Jakob-Wilhelm-Mengler-Preise 2017 verliehen

06.11.2017

Im Rahmen der Eröffnung der 21. Sichten-Ausstellung des Fachbereichs wurden am Montag, den 06. November 2017, fünf Projekte mit dem Jakob-Wilhelm-Mengler-Preis ausgezeichnet.

Die Mengler-Stiftung zeichnet jedes Jahr Arbeiten aus, „die sich durch ihre Anwendungsorientiertheit, die Durchgängigkeit der Lösung bis ins letzte Detail und ein eigenes Profil in besonderem Maße auszeichnen.“ Der Jury, die von Studiendekan Prof. Dr.-Ing. Karsten Tichelmann moderiert wurde, wurden in diesem Jahr 44 Arbeiten zur Begutachtung vorgelegt. Als externe Jurymitglieder konnte der Fachbereich in diesem Jahr die Architekt*innen Dipl.-Ing. Arch. Claudia Meixner (Meixner Schlüter Wendt Architekten, Frankfurt/Main) und Prof. Dipl.-Ing. Arch. Jens Wittfoht (Wittfoht Architekten, Stuttgart) gewinnen. Der Jury gehörten außerdem Dipl.-Ing. Hilde Diekamp (Zeichnen, Malen, Graphik), Dipl.-Ing. Udo Klein (FG Geschichte und Theorie der Architektur) sowie die Studierenden Mai Quynh Lai und Nina Christl an.

Es wurden drei gleichwertige Preise mit einer Dotierung von je 1.500 Euro sowie zwei Anerkennungen mit einer Dotierung von insgesamt 1.000 Euro vergeben..
Alle prämierten Arbeiten werden noch bis zum 10. November in der Ausstellung in der Centralstation präsentiert.

Die Jury (Foto: FB15)
Die Jury (Foto: FB15)

Die Hauptpreise:

Die Arbeit „LANDSHUT SÜD – Ein neues Stück Stadt“ von Julia Menze und Vivienne Zimmermann überzeugt sowohl durch die Qualität der städtebaulichen Setzung im Übergang zwischen der historischen Altstadt, den landschaftsräumlich wertvollen Isarauen und den angrenzenden Quartieren, als auch durch die zugrundeliegende profunde Analyse der Entwicklungspotenziale einer mittelgroßen Stadt im „Speckgürtel“ der Metropolregion München. Die hierbei gewonnenen Erkenntnisse münden in einem flexiblen Stadtentwicklungsvorschlag, der die vielfältig funktionsgemischte „Stadt der kurzen Wege“ in einem Phasenmodell realisiert, das die Bewohner in die weitere Ausformulierung, Anpassung und Modifikation aktiv involviert – mit dem Ziel eines permanenten Updates der Stadt.
(Betreuung: Fachgebiet Entwerfen und Stadtentwicklung, Prof. Dr.-Ing. Annette Rudolph-Cleff)

Der Entwurf von Manon Jochem für die Vertretung der Europäischen Kommission überzeugt, weil sie für die Aufgabe eine eigenständige Baukörperstruktur vorschlägt, die die Europäische Kommission nach außen durch ihre schlichte, transparente, vielschichtige und vielversprechende Erscheinung vertritt. Gleichermaßen bietet sie im Innern einen kraftvollen, plastischen vielgestaltigen Innenraum, in dem die Sitzungssäle liegen. Die umliegenden Räume werden von diesem kraftvollen Kern getragen, ihr reizvoller Bezug nach außen und die unterschiedlichen Raumqualitäten entstehen wie von selbst. Manon Jochem ist es gelungen, für Ort und Aufgabe eine reizvolle, charaktervolle und einzigartige Arbeit zu entwickeln.
(Betreuung: Fachgebiet Entwerfen und Baukonstruktion, Prof. Felix Waechter)

Der Entwurf von Martin Koleda für ein neues Museum für die Sammlung Hagemann in Essen formuliert einen selbstbewussten, klaren, turmartigen Baukörper mit nahezu quadratischem Grundriss. Seine Lage und Einbindung in den ihn umgebenden Park ist gelungen. Seine Fernwirkung kraftvoll. Die innenräumliche Organisation ist kompakt und funktional. Die räumliche Wirkung phantastisch. Introvertierte Ausstellungsbereiche wechseln mit spannend inszenierten Außenbezügen.
(Betreuung: Fachgebiet Entwerfen und Baukonstruktion, Prof. Felix Waechter)

Die Anerkennungen:

Der von einem vierzehnköpfigen Team erarbeitete Wettbewerbsbeitrag „RE-TRACE Water-Culture-Identity“ wurde bereits bei dem internationalen Wettbewerb „Designing Resilience in Asia 2017“ in Singapur mit einem der Hauptpreise ausgezeichnet.Der forschungsorientierte Entwurf zeigt realistische Planungsstrategien für die indonesische Stadt Semarang, die aus einer Vielzahl von Einzelmaßnahmen bestehen. In verschiedenen Maßstäben und Durcharbeitungstiefen wird nicht nur das Planungsgebiet, sondern der gesamte geografische Kontext betrachtet und somit eine nachhaltige und resiliente Stadtentwicklung ermöglicht.Bemerkenswert ist die Interdisziplinarität dieser Arbeit, die ökologische, ökonomische, sozial-kulturelle sowie infrastrukturelle und architektonische Ansätze zu einem einheitlichen Entwurf verbindet.
Dem Team gehörten an: Mai Quynh Lai, Andrea Hanak, Young Eun Ha, Huyen Trang Dao, Diep Chieu Duong Ngo, Johanna Westermann, Marco Padberg, Van Ly Nghiem, Vanessa Jansen. Unterstützt wurden sie von: Sergio Dominguez Solorzano, Joao Paulo Cesar de Figueiredo, Bramanty, Syamsudin Nggole, Reza Mahdi Daniswara
(Betreuung: Fachgebiet Entwerfen und Stadtentwicklung, Prof. Dr.-Ing. Annette Rudolph-Cleff)

Die Arbeit „Cotton statt Ketten“ von Tim Sarbacher überzeugt sowohl durch ihr hohes Maß an Anwendungsorientiertheit bei der Erforschung der Möglichkeiten von unbewehrten, textilgeschalten Betonstrukturen, als auch durch die Übersetzung von mathematisch-statischen Konzepten in ästhetische Formgebungsprozesse. Für die Betonstruktur entwickelte Sarbacher spezielle Vorspannmechanismen in der Schalung, um bemerkenswert schlanke Stützenquerschnitte zu erzielen.
(Betreuung: Fachgebiet Plastisches Gestalten, Prof. Ariel Auslender).

Sichten 21 – Jahresausstellung des Fachbereichs Architektur der TU Darmstadt
Centralstation, 3. OG
Im Carree
64283 Darmstadt
Öffnungszeiten: 06.11. – 10.11.2017
täglich von 11 bis 23 Uhr (Mittwoch bis 24 Uhr)

Ausstellungseröffnung und Preisverleihung in der Centralstation
Ausstellungseröffnung und Preisverleihung in der Centralstation