The content of this page is only available in German.
Please go to German version of this page

Wintersemester 2025/2026

Bachelor

Bild: © Christian Herbst
Bild: © Christian Herbst

Oliver Sukrow

Wer an Worms denkt, hat wahrscheinlich den imposanten mittelalterlichen Kaiserdom, die jüdischen Welterbestätten oder die Nibelungensage vor Augen. Zweifelslos hatte Worms im Mittelalter eine Blütezeit, jedoch bietet die Stadt architektonisch und stadtgeschichtlich weitaus mehr. Im Seminar wollen wir uns deswegen mit dem tiefgreifenden Wandel der Stadt am Rhein im 19. und frühen 20. Jahrhundert auseinandersetzen. Hier lassen sich alle Transformations- und Modernisierungsprozesse auf engem Raum studieren, wie sie auch in den großen Metropolen – Berlin, Paris, Wien – aufgetreten sind. Die Bandbreite reicht von Infrastrukturmaßnahmen, öffentliche Bauten, Wohnraum über Stadtverschönerungsmaßnahmen bis hin zur frühen Denkmalpflege und einer modernen, effizienten und rationalen Kommunalverwaltung. Wir wollen die Facetten der Transformation des „Neuen Worms“ anhand von unterschiedlichen Objekten aus den Beständen des Wormser Stadtarchivs untersuchen, wie etwa Karten, Fotografien, Bildern oder Plänen. Ziel der Lehrveranstaltung ist über ein selbstgewähltes Objekt eine Präsentation vorzubereiten, die im Rahmen einer Ausstellung in Worms und Darmstadt präsentiert werden soll.

Gast: Dr. Gerold Bönnen (Stadtarchiv Worms)

Bachelor Seminar

Termine

immer montags von 11:30 bis 13:00 Uhr

13. Oktober 2025 von 11:30 bis 13:00 Uhr
Einführungsveranstaltung im ATW Seminarraum (L3|01 315)

Exkursion nach Worms und das Stadtarchiv geplant am 27. Oktober und 10. November (weitere nach Bedarf)

Bild: © Iryna Bulakh
Bild: © Iryna Bulakh

Iryna Bulakh

In diesem Seminar beschäftigen sich die Studierenden mit dem komplexen Prozess der Symbolisierung in Architektur und Städtebau. Der Fokus liegt auf der ersten Stufe dieses vierteiligen Entwicklungsmodells: der Analogie. Die Analogie dient als grundlegender Mechanismus zur Übertragung von Bedeutung, indem architektonische Formen und Räume mit vertrauten Bildern, Naturphänomenen oder kulturellen Archetypen in Beziehung gesetzt werden. Zu Beginn des Seminars wird das Gesamtkonzept der Symbolisierung vorgestellt, das aus vier aufeinander aufbauenden Phasen besteht: Analogie, Schematisierung, Allegorisierung und schließlich Symbolisierung im engeren Sinne.

Geplant ist eine Seminarreihe mit vier inhaltlich verbundenen Modulen, von denen dieses Seminar den Einstieg bildet. Gemeinsam analysieren wir Beispiele aus der Architekturgeschichte und der zeitgenössischen Baukultur und erarbeiten eigene kleine Entwurfsübungen, um das Prinzip der Analogie praktisch und theoretisch zu durchdringen. Ziel des Kurses ist es, ein tieferes Verständnis für die kulturelle, emotionale und narrative Dimension von Architektur zu entwickeln – und die Fähigkeit zu schärfen, diese bewusst im eigenen Entwerfen einzusetzen.

Bachelor Seminar (Blockveranstaltung)

Termine

25. Oktober 2025 von 10:00 bis 17:00 Uhr
Einführungsveranstaltung im ATW Seminarraum (L3|01 315)

8. November von 10:00 bis 17:00 Uhr
22. November von 10:00 bis 17:00 Uhr
6. Dezember von 10:00 bis 17:00 Uhr

Bild: © Kai Altheim
Bild: © Kai Altheim

Kira Franka Altheim

Normen und Standards prägen unsere gebaute Umwelt. Mit ihrer Anwendung wird entschieden, wie Räume geplant werden, welche Maße als „normal“ gelten – und letztlich: für wen gebaut wird. Sie konstituieren gebaute Wirklichkeit. Dabei sind sie weder neutral noch universell, sondern Ausdruck gesellschaftlicher Machtverhältnisse. Normen bewegen sich im Spannungsfeld zwischen idealisierter Planung und vielfältigen Lebensrealitäten. Welche Körper werden Normierungen zugrunde gelegt? Wer wird in der Planung mitgedacht und wer systematisch ausgeschlossen? Welche gesellschaftlichen Konventionen werden durch Standards verfestigt und welche Ausschlüsse werden durch sie reproduziert?

Ein zentrales Beispiel für die Sammlung architektonischer Normen ist Ernst Neuferts Bauentwurfslehre (BEL) – ein Standardwerk, das bis heute in der Architekturausbildung und in nahezu jedem Architekturbüro verwendet wird und die Planungspraxis über Jahrzehnte hinweg geprägt hat.

Im Seminar widmen wir uns diesen Fragen in Bezug auf die BEL. Wir untersuchen die Bauentwurfslehre aus intersektional feministischer Perspektive – anhand von Fallbeispielen, von ihrer Entstehung im historischen Kontext bis zur aktuellen 44. Auflage. Dabei fragen wir uns auch, wer heute über die Inhalte dieses Standardwerks entscheidet, wer eine Plattform erhält, über Architektur zu sprechen und wessen Werke sichtbar gemacht werden. Ziel des Seminars ist die kritische Auseinandersetzung mit dem scheinbar selbstverständlichen Inhalt der BEL als Planungshandbuch der Baupraxis, das Hinterfragen eigener Perspektiven und das Umwandeln der daraus gewonnenen Erkenntnisse in diskriminierungsfreie Alternativen.

Bachelor Seminar

Termine

immer montags von 14:30 bis 16:00 Uhr

13. Oktober 2025 von 14:30 bis 16:00 Uhr
Einführungsveranstaltung im ATW Seminarraum (L3|01 315)

Bild: Visiteurs de la tour Eiffel admirant Paris, © Parisienne de photographie – Neurdein/ Roger-Viollet
Bild: Visiteurs de la tour Eiffel admirant Paris, © Parisienne de photographie – Neurdein/ Roger-Viollet

Sandra Meireis

Die Bedeutung der Architekturgeschichte und -theorie für die architektonische Praxis kann kaum unterschätzt werden, da nur durch sie komplexe gesellschaftliche Prozesse nachvollzogen, analysiert, verstanden und letztlich verändert oder sogar verbessert werden können. Mit anderen Worten: Die Geschichten und Theorien der Architektur haben direkten Einfluss auf die Denk- und Gestaltungsprozesse von Architekturschaffenden und damit auf unseren Kultur- und Lebensraum, denn das Wissen um die Vergangenheit liefert uns Erkenntnisse und Werte für die Gegenwart, d.h. sie bildet die Grundlage für eine kritisch-reflexive Zeitdiagnose, die der praktischen Bautätigkeit vorausgeht. Kurz gesagt: Nur das Studium der Geschichte und Theorie der Architektur ermöglicht es uns, in der Architekturpraxis zukunftsorientiert zu handeln.

Die Vorlesungsreihe „Architekturmoderne weltweit” gibt einen Überblick über die wichtigsten Entwicklungslinien und Themenkomplexe der Architekturgeschichte von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart: in Europa und weltweit. Im Mittelpunkt stehen die Kontinuitäten gesellschaftlicher Fragestellungen, die zu unterschiedlichen architektonischen Antworten geführt haben.

Bachelor Vorlesungsreihe

Termine

immer montags von 18:00 bis 19:30

13. Oktober 2025 von 18:00 bis 19:30
Einführungsveranstaltung im Großen Hörsaal (L3|01 A93)

Master

Bild: House for a Widow, © Beate Hølmebakk/manthey kula
Bild: House for a Widow, © Beate Hølmebakk/manthey kula

Anna Kostreva

Dieses Blockseminar untersucht Architektur und Kunstwerke im Hinblick auf ihr Potenzial, alternative Welten zu kommentieren, zu hinterfragen und erfahrbar zu machen. In welchem Maße kann Architektur emanzipatorische Prozesse und Menschenrechtsbewegungen unterstützen? Wir beschäftigen uns mit Architekt:innen, Autor:innen, Aktivist:innen und mythischen Figuren wie Eileen Gray, Lebbeus Woods, Ursula K. Le Guin, Henri Lefebvre, Audre Lorde, Rosa Luxemburg und Pandora. Die Teilnehmer:innen erarbeiten einem kollaborativen Worldbuilding-Projekt, in der kritisches Denken und literarische Entwicklung in architektonische Zeichnungen übersetzt werden. Das Seminar ist als Reihe ganztägiger Workshops organisiert, die Raum für gemeinsames Studium und gestalterische Produktion bieten. Die Übungen, Experimente und kollektiven Methoden zum Umgang mit textlichem und visuellem Material dienen als Werkzeuge für eine Praxis, die Theorie und architektonisch-technisches Wissen miteinander verknüpft.

Master Seminar (Blockveranstaltung)

Termine

17. Oktober 2025 von 11.00 bis 17:00
Einführungsveranstaltung im Seminarraum (L3|01 110)

24. Oktober von 11.00 bis 17:00
7. November von 11.00 bis 17:00
21. November von 11.00 bis 17:00
5. Dezembervon 11.00 bis 17:00