Engagiert, reflektiert, praxisnah: Athene-Preise für Gute Lehre verliehen

TU Darmstadt zeichnet herausragende Best-Practice-Modelle aus

20.11.2025

An der TU Darmstadt sind am Mittwoch (19.11.) die „Athene-Preise für gute Lehre“ verliehen worden. Seit 2010 würdigt die Carlo und Karin Giersch-Stiftung mit der Auszeichnung das besondere Engagement von Einzelpersonen, Gruppen oder Organisationseinheiten in der Lehre.  Jeder Fachbereich vergibt dazu einen Athene-Fachbereichspreis, aus denen dann der Athene-Hauptpreis ausgewählt wird. Die Preise sind mit insgesamt 46.000 Euro dotiert. Überreicht werden sie traditionell im Anschluss an den „Tag der Lehre“, der jährlich stattfindet und in diesem Jahr unter dem Leitmotiv „Zukunftskompetenzen in der Lehre“ stand.

Professor Christoph Kuhn für das Projekt „Extra Muros: HAY THERE! – Summer School zum Strukturwandel im Safiental“, eine lokal praxisnahe, dialogorientierte Form der Lehre v
Professor Christoph Kuhn für das Projekt „Extra Muros: HAY THERE! – Summer School zum Strukturwandel im Safiental“, eine lokal praxisnahe, dialogorientierte Form der Lehre v

Fachbereichspreis Architektur

Prof. Christoph Kuhn und sein Team am Fachgebiet Entwerfen und Nachhaltiges Bauen wurden für das innovative Lehrkonzept des Projekts ‚Extra Muros: HAY THERE! – Summer School zum Strukturwandel im Safiental‘ mit dem Fachbereichspreis ausgezeichnet. Die Fachbereichspreise sind mit jeweils 2.000 Euro dotiert.

Über das Projekt

Die dreieinhalbwöchige Summer School „HAY THERE!“ vom 20. Juni bis zum 14. Juli 2025 im Safiental (Kanton Graubünden) widmete sich erfolgreich dem Strukturwandel der Kulturlandschaft dieser alpinen Region. Das auf 1300 bis 2000 Metern gelegene Tal ist bekannt für seine wilden Naturlandschaften und die lockere Verteilung autochthoner Architekturen, die eng mit den traditionellen Bewirtschaftungsformen verbunden waren. In enger Kooperation mit lokalen Expert:innen und regionalen Akteur:innen analysierten die Teilnehmer:innen die Herausforderungen durch Leerstände landwirtschaftlicher Gebäude, die aus dem Wandel der Hauptwirtschaftszweige (Landwirtschaft, Tourismus, Energiegewinnung) resultieren. Als Ergebnis wurden realitätsnahe Konzepte und Bau-/Umbauprojekte entwickelt, die auf die strukturelle Entwicklung der Region einzahlen – von zeitgemäßem Landwirtschaftsbedarf bis hin zu neuen Unterkünften für Alpinsportler:innen und sozialen Treffpunkten für die Dorfgemeinschaften.

Sonderpreis für Gender- und Diversity-sensible Lehre: wissenschaftliche Mitarbeiterin und dezentrale Gleichstellungsbeauftragte Johanna Moraweg und die Studierendeninitiative „gloss“.
Sonderpreis für Gender- und Diversity-sensible Lehre: wissenschaftliche Mitarbeiterin und dezentrale Gleichstellungsbeauftragte Johanna Moraweg und die Studierendeninitiative „gloss“.

Sonderpreis Gender- und Diversity-sensible Lehre

Auch der Sonderpreis für Gender- und Diversity-sensible Lehre geht an den Fachbereich Architektur. Ausgezeichnet wurden die wissenschaftliche Mitarbeiterin und dezentrale Gleichstellungsbeauftragte Johanna Moraweg und die Studierendeninitiative „gloss“ (group lab of social sustainability: Hannah Buick, Meret Goldstein, Sarah Knechtel, Eva Rosalia Neveril, Marlène Souche, Pauline Tonn, Julia Margert, Bea Engelmann und Hannah Gerules). Mit dem Seminar „Feminist city ft.gloss“ schufen sie einen Raum für die Auseinandersetzung mit der Frage, wie Gender- und Diversity-Aspekte die Stadt- und Raumplanung prägen. Im Zentrum stand die kritische Reflexion des gebauten Raums aus intersektionaler Perspektive – angeregt durch theoretische Impulse aus Werken wie „Feminist City“ und „Gendergerechte Stadtentwicklung“.

Das Seminar verband Gleichstellungsarbeit, studentisches Engagement und universitäre Lehre. Die Studierenden gestalteten eine Ausstellung im Rahmen des Festivals „Women in Architecture“, in der sie feministische Perspektiven sichtbar machten. Organisatorisch förderte das Format Offenheit und Selbstwirksamkeit, folgte flexiblen Formaten und bot Freiräume abseits formaler Leistungserwartungen. Der Sonderpreis ist mit einem Preisgeld von 5.000 Euro verbunden.

Herzlichen Glückwunsch!