ETA-Fabrik auf der Shortlist für den DGNB-Preis „Nachhaltiges Bauen“

Entscheidung am 26. September 2016

12.09.2016

Mit dem DGNB-Preis „Nachhaltiges Bauen“ werden seit 2013 Spitzenleistungen der Architektur ausgezeichnet, die auf vorbildliche Weise den ökologischen, sozialen und ökonomischen Herausforderungen der Zeit begegnen. Die ETA-Fabrik auf dem Campus Lichtwiese hat es unter die letzten sieben Projekte geschafft.

Grundlagenentwicklung, Vorentwurf und Entwurfsplanung der Modellfabrik wurden von Prof. em. Dipl.-Ing. Jo Eisele und Dr.-Ing. Frank Lang (ehemals Fachgebiet Entwerfen und Baugestaltung) gemeinsam mit den Projektpartnern aus den Fachbereichen Machinenbau, Gebäudetechnik und Bauingenieurwesen durchgeführt. Bis zur Leistungsphase 5 haben sie das Projekt beratend mitbetreut. Bauplanung und Ausführung lagen in der Hand von Dietz Joppien Architekten AG unter der Leitung von Prof. Dipl.-Ing. Anett-Maud Joppien (Fachgebiet Entwerfen und Gebäudetechnologie) und Dipl.-Ing. Albert Dietz.

Die DGNB-Jury würdigt das Projekt wie folgt:
„Die ETA-Modellfabrik auf dem Campus Lichtwiese der TU Darmstadt ist ein Fabrikgebäude, in dem modellhaft die Vernetzung von Produktionsabläufen und Funktionen der Gebäudetechnik und -hülle erprobt werden. Das Gebäude ist so gestaltet, dass es neben der Produktion auch als Lern- und Ausbildungszentrum funktioniert.

Die Aufgabe der beteiligten Expertinnen und Experten aus den Bereichen Maschinenbau, Bauingenieurwesen und Architektur war es, die für die Produktion notwendige Gebäudehülle, Versorgungs- und Gebäudetechnik so zu gestalten, dass sie mit möglichst geringem Endenergiebedarf erfolgt und mit optimiertem Energie- und Materialeinsatz verbunden ist.

Das Bauwerk der ETA-Modellfabrik ist als integraler Bestandteil des energetischen „Gesamtsystems Fabrik“ konzipiert. Die dynamisch thermisch aktivierbare Gebäudehülle ist in der Lage, Wärmequellen und -senken in der Fabrik miteinander zu verknüpfen. Damit kann ein großer Prozentsatz der notwendigen Energie aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden. Die transparente Front des Gebäudes ermöglicht einen hohen Tageslichteintrag. In seinen opaken Bereichen ist die Gebäudehülle zweischalig: innen besteht sie aus tragenden Betonfertigteilen mit eingelegten Kapillarrohrmatten und einer dämmenden Schicht Mineralschaum; außen bewähren sich vorgehängte mikrobewehrte Betonfertigteile, ebenfalls mit Kapillarrohrmatten. Über diese kann innen wie außen Wärme abgegeben oder Kühlung aufgenommen werden. Die fast ausschließlich mineralischen Elemente der Fassade können zu großen Teilen wieder verwendet werden.

Die ETA Modellfabrik zeigt innovative und zukunftsweisende Lösungen für nachhaltige Produktionsgebäude. Sie ist beispielhaft für nachhaltiges Bauen in Deutschland und ein wichtiger Beitrag für die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende in der industriellen Produktion. Die DGNB Jury lobt den innovativen und zugleich beispielhaften Charakter des Gebäudes und berücksichtigt die ETA-Modellfabrik mit einer Platzierung auf der Shortlist für den DGNB Preis „Nachhaltiges Bauen“ 2016.“

Die Jury des Deutschen Nachhaltigkeitspreises entscheidet am 26. September über die Nominierten und den Sieger. Die Preisverleihung findet im Rahmen des Deutsche Nachhaltigkeitstages im November 2016 in Düsseldorf statt.

Wir drücken die Daumen!

Weiterführende Links:
Die Shortlist des Preises
Artikel und Video zur ETA-Fabrik
Webseite der ETA-Fabrik