Ehrendoktorate

Ehrendoktor HG Merz

Verleihung der Ehrenpromotion 06.11.2013
Verleihung der Ehrenpromotion 06.11.2013

Schon vor einem Jahrzehnt galt HG Merz als der international bekannteste und erfolgreichste deutsche Architekt im Bereich des Museumsbaus und der Ausstellungsarchitektur. In den folgenden Jahren konnte er durch weitere Projekte und Auszeichnungen seinen geradezu legendären Ruf noch festigen und erweitern. Die Spannweite seines vielfach ausgezeichneten Werks reicht von der beispielhaften Sanierung historisch bedeutender Kulturbauten wie der Alten Nationalgalerie auf der Museumsinsel, der Staatsbibliothek und der Deutschen Oper in Berlin über die Planung und Realisierung von Gedenkstätten bis hin zur Einrichtung von Museen wie dem Ruhrmuseum in der ehemaligen Kohlewäsche der Zeche Zollverein in Essen, die inzwischen auf der UNESCO-Liste der Weltkulturerbes aufgenommen ist.

Durch seine Entwürfe und Bauten belebt er den Genius Loci und schafft auratische Orte der Bildung, Kunst und Kultur. Wegen seiner wegweisenden Leistungen im Gebiet der Ausstellungsgestaltung und des Museumsbaus sowie seines Beitrags zur Bewahrung und Entwicklung des kulturellen Erbes der Bundesrepublik Deutschland verleiht die Technische Universität Darmstadt dem Architekten HG Merz die Würde eines Ehrendoktors.

„Vielleicht liegt das Geheimnis des Könnens und des Erfolgs von HG Merz in der vertieften Auseinandersetzung, die er jedem der Gegenstände, denen seine Arbeit gilt, angedeihen lässt. Es sind regelrechte Forschungen, die seinen Entwürfen vorausgehen; und diese Forschungen ermöglichen Herrn Merz eine so gut wie vollkommene intellektuelle Durchdringung des Gegenstandes selbst und der Aufgabe, die mit ihm zusammenhängt.“ (Vittorio Magnago Lampugnani)

„Seine Vorgehensweise kann man als ‚forschendes Entwerfen’ begreifen. Nichts ist hier aus einem bereits bestehenden Baukasten abzuleiten und ebenso wenig handelt es sich dabei um Wiederholungen. Vielmehr experimentiert Merz mit den Gegenständen, die es auszustellen gilt, bis zu dem Punkt, da sie sich selbst inszenieren.“ (Jórunn Ragnarsdóttir)

Prof. Dr.- Ing. Dr. h.c. Werner Durth

HG Merz wurde durch die TU Darmstadt am 06. November 2013 der Titel der Ehrenpromotion verliehen.

Ehrendoktor Manfred Sack

Bild: Peter Traub
Bild: Peter Traub

Manfred Sack, 1928 in Coswig/Anhalt geboren, ist einer der bekanntesten deutschen Architekturkritiker. Er studierte Musikwissenschaft und Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin. Nach seiner Promotion im Jahr 1954 in der Musikwissenschaft, war er von 1959-1994 Redakteur der Wochenzeitung Die Zeit. Und schrieb dort im Feuilleton über Architektur, Städtebau, Design und Unterhaltungsmusik. Manfred Sack, der sich selber als kritischen Architekturjournalist beschreibt, schafft es durch seine Texte über Gebäude Bilder vor dem inneren Auge des Lesers entstehen zu lassen. In seinem Buch „Götter und Schafe“ stellt er seine Rolle wie folgt dar: „Und für wen ist alles dies geschrieben? Die Antwort eines Journalisten darauf lautet ohne Umschweife: für jedermann. Das einzige, was er sich vorauszusetzen erlaubt, ist Neugier – dieselbe Regung, die ihn doch selber dazu treibt, etwas zu entdecken, es so präzis und so vielseitig wie nur irgend möglich zu erkunden und aufzuschreiben.“

Für seine Tätigkeiten wurden ihm zahlreiche Preise verliehen: 1970/71 der Theodor-Wolff Preis des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger, 1976 der BDA-Preis für Architekturkritik und 1977 der Europapreis „Pro Musica“ des ungarischen Rundfunks. Er ist Mitglied der Freien Akademie der Künste in Hamburg und der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste Salzburg. Manfred Sack lebt und arbeitet als freier Journalist in Hamburg. Die TU Darmstadt verlieh Manfred Sack die Ehrenpromotion.