Mit Virtual Reality ins barocke Schlafzimmer

Das Fachgebiet Architektur- und Kunstgeschichte ist an der digitalen Rekonstruktion eines Raumes des Mannheimer Schlosses beteiligt.

22.06.2021

Einer der prächtigsten Räume des Barockschlosses Mannheim wird wieder sichtbar und erlebbar dank 3D-Technik: das Paradeschlafzimmer von Kurfürst Carl Philipp. Möglich wird das durch eine eindrucksvolle virtuelle Rekonstruktion, die die Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg (SSG) als Leuchtturmprojekt im Rahmen der 2017 gestarteten Digitalisierungsinitiative des Landes Baden-Württemberg umgesetzt haben.

Ziel der Initiative ist es, die Möglichkeiten der Digitalisierung für die Kommunikation mit den Besucher*innen zu erproben. Das Fachgebiet Architektur- und Kunstgeschichte (AUK) des Fachbereichs Architektur der TU Darmstadt (Prof. Dr. Christiane Salge, Dr. Martin Pozsgai und PD Dr. Meinrad v. Engelberg) übernahm die wissenschaftliche Beratung für das Teilprojekt „Mannheimer Schloss“, in dem ein im Zweiten Weltkrieg komplett zerstörter Raum, das ehemalige Schlafzimmer des Kurfürsten, in Virtual Reality wieder erlebbar gemacht werden sollte. Da von der historischen, bereits um 1800 stark veränderten Raumfolge keine Bilddokumente existieren, musste durch Quellenrecherche in Plänen, Rauminventaren und Analogieschlüssen auf andere vergleichbare Bauten erst eine Hypothese entwickelt werden, wie die Räume ausgesehen haben könnten. Für die Recherche wurde eine temporäre Drittmittelstelle an der TU Darmstadt durch die SSG eingerichtet (Frau Dr. Mirjam Brandt). Der Film – vom Drehbuch über die Bildsequenzen zu den Details der Raumausstattungen – wurde dann gemeinsam von Dr. Uta Coburger (SSG) und PD Dr. Meinrad v. Engelberg (AUK) mit der Fa. Faber Courtial realisiert.