Energie bunkern

Dr.-Ing. Joachim Schulze erhält Energie-Preis für die beste Promotion im Bereich Energiewissenschaft und -technik

06.03.2018

Im Rahmen der 10. Darmstädter Energiekonferenz – Multidisziplinäre und digitale Perspektiven der Energiewende wurden die Energie-Preise des TU Darmstadt Energy Center e.V. vergeben. Mit dem Preis für die beste Dissertation wurde Dr.-Ing. Joachim Schulze, Fachbereich Architektur, ausgezeichnet. Er erhielt den mit 3.000 Euro dotierten Preis für seine Arbeit „Energiespeicherung als Nutzungsperspektive für leerstehende Bauwerke – Eine typologische und fallbezogene Untersuchung am Beispiel des Industrie- und Militärbaus“.

Seine Arbeit wurde betreut von Prof. Dr.-Ing. Annette Rudolph-Cleff vom Fachgebiet Entwerfen und Stadtentwicklung. Damit geht der Preis – nach der Auszeichnung von Dr.-Ing. Angèle Tersluisen im Jahr 2014 – zum zweiten Mal an eine Promotion des Fachgebiets. Koreferenten waren Prof. Christoph Kuhn und Prof. Manfred Hegger (†).

Dr.-Ing. Joachim Schulze (links) mit Prof. Dr.-Ing. Matthias Oechsner (Sprecher des Profilbereichs Energiesysteme der Zukunft) und Prof. Dr.-Ing Peter Birkner (Vorstandsvorsitzender des Beirats des TU darmstadt Energy Center e.V.). Foto: Sina A. Najjar
Dr.-Ing. Joachim Schulze (links) mit Prof. Dr.-Ing. Matthias Oechsner (Sprecher des Profilbereichs Energiesysteme der Zukunft) und Prof. Dr.-Ing Peter Birkner (Vorstandsvorsitzender des Beirats des TU darmstadt Energy Center e.V.). Foto: Sina A. Najjar

Joachim Schulze nimmt in seiner Dissertation eine Kernfrage der Umsetzung der Energiewende in den Blick: Wie lässt sich überschüssige, aus erneuerbaren Energiequellen gewonnene, Energie für einen späteren Einsatz speichern, um so die Versorgungssicherheit zu gewährleisten? Er untersucht, „ob es möglich ist, einen Teil der perspektivisch notwendigen Speicherkapazitäten durch die Umnutzung von brachliegenden oder zur Disposition stehenden Bauwerken zur Verfügung zu stellen.“* In den Mittelpunkt seiner Untersuchung stellt er dabei ungenutzte Bauten industriellen und militärischen Ursprungs wie z.B. Kühltürme, Silobauten oder Bunkeranlagen.

In einer Fallstudie demonstriert er, „dass bestimmte Kombinationen aus Bestandsbauwerk und Speichersystem nicht nur baulich umsetzbar sind, sondern auch in Hinblick auf die Investitionskosten wirtschaftlich tragbare Lösungen hervorbringen können.“* Dabei „geht [es] nicht alleine um die Schaffung von Speicherkapazitäten. Derartige Konversionsvorhaben würden noch einer weiteren, übergeordneten Sache dienen: dem Erhalt von Baukultur.“*

* Aus dem Abstract der Promotion.