie die Kontextualisierung der Bauten in der deutschen Nachkriegszeit. Zugleich sollen die Siedlungen den publizierten Schriften Neutras gegenübergestellt und die Relevanz für den aktuellen Wohnungsbau im suburbanen Kontext untersucht werden.
Zu den Forschungsprojekten des FG Entwerfen und Baukonstruktion
Entwerfen und Industrielle Methoden der Hochbaukonstruktion

Forschungsprofil | Fachgruppe D | Gebäudeplanung
Die Fachgruppe D beschäftigt sich mit der Erforschung der Themen und Methoden des architektonischen Entwurfs. «Entwerfen» wird dabei als ein arbeitsteiliger, komplexer und dynamischer Prozess bestehend aus einer Vielzahl von Untersuchungsfeldern verstanden. Dazu gehören städtebauliche, typologische, strukturelle, konstruktive, materielle und atmosphärische Themen unter Berücksichtigung von gesellschaftlichen, kulturellen, ökonomischen und ökologischen Aspekten.
Die Forschungsschwerpunkte in dieser Fachgruppe sind somit breit gefächert und in Abhängigkeit von den Interessen und Schwerpunkten der einzelnen Fachgebiete unterschiedlich ausgerichtet. Neben vertiefenden Fragen zur Gebäudetypologie umfassen sie die Untersuchung der Werke herausragender Architekten, der Zusammenhänge zwischen Raumwahrnehmung und Raumgestaltung sowie die Erforschung verschiedener Wohnformen im europäischen Kontext der Nachkriegszeit.
Zur Erschließung neuer Fragehorizonte erfolgen die Forschungen unter Verwendung von komplementären Methoden aus den Geistes-, Sozial, Material- oder den Ingenieurwissenschaften. Die Forschung der Fachgruppe für Gebäudeplanung ist damit immer auch interdisziplinär angelegt.
Forschungsprojekte der Fachgruppe
Entwerfen und Gebäudelehre
Louis Kahn: Zeichnen, Denken, Architektur
Architekturdarstellung, Arbeitsprozesse und entwerferisches Denken
Louis Kahn zählt zu den bedeutendsten Architekten des 20. Jahrhunderts. Das dreijährige Projekt – das eine internationale Forschungsgruppe vernetzt und ein Symposium, ein Buch und eine Ausstellung produziert – ist die erste umfassende Studie von Kahns Entwurfsprozess mittels seiner Zeichnungen und denjenigen seines Büros. Im Gegensatz zu früheren Studien, die sich auf seine Bauten konzentrierten, und die Zeichnungen nutzten, um diese zu illustrieren, betrachtet diese Studie Kahns Zeichnungen als unabhängigen Zugang zu seinem Werk und zu seiner entwerferischen Intelligenz. Das Projekt will demonstrieren, wie Architekten Forschung um ihre eigene entwerferische Werkzeuge und Kenntnisse entwickeln können.
Förderung: Deutsche Forschungsgemeinschaft. | Zeit: 2014-2017 | Zuständig: Dr.-Ing. Michael Merrill
Zu den Forschungsprojekten des FG Entwerfen und Gebäudelehre
Entwerfen und Raumgestaltung

Das sich im Aufbau befindende Forschungsprofil des Fachgebiets Raumgestaltung bildet aktuell drei Schwerpunkte aus. Mit dem Thema 'Forschendes Entwerfen' wird Raumgestaltung als Grundlagenfach zum Ausgangspunkt einer Versuchsanordnung, die das architektonische Entwerfen als Modus einer fachspezifischen Forschung untersuchen und begreifen will. In einem Handbuch der Raummodelle der Moderne werden diese hinsichtlich ihrer Variation in Abhängigkeit von Ort, Programm und Oberflächenbeschaffenheit der raumdefinierenden Hülle untersucht, dargestellt und verortet. Es soll eine Datenbank für prototypische Beispiele von gestaltetem Raum entstehen, die im morphologischen Vergleich neue Rückschlüsse erlaubt. 'Der reproduzierte Raum' untersucht als zweites Forschungsfeld, wie die technische Reproduzierbarkeit von Raum in der Fotografie, im Film und in den digitalen Formaten des Internets unsere Wahrnehmung von Raum verändert, und welche Konsequenzen sich daraus wiederum in der Architektur für die Raumdarstellung und Raumgestaltung ableiten. Unter dem Arbeitstitel 'Werkstoffarchiv der oberflächenrelevanten Baumaterialien', das als Einrichtung zunächst praktischen Unterrichtszwecken dient, soll schliesslich in Zusammenarbeit mit Industrie und Handwerk ein Forschungsgebiet aufgebaut werden, das der Frage nachgeht, wie im zeitgenössischen Bauen durch neue Werkstoffe und Oberflächenbearbeitungen veränderte Raumqualitäten erzeugt werden.
Zu den Forschungsprojekten des FG Entwerfen und Raumgestaltung
Entwerfen und Wohnungsbau

Forschungsprofil | Fachgruppe E | Stadtplanung
Die Forschung der Fachgruppe E orientiert sich an aktuellen Themen der internationalen Stadt-, Regional- und Infrastrukturentwicklung. Als verbindende Forschungsperspektive wird die Erneuerung von Städten und Regionen in einem sorgsamen Umgang mit dem Bestand betrachtet. Wichtig ist ebenso die kulturelle Bedeutung des Städtebaus, der Architektur und der Landschaftsarchitektur.
Aufgrund ihrer Komplexität können städtische Veränderungen nur in der Zusammenarbeit unterschiedlicher Disziplinen erfasst und interpretiert werden. Deshalb pflegt die Fachgruppe E den internationalen und interdisziplinären Austausch, letzteren besonders intensiv im Zusammenhang mit dem Forschungsschwerpunkt Stadtforschung der TU Darmstadt.
Aktuelle Forschungsthemen der Fachgruppe sind die energetische Sanierung und ökologische Optimierung von Stadtraumtypen bzw. Siedlungen, die Gestaltung öffentlicher Stadträume, der Wandel der urbanen Landschaft und Strategien einer nachhaltigen Freiraumentwicklung sowie Bedingungen der Lebensqualität in Städten. Hinzu kommen internationale Städtevergleiche in der Perspektive der „Eigenlogik der Städte“ sowie Forschungsprojekte zu Problemen und Potenzialen nachhaltiger Raum- und Infrastrukturentwicklung.
Die Forschung der Fachgruppe E ist sowohl theoretisch als auch anwendungsbezogen ausgerichtet. Vielfach findet sie unter Einbeziehung der Akteure vor Ort statt. Unterstützt wird der Dialog zwischen Forschung und Praxis auch in Form des Hochschultages der Nationalen Stadtentwicklungspolitik.
Die Graduiertenförderung bildet einen weiteren Schwerpunkt des wissenschaftlichen Engagements der Fachgruppe E. Siehe www.urban-studies.de
Forschungsprojekte der Fachgruppe
Entwerfen und Stadtplanung – Kommissarische Leitung Prof. Dr. Martin Knöll

Drei unterschiedliche Schwerpunkte bestimmen die wissenschaftliche Arbeit und Forschung des Fachgebiets:
- empirische Konkretisierung wachsender stadtregionaler Verflechtungen und ihrer Auswirkungen auf die Gestaltung von Lebenszusammenhängen
- Analyse aktueller Funktionen und Gestaltmerkmale öffentlichen Raumes im stadtregionalen Maßstab
- systematisierende Aufarbeitung des Einsatzes formeller und informeller Planungsinstrumente und -verfahren innerhalb integrierter Stadtumbaustrategien.
Zu den Forschungsprojekten des FG Entwerfen und Stadtplanung
Entwerfen und Stadtentwicklung – Prof. Dr.-Ing. Annette Rudolph-Cleff

Die Forschung in der Stadtplanung ist bestimmt durch die zusammenführende und vergleichende Interpretation komplexer Sachverhalte, und, darauf gründend, innovativer Stellungnahmen zu Fragen der Steuerbarkeit von und durch Planung.
Im Mittelpunkt der aktuellen Arbeit am Fachgebiet stehen Fragen der Stadtentwicklung und des Wohnungswesens im europäischen Kontext, zu Steuerungswirkungen integrierter regionaler Entwicklungskonzepte und zur Regionalökonomie sowie zu Themen der Stadtsoziologie. Mit den Themen Partizipation und Aneignung bzw. Gebrauch von Stadt werden bestehende Forschungsthemen in der Nachfolge Goerner weitergeführt.
Verbunden mit den erweiterten Möglichkeiten der Darstellung und der Modellbildung im Forschungsfeld „Geographic Information Science“ (GISc) gilt unser besonderes Interesse der rasant fortschreitenden Entwicklung computerbasierter Modelle in Anwendung auf Stadtplanung und Stadtmanagement.
Zu den Forschungsprojekten des FG Entwerfen und Stadtentwicklung
Entwerfen und Städtebau – Prof. Dr. Nina Gribat

Urbane Polarisierungsprozesse – Schrumpfung, Wachstum und Segregation
Stadtentwicklungsprozesse polarisieren sich zunehmend und sind immer mehr von globalen Dynamiken wie dem Klimawandel, Migrationsbewegungen oder Wirtschaftsbeziehungen geprägt. Neben Politiken des Ausgleichs ungleicher Raumentwicklung wird der Entwicklung von lokalen Strategien der Stadt- und Regionalentwicklung eine große Bedeutung zugesprochen. Bei diesen kommt städtebaulichen Projekten oft eine Schlüsselrolle zu. Im Rahmen dieses Themenfelds soll ein vergleichendes kontextsensibles Verständnis der Rolle des Städtebaus bei diesen sich polarisierenden Stadtentwicklungsprozessen entwickelt werden, das deutlich macht, welche Gestaltungs- und Steuerungsmöglichkeiten es gibt und wo die Grenzen architektonischer und planerischer Interventionen auf lokaler und regionaler Ebene gegenwärtig liegen, bzw. wie diese neu verhandelt werden können.
Entwerfen und Freiraumplanung – Prof. Dr. Jörg Dettmar

Z.B.: Grün statt Grau – Gewerbegebiete im Wandel
Verbundforschungsvorhaben mit dem Wissenschaftsladen Bonn e.V. (Leitung), Universität Osnabrück, Global Natur Fund, Stadt Remscheid, Stadt Marl, Stadt Frankfurt am Main.
Fördermaßnahme Sozial ökologische Forschung – Forschungsprogramm Nachhaltige Transformation urbaner Räume des BMBF.
Mithilfe veränderter Handlungskonzepte, optimierter Flächenfunktionalität und tragfähiger Stakeholdernetzwerke werden in Frankfurt, Marl und Remscheid in einem dreijährigen Modellprojekt Wege erarbeitet, um Gewerbegebiete in eine nachhaltige Stadtentwicklung einzubeziehen. Wissenschaftliche Verbundpartner in diesem Modellprojekt sind die Technische Universität Darmstadt und die Universität Osnabrück sowie der Global Nature Fund (GNF).
(Laufzeit: 07/2016 bis 06/2019)
Zu den Forschungsprojekten des FG Entwerfen und Freiraumplanung
Urban Health Games – Prof. Dr. Martin Knöll

Die Forschungsgruppe Urban Health Games (UHG) untersucht die Grundlagen einer gesundheitsfördernden Stadtgestaltung. Dies umfasst den öffentlich zugänglichen Stadtraum mit den prägenden Elementen Gebäude- und Freiraumtypologie, Mobilitätssysteme, Zonierung, Infrastruktur- sowie Boden- und Fassadengestaltung im Wechselspiel mit deren Wirkung auf die psychologische Wahrnehmung und das Verhalten der Nutzer. Ein Fokus liegt auf den Potenzialen und Hindernissen der Stadtgestaltung zur Förderung von körperlicher Bewegung, sozialer Interaktion, Inklusion (Barrierefreiheit) und mentaler Gesundheit vor dem Hintergrund gesellschaftlichen und klimatischen Wandels, sowie in der stärkeren Beteiligung von Kindern und Jugendlichen, u.a. durch die Entwicklung von digital-gestützten Planungswerkzeugen.
Z.B.: PreHealth
Hauptziel dieses EU / DAAD Erasmus+ Projektes ist es, Stadtbewohner zu ermutigen den öffentlichen Raum aktiver zu nutzen. Das Projekt wird untersuchen, welche Rolle digitale Anwendungen in der Vermittlung und Planung aktiver und gesundheitsfördernder Räume leisten können.
In Kooperation mit: Utrecht University, PRISMA – Planning and Research Consultants, Szechenyi Istvan University, Wissenschaftsstadt Darmstadt, Stadt Athen, Stadt Gyor, BrabantCity, Kulturelle Mitte Darmstadt
Mundus Urbano

Zu den Forschungsprojekten des Masterstudiengangs Mundus Urbano

Forschungsprofil | Fachgruppe F | Gebäudetechnik
Die Fachgebiete der Fachgruppe F befassen sich im Kontext des integrativen architektonischen Entwurfs mit der Beziehung von natürlichem Lebensraum und gebauter Umwelt. Dabei geht es um eine ganzheitliche Betrachtung von ressourcen- und umweltrelevanten Parametern und deren Wechselwirkungen bezogen auf den Gesamtlebenszyklus von bestehenden Gebäuden und Neubauten gleichermaßen. Die Fachgebiete der Fachgruppe F widmen sich in unterschiedlicher Schwerpunktsetzung der Gebrauchsfähigkeit verschiedener Gebäudetypen, den Energiepotentialen und Energieflüssen im Gebäude und in dessen Umfeld, dem Einsatz unterstützender Technologien, Baustoffe und Materialkompositionen, effizienten Gebäudehüllen sowie Fassaden- und Konstruktionssystemen.
Der Forschungsansatz ist in hohem Maße anwendungsbezogen. Die Forschungsergebnisse sollen in den Entwurf integrierbar sowie in Planungs- und Bauprozessen nutzbar sein. Die zumeist interdisziplinär angelegten Forschungsprojekte verfolgen das Ziel, nachhaltige Gebäude als spezifisch vernetzte Systeme kontextbezogen zu entwickeln. Das Know-how benachbarter Disziplinen wird durch Kooperationen mit Partnern innerhalb und außerhalb der TU Darmstadt integriert.
Forschungsprojekte der Fachgruppe
Entwerfen und Gebäudetechnologie – Prof. Dipl.-Ing. M. Arch. Anett-Maud Joppien
Solar Decathlon Europe 2014
„Energy Plus and Modular Future Student Living“
Zum Solar Decathlon 2014 wurde das Fachgebiet EGT gebeten eine Unterkunft für die Decathleten zu entwerfen. Es wurde ein Entwurf herausgegeben, in dem die Studierenden eine Unterkunft entwerfen durften, die in Versailles Platz für ca. 40 Teilnehmer_innen bietet und in Darmstadt anschließend als Studierendenwohnheim umgenutzt werden kann.
Der von der Jury gewählte und für die Realisierung vorgesehene studentische Entwurf „Dorf im Haus“ widmet sich dem Thema des „Energy-Plus and Modular Future Student Living“. Das räumliche Konzept des Entwurfes folgt dem Haus-im-Haus-Prinzip. Dieses besteht aus einer Halle, in die sechs zweigeschossige Wohnboxen, die sogenannten Cubes eingebettet sind. Diese gruppieren sich um einen großen zentralen Gemeinschaftsbereich, den sogenannten „Marktplatz“. Insgesamt können in CUBITY zwölf Studenten untergebracht werden.
Zu den Forschungsprojekten des FG Entwerfen und Gebäudetechnologie
Entwerfen und Nachhaltiges Bauen – Prof. Christoph Kuhn

Z.B.: EnEff:Stadt – Campus Lichtwiese – Energieeffiziente Weiterentwicklung des Campus Lichtwiese durch intelligente Systemvernetzung
Die Technische Universität Darmstadt verfolgt in den kommenden Jahren das Ziel einer deutlichen Erhöhung der Energieeffizienz auf all ihren Campusgeländen. Dies betrifft sämtliche Bereiche von der Gebäudemodernisierung über die thermische Energieversorgung (Wärme und Kälte) bis hin zur elektrischen Energieversorgung (Eigenversorgungsgrad).
Ein interdisziplinäres Forscherteam, bestehend aus Elektroingenieuren, Architekten, Maschinenbauern und Informatikern, widmet sich in dem vom Bundesministerium für Energie und Wirtschaft geförderten Forschungsprojekt „EnEff:Stadt Campus Lichtwiese“ den in diesem Rahmen notwendigen Fragestellungen. Ziel ist es, am Beispiel des Campus Lichtwiese aufzuzeigen, wie durch Anwendung innovativer Ansätze und Technologien aus unterschiedlichen Bereichen der Forschung ein Gesamtkonzept für einen energieeffizienten Campus entsteht. (…)
Zu den Forschungsprojekten des FG Entwerfen und Nachhaltiges Bauen
Tragwerksentwicklung – Prof. Dr.-Ing. Karsten Tichelmann

Z.B.: energy+Home – Sanierung eines Bestandsgebäudes zum Plusenergiegebäude
Das energy+Home ist ein Bestandsgebäude mit Baujahr 1970, welches im Rahmen einer umfangreichen Modernisierung zu einem Plusenergiegebäude umgebaut wurde.
Im Rahmen des Forschungsprojekts werden die energetischen, ökologischen und ökonomischen Aspekte der Sanierung untersucht und aufbreitet, um Anforderungen und Kriterien für die Sanierung eines Bestandsgebäudes zu einem Plusenergiegebäude zu definieren und anhand eines Monitorings die Energieströme im Gebäude nachzuweisen.