Widerstandsfähigkeit und Ordnung

02.07.2019

Der Fachbereich Architektur ist an zwei Forschungsprojekten beteiligt, die in der 12. Förderstaffel des hessischen Förderprogramms LOEWE ab 1. Januar 2020 unterstützt werden: »emergenCITY – Die Resiliente Digitale Stadt« und »Architekturen des Ordnens: Praktiken und Diskurse zwischen Entwerfen und Wissen«.

Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz – kurz: LOEWE – ist der Titel des Forschungsförderungsprogramms, mit dem das Land Hessen seit 2008 wissenschaftspolitische Impulse setzen und damit die hessische Forschungslandschaft nachhaltig stärken will. In der 12. Förderstaffel werden ab 1. Januar 2020 ein neues LOEWE-Zentrum und sechs neue LOEWE-Schwerpunkte Der Fachbereich Architektur ist zwei Projekten beteiligt.

emergenCITY – Die Resiliente Digitale Stadt
Das LOEWE-Zentrum „emergenCITY – Die Resiliente Digitale Stadt“ geht der Frage nach, wie unsere Städte in Krisen und Katastrophen besser funktionieren können. Im Jahr 2050 werden rund zwei Drittel der Weltbevölkerung in Städten leben – nach rund 30 Prozent in 1950 und 50 Prozent in 2010. Dieser Urbanisierungstrend wird durch anpassungsfähige und effiziente (kritische) Infrastrukturen in den Sektoren Energie, Verkehr und Logistik, Gesundheit, Ernährung, Wasser, Finanz- und Versicherungswesen sowie Staat und Verwaltung ermöglicht. Maßgeblich für die Anpassungsfähigkeit und Effizienz ist der umfassende Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologie. In solchen digitalen Städten ist die Funktionsfähigkeit der Infrastrukturen durch Naturereignisse, menschliches und technisches Versagen sowie Gewalt und Terror gefährdet. Das LOEWE-Zentrum „emergenCITY“ erarbeitet Lösungen, die in Krisenfällen einen Notbetrieb sicherstellen und schnelle Hilfe und die Rückkehr zur Normalität ermöglichen sollen.

Aus dem Fachbereich Architektur beteiligt:

  • Prof. Dr.-Ing. Annette Rudolph-Cleff
    Fachgebiet Entwerfen und Stadtentwicklung

Die Federführung liegt bei Technische Universität Darmstadt, Prof. Dr.-Ing. Matthias Hollick, Fachbereich Informatik. Antragspartner: Universität Kassel, Philipps-Universität Marburg.
Fördersumme: 17.4 Millionen Euro.

https://www.emergencity.de

Architekturen des Ordnens: Praktiken und Diskurse zwischen Entwerfen und Wissen
Dieser neue LOEWE-Schwerpunkt untersucht, welche Bedeutung Architektur für gesellschaftliche, kulturelle und wissenschaftliche Ordnungskonzepte hat. Der Begriff der Architektur wird auch in Diskursen außerhalb des Bauens verwendet: Von „Medien-“ oder „Sicherheitsarchitektur“ ist die Rede oder von „Gedankengebäuden“. Der geplante LOEWE-Schwerpunkt „Architekturen des Ordnens“ untersucht, welche Bedeutung Architektur für die Bildung von gesellschaftlichen, kulturellen und wissenschaftlichen Ordnungskonzepten hat – und wie diese auf den Architekturdiskurs zurückwirkt. Langfristig soll die LOEWE-Förderung der Ausgangspunkt für ein international sichtbares architekturwissenschaftliches Profil im Rhein-Main-Gebiet sein.

Aus dem Fachbereich Architektur beteiligt:

  • Prof. Dr. Christiane Salge
    Fachgebiet Architektur- und Kunstgeschichte
    Ordnungskonzepte in der Architekturlehre. Wissensvermittlung und Visualisierungsstrategien
  • Prof. Dr. Oliver Tessmann
    Fachgebiet Digitales Gestalten
    Architekturen des algorithmischen Ordnens
  • Prof. Dr. Nina Gribat
    Fachgebiet Entwerfen und Städtebau
    Umkämpftes städtisches Ordnen: zeitgenössische Rekonstruktionsprozesse

Die Federführung liegt bei der Goethe-Universität Frankfurt, Prof. Dr. Carsten Ruhl. Antragspartner: Technische Universität Darmstadt, Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte (Frankfurt).
Fördersumme: 4.4 Millionen Euro