Neu am Fachbereich: Dr. Anna-Maria Meister

13.09.2019

Anna-Maria Meister tritt zum 2. September die Tenure-Track-Professur für „Architekturtheorie und -wissenschaft“ an. Anna-Maria Meister arbeitet an der Schnittstelle von Architekturgeschichte und -theorie mit architektonischer Praxis und Kritik einerseits, und Technikgeschichte andererseits.

Dr. Anna-Maria Meister. Foto: Diana Friedrich
Dr. Anna-Maria Meister. Foto: Diana Friedrich

Vor ihrer Dissertation an der Princeton University und einem Postdoctoral Fellowship an der TU München erhielt sie einen Master of Science in Architektur an der Columbia University und ein Diplom von der TU München. Sie arbeitete fünf Jahre als Architektin, war Fellow am Max Planck Institut für Wissenschaftsgeschichte bei Lorraine Daston, und ihre Arbeit wird und wurde unter anderem von der Graham Foundation, dem Berlin Programm der Humboldt Universität und dem DAAD gefördert. Ihre Forschung wurde unter anderem im Harvard Design Magazine, Volume, Uncube, Baumeister, Arch+ und als Buchkapitel in Architecture and the Paradox of Dissidence (Routledge, 2013) veröffentlicht. Das kollaborative Projekt „Radical Pedagogies“, das Meister ko-kuratiert und ko-editiert, wurde auf der Lissabon Triennale 2013 und der 14. Architekturbiennale in Venedig ausgestellt, wo es mit einer „Special Mention“ der Jury unter Rem Koolhaas ausgezeichnet wurde. Die großangelegte globale Studie versammelt Beiträge zu über 100 Experimenten in der Architekturpädagogik der 1960er und 1970er Jahre von mehr als 60 Autor*innen. Das Buch zu diesem Projekt erscheint im Frühjahr 2020.

Über das Fachgebiet 
Das Fachgebiet Architekturtheorie und -wissenschaft versteht sich als Zentrum für kritische Grundlagenforschung in der Architektur. Gegenwärtige dringende Fragestellungen verlangen die historische und theoretische Untersuchung von Architektur als soziale, politische und ästhetische Praxis. Dabei stehen die Verflechtungen von Architektur mit Politik, Kunst, Wirtschaft, und Technologie im Vordergrund, besonders im Hinblick auf die Vielfalt gesellschaftlicher und kultureller Positionen und Theorien im 20. und 21. Jahrhundert. Eines der gegenwärtigen Forschungsprojekte untersucht die Produktion von Normen und Regulierungen als proto-algorithmische Gesellschafts- und Ästhetikprojektionen, ein weiteres die Rolle von selbstbezeichneten „Hausfrauen“ und Freiwilligenarbeit in der Rationalisierung von Räumen und Gestaltung. Weiterhin ist sie gegenwärtig an drei internationalen kollaborativen Forschungsprojekten beteiligt: der Forschungsgruppe „Learning by the Book“, für die sie die Methodik von Ernst Neuferts totaler Regulierung bis jenseits der Architektur untersucht (zusammen mit dem Max Planck Institut in Berlin und der Princeton University); einer Arbeitsgruppe „Timing Knowledge“ (mit dem Max Planck Institut in Berlin und der Princeton University) zur Frage von Zeitlichkeiten und temporalen Strukturen als epistemologische Prozesse und Materialisierungen; und dem langjährigen Projekt zu experimentellen Ausbildungsformen „Radical Pedagogies“.

Weiterführende Informationen:
Webseite des Fachgebiets ATW
Die Seite geht Anfang Oktober online.

Anna-Maria Meister im Gespräch mit Andrés Jacque, ARCH+ features 29, Berlin 2014. Foto: David von Becker

Anna-Maria Meister im Gespräch mit Andrés Jacque, ARCH+ features 29, Berlin 2014. Foto: David von Becker

Radical Pedagogies, Venedig Biennale 2014, Foto: Evangelos Kotsioris

Radical Pedagogies, Venedig Biennale 2014, Foto: Evangelos Kotsioris

Radical Pedagogies, Venedig Biennale 2014, Foto: Miguel de Guzman