Der Fachbereich gratuliert!

25.02.2020

Im Rahmen der Masterverabschiedung am 21. Februar 2020 wurden neun Absolvent*innen des Fachbereichs ausgezeichnet. Den mit 1.000 Euro dotierten Fachbereichspreis für die beste Masterabschlussarbeit erhielt Absolventin Henrike Wengenroth.

Die Auszeichnung erhielt sie für ihren Entwurf „Stein auf Stein“ für den Heidefriedhof in Dresden. Die vom Fachgebiet Entwerfen und Raumgestaltung (Prof. i.V. Dr. Tom Schoper) herausgegebene Aufgabe sah die Neuordnung und Ergänzung des Friedhofs unter Einbeziehung neuer Gebäude für die unterschiedlichen Trauerkulturen der Weltreligionen wie auch der nichtreligiösen Bestattungszeremonien inkl. Aussegnungs- bzw. Abschiedshallen vor.

Henrike Wengenroths Konzept sieht ein langestrecktes Mauergebäude entlang dem Verlauf der Hangkante im Nordosten des Friedhofs vor. Dadurch bildet das Gebäude den „Rücken“ des Friedhofs. Gegenstück und sichtbaren Abschluss des Friedhofs bildet eine Mauer zur Urnenbestattung, ein so genanntes Kolumbarium, auf der gegenüberliegenden südwestlichen Friedhofsseite.

Henrike Wengenroth, „Stein auf Stein“, Außenperspektive

Henrike Wengenroth, „Stein auf Stein“, Innenraumperspektive

Henrike Wengenroth, „Stein auf Stein“, Lageplan

Das Mauergebäude ist der Eingang und auf symbolische Weise auch der Übergang in einen geschützten Raum. Während die Trauernden auf ihrem Weg zur Mauer von der Natur umgeben sind, betreten sie mit Eintritt in die Mauer einen Ort der Ruhe und Abgeschiedenheit. Im hinteren Gebäudeteil entsteht durch eine niedrigere Raumhöhe ein grottenartiger intimer Raum für die Trauernden. Dieser „Raum der Stille“ bietet die Möglichkeit, sich zu sammeln und zur Ruhe zu kommen, bevor man zur Trauerhalle geht. Durch gezielte Wandöffnungen und die Wahl der Materialien wird der Blick und die Bewegung der Trauergäste in Richtung Mauer gelenkt. Durch die klare Aufteilung von Mauer, Zwischengang und hinterem Gebäudeteil behält der Trauernde immer die Orientierung zum Außenraum hin.

Der Fachbereichspreis versteht sich als Reiseförderung. Er ist mit 1.000 Euro dotiert und verbunden mit der Aufforderung ein bei der Preisverleihung überreichtes Skizzenbuch nach Rückkehr, gefüllt mit Reiseeindrücken, an den Fachbereich zu übergeben.

Athene-Medaille

Die Athene-Medaille erhalten Studierende, die ihre Abschlussarbeit mit „Sehr gut“ abschließen und einen Notendurchschnitt besser als 1,4 vorweisen. In diesem Semester erfüllte Absolventin Marie-Louise Brand diese Voraussetzungen. Ihre Arbeit „Vivre au reservoir de Moutsouris“ entstand im Rahmen der vom Fachgebiet Entwerfen und Baugestaltung herausgegebenen Thesis „Montsouris. Aufgabe war der Entwurf einer Wohnbebauung mit öffentlichen Nutzungen auf dem Infrastrukturgebäude „Reservoir de Montsouris“, einem Wasserspeicher im Süden von Paris.

Marie-Luise Brand, „Vivre au reservoir de Moutsouris“

Marie-Lousie Brands Entwurf greift die vorhandenen Elemente des Wasserspeichers auf. Die Böschung des Reservoirs findet im Entwurf ein Pendant im stadtebäulich vermittelnden Sockel, der durch seine begrünten Dächer an die Böschung anschließt. So fügt sich das Ensemble harmonisch in die Umgebung ein. Auf dem Sockel ruht auf Höhe des Plateaus das ,Niveau Vert", das Gemeinschaftsgeschoss, die weiteren Obergeschosse dienen der Wohnnutzung.

Das Erdgeschoss des Hauses am Reservoir beinhaltet öffentliche Nutzungen. Über den südlich gelegenen Eingang gelangt man in das Musee de l’Eau. Das Museum gibt dem Ort eine über die Nachbarschaft hinausgehende Würdigung und Relevanz. Zur Straße hin können neben den Zugängen für die Hausgemeinschaft kleine Boutiquen angeordnet werden, die belebenden Charakter für die Nachbarschaft haben. Das 3. Obergeschoss wird als Niveau Vert, grüne Ebene, bezeichnet, da hier über Stege das Plateau Montsouris betreten werden kann und sich der Grünraum sowohl optisch, durch die durchgehende Glasfront, also auch physisch durch eine Art Gewachshaus in das Haus hineinzieht. Es ist das Geschoss der Hausgemeinschaft; Gemeinschaftsküchen und Waschräume, sowie Räumlichkeiten, die von Bewohner*innen beispielsweise als externe Arbeitszimmer genutzt werden konnen, tragen maßgeblich zum gemeinschaftlichen Charakter bei.

WA-Förderpreis

Erstmals wurden am Fachbereich drei von der Zeitschrift „wettbewerbe aktuell“ gestiftete Förderpreise vergeben. Diese gingen an Yaokun Liu für seine Arbeit „Die Brücke“ (Prof. i.V. Dr. Tom Schoper), Christian Brönner für „Hortus Conclusus“ (Prof. Wolfgang Lorch) und Roger Winkler für seine freie Masterthesis „Creative Crowd“, betreut vom Fachgebiet Digitales Gestalten (Prof. Dr. Oliver Tessmann).

Roger Winkler, „Creative Crowd – A Framework for Idea-Crowdsourcing“

Yaokun Liu, „Die Brücke“

Christian Brönner, „Hortus Conclusus“

Besonderes Engagement

Auszeichnungen für ihr langjähriges Engagement für den Fachbereich in der Fachschaft bzw. TU-Gremien erhielten Lukas Fieger, Oliver Steinebach, Benjamin Bechtold und Tim Sarbacher.

Allen Preisträger*innen herzlichen Glückwunsch.