CCSA Talks im Sommersemester 2022
2022/04/13
Das CCSA ist eine Kooperation zwischen der Goethe-Universität Frankfurt am Main (Kunstgeschichtliches Institut), der Technischen Universität Darmstadt (Fachgebiete Architektur- und Kunstgeschichte und Architekturtheorie und -wissenschaft) und dem Deutschen Architekturmuseum. Die Talks finden auf statt und sind anschließend auf dem Zoom des CCSA abrufbar. YouTube-Kanal
PROGRAMM
27.04.2022, 18 Uhr, CEST [DE]
„Performance on Display – Lebendige Kunst im Museum“
LISA BEISSWANGER (CCSA | Technische Universität Darmstadt), BARBARA CLAUSEN (Université du Québec à Montréal) und JENNY SCHLENZKA (Performance Space New York)
09.05.2022, 18 Uhr, CEST [DE]
„Faschismus und Architektur. Eine wiederkehrende Debatte?“
FREDERIKE LAUSCH (CCSA | Technische Universität Darmstadt) und STEPHAN TRÜBY (Universität Stuttgart)
Moderation: ANNA-MARIA MEISTER (CCSA | Technische Universität Darmstadt)
24.05.2022, 18 Uhr, CEST [DE]
Filmabend „Eine neue Umwelt – Heinrich Klotz über Architektur und Neue Medien“ [DE] (Dokumentarfilm, D, 2019, 78 Minuten)
Gespräch mit dem Regisseur CHRISTIAN HAARDT (Zentrum für Kunst und Medien, Karlsruhe)
Moderation: OLIVER ELSER (CCSA | Deutsches Architekturmuseum, Frankfurt am Main)
28.06.2022, 18 Uhr, CEST [EN]
“Archives, Displacement and the Re-edition of Max Cetto’s Modern Architecture in Mexico”
CRISTINA LÓPEZ URIBE (National Autonomous University of Mexico), SALVADOR LIZÁRRAGA SÁNCHEZ (National Autonomous University of Mexico) and DANIELA ORTIZ DOS SANTOS (CCSA | Goethe University Frankfurt)
ABSTRACTS
„Performance on Display – Lebendige Kunst im Museum“
LISA BEISSWANGER | BARBARA CLAUSEN | JENNY SCHLENZKA
Performancekunst, besonders in ihren Anfängen der 1960er- und 1970er-Jahre, gilt als rebellisch und anti-institutionell. Museen hingegen hängt ein Ruf des Konservativen und Konservierenden an. Trotz dieses vermeintlichen Gegensatzes präsentieren Kunstmuseen heute vermehrt Live-Performances und Performance-Ausstellungen. Ist das eine neue Entwicklung? Wann, wie und warum wurde Kunst im Museum lebendig? Diese Fragen sind der Ausgangspunkt des Gesprächs, das sich dem Thema aus kuratorisch-kunsthistorischer Perspektive nähern wird. Weitere zentrale Themen werden die Bedeutung der Aufführungsorte für Performance sein und die Rolle, die Kunstinstitutionen für die Entwicklung der Performancekunst gespielt haben und weiterhin spielen. Anlass für das Gespräch ist die Veröffentlichung von Lisa Beißwangers Buch „Performance on Display – Zur Geschichte lebendiger Kunst im Museum“ im Deutschen Kunstverlag. Das Buch beleuchtet die bislang wenig bekannten Anfänge des Phänomens „Performance on Display“. Es untersucht ausgewählte Aufführungen und Ausstellungen – vom Tanz über Body Art bis zur Performancekunst – sowie den Einfluss von Distributionsnetzwerken und Kunstförderpolitik auf die Musealisierung von Performance. Das Gespräch ist eine Kooperationsveranstaltung des CCSA mit dem GCSC International Graduate Centre for the Study of Culture.
„Faschismus und Architektur. Eine wiederkehrende Debatte?“
FREDERIKE LAUSCH | STEPHAN TRÜBY | ANNA-MARIA MEISTER
Dass Architektur und Raumplanung politisch sind, wird selten bezweifelt. Ob Architektur und Räume faschistisch oder rechts sein können, gilt es indes zu debattieren. Immer wieder scheint die Frage aufzukommen, welche Rollen rechtspopulistische, rechtsextreme oder faschistische Politik in der und für die Architektur spielen. In den 1970er Jahren drehte sich die Diskussion unter anderem um Albert Speer und die Publikation seiner zwischen 1933 und 1942 entworfenen Architektur. 1987 erfuhr Leon Kriers Einleitung zu der englischen und französischen Übersetzung von Speers Architekturbuch medialen Gegenwind. Im Zuge des Historikerstreits wurde die Planung eines Deutschen Historischen Museums in Berlin und Aldo Rossis Entwurf 1988 hitzig diskutiert. In den 1990er Jahren fragte man nach dem politischen Leitbild hinter der neuen „Berlinischen Architektur“ und heute leben einige der Debatten in der ARCH+-Ausgabe über „Rechte Räume“ wieder auf. Anhand zweier Publikation wollen wir darüber diskutieren, ob Faschismus und Architektur eine wiederkehrende Debatte ist und wie sich die Diskussionen im Laufe der Jahrzehnte verändert haben. Das Buch „Rechte Räume. Politische Essays und Gespräche“ von Stephan Trüby wurde in der Reihe Bauwelt Fundamente bei Birkhäuser im November 2020 publiziert. Das Buch von Frederike Lausch „Faschismus und Architektur. Max Bächers Auseinandersetzung mit Albert Speer“ ist im Februar 2021 in der Reihe CCSA Topics bei M BOOKS erschienen. Das Forschungsprojekt wurde durch ein Fellowship der Wüstenrot Stiftung 2019 ermöglicht.
Filmabend „Eine neue Umwelt – Heinrich Klotz über Architektur und Neue Medien“
CHRISTIAN HAARDT | OLIVER ELSER
Heinrich Klotz (1935–1999) war der Gründungsdirektor des DAM (ab 1979), bevor er 1989 nach Karlsruhe berufen wurde, um dort das ZKM und die Hochschule für Gestaltung (HfG) aufzubauen. Der HfG-Absolvent Christian Haardt verwendet in seinem Filmportrait eine Fülle von Material, das einerseits Heinrich Klotz als „public intellectual“ zeigt, so beispielsweise bei einem Besuch von Disneyland/Paris, wo er vor der Fernsehkamera über die Bedeutung von Kitsch in der Architektur spricht. Doch es konnten auch überraschend private Filmaufnahmen aus der Familie für den Dokumentarfilm verwendet werden. Nachdem er zu mehreren Festivals eingeladen war, wird der Film jetzt zum ersten Mal in einem Online-Screening gezeigt. Das CCSA wird sich ab dem Wintersemester 2022/23 in zwei Archivseminaren mit der Gründungsphase des DAM und den noch unausgewerteten Gründungsakten beschäftigen. Der Film hat englische Untertitel. Nach dem gemeinsamen Filmschauen auf vimeo (passwortgeschützter Bereich) findet auf Zoom ein Gespräch mit dem Filmemacher Christian Haardt statt (auf Deutsch). Die Aufzeichnung der Veranstaltung für den YouTube-Kanal des CCSA beinhaltet nur das Vor- und Nachgespräch auf Zoom, nicht jedoch den Film selbst. Trailer: https://youtu.be/zR6SaG-5H_E
“Archives, Displacement and the Re-edition of Max Cetto’s Modern Architecture in Mexico”
CRISTINA LÓPEZ URIBE | SALVADOR LIZÁRRAGA SÁNCHEZ | DANIELA ORTIZ DOS SANTOS
German-Mexican architect Max Ludwig Cetto (1903-1980) was the author of „Moderne Architektur in Mexiko“, which appeared in 1961 by the renowned Stuttgart’s book publisher Gerd Hatje in German-Spanish edition, and by Praeger in New York for the English-Spanish edition. A discussion about the processes and challenges of re-editing Cetto’s publication today is served as a point of departure to reflect on modern architectural historiography and archival research. Joining us for this conversation with Daniela Ortiz dos Santos, we have Cristina López Uribe and Salvador Lizárraga Sánchez as guests. López Uribe is co-editor with Bettina Cetto of this book project, which is available online in Spanish and English, while Lizárraga Sánchez has contributed with an introductory essay. See, Cristina López Uribe, and Bettina Cetto, eds. Max L. Cetto. Modern Architecture in Mexico. Digital Facsimile and Introductory Essays[Online], Ciudad de Mexico: UNAM, 2021, www.editorial.fa.unam.mx/libros/LibroMaxCetto/index.html#p=200
Weitere Informationen zu den Veranstaltungen
Organisation:
Sarah Borree
Lisa Chalco Bock
Daniela Ortiz dos Santos