Research Paper Published in Journal of Environmental Psychology

25.10.2023

Die kürzlich veröffentlichte Studie des Forscherteams um Prof. Martin Knöll vom Fachbereich Architektur der TU Darmstadt und Prof. Mazda Adli vom Fachbereich für Psychiatrie und Neurowissenschaften der Charité – Universitätsmedizin Berlin bestätigt den Zusammenhang zwischen der Beschaffenheit des Straßennetzes einer Nachbarschaft im Umkreis von 1,5 km und der Aktivierung in mehreren Hirnregionen, die mit der Stressverarbeitung in Verbindung stehen.

Durch die Analyse des nachbarschaftlichen Straßennetzes von 42 Personen in Berlin auf der Grundlage der Theorie der Raumsyntax, die ein Straßennetz als topologische Struktur betrachtet, wurden die Netzwerkeigenschaften globale Integration ('Nähe' einer Straße zu allen anderen Straßen in einem Netz), lokale Integration ('Nähe' einer Straße zu einer bestimmten Anzahl von Straßen innerhalb eines begehbaren Bereichs), Konnektivität ('direkte Straßenverbindungen', die eine Straße hat) und Normalized Angular Choice (NACH) ('geradeste und kürzeste' Route für eine Straße in einem Straßennetz) – mit funktionellen Magnetresonanztomographien (fMRT) von Versuchspersonen während akuter sozialer Stressinduktionsaufgaben gekoppelt. Die Ergebnisse zeigten, dass eine hohe durchschnittliche Integration auf Nachbarschaftsebene, die auf eine Nachbarschaft hinweist, in der jeder Punkt leicht zu erreichen ist, mit einer geringeren Gehirnaktivierung während der Stressprovokation in mehreren Regionen verbunden war. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, das Potenzial der Optimierung von Straßennetzen zu untersuchen, um die Wege zur psychischen Gesundheit in Städten besser zu verstehen.