Die Erneuerung des Wohnens – Europäischer Wohnungsbau 1945–1975 
Tagung und Ausstellung am Deutschen Architekturmuseum


24.-25. November 2016

Mit der internationalen Tagung „Die Erneuerung des Wohnens“ thematisiert das Fachgebiet für Entwerfen und Wohnungsbau (Prof. Dr. Elli Mosayebi) der Technischen Universität Darmstadt in Kooperation mit dem Deutschen Architekturmuseum Frankfurt und der Wüstenrot Stiftung den geförderten Wohnungsbau im Europa der Nachkriegszeit. Eine begleitende Ausstellung zeigt dazu vom 24. November bis zum 18. Dezember rund 70 innovative Geschosswohnbauten der Jahre 1945–1975.

Der Großteil des Wohnbaubestands in Europa wurde zwischen 1945 und 1975 neu errichtet. Die Gründe hierfür liegen im Wiederaufbau Europas nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs und in der ökonomischen Boomphase ab den späten 1950er Jahren. Der öffentlichen Hand kommt in dieser kurzen historischen Phase eine besondere Rolle zu. So mussten der Staat oder staatlich geförderte Institutionen die große Wohnungsnot beseitigen und hatten gleichzeitig die einmalige Gelegenheit, ihre (wohn-)politischen Ideale zu verwirklichen.

Die Tagung »Die Erneuerung des Wohnens« thematisiert den geförderten europäischen Geschosswohnungsbau zwischen historisch gewachsenen Standards, Konventionen und Normen und der Suche nach neuen Wohnformen, innovativen technisch-konstruktiven Möglichkeiten sowie alternativen ästhetischen Idealen. Im Fokus steht die Frage, wie eine grundlegende Erneuerung des Wohnens und deren architektonische Umsetzung gelingen konnte. Diese Betrachtung ist vor dem Hintergrund gegenwärtig mangelnder öffentlicher – staatlicher wie kommunaler – Initiativen im Wohnungsbau in Deutschland von hoher Brisanz.

In einer begleitenden Ausstellung werden erstmals die Resultate des Forschungsseminars »Wohnen in Europa« von Studierenden der Architektur der TU Darmstadt vorgestellt. Gezeigt werden rund siebzig architektonisch herausragende und international wenig bekannte Geschosswohnbauten aus Brüssel, Zagreb, Köln, Oslo, Porto, Lyon und Athen. Im Vergleich der Projekte wird die Auseinandersetzung zwischen internationalen Idealen und partikularistischen Bestrebungen einzelner Städte und Architektengruppen sichtbar.

Alle Vorträge werden auf Englisch gehalten.
Der Eintritt zur Tagung ist kostenfrei.