Das Forschungsprofil des Fachbereichs

Unser Fachbereich erforscht Architektur und Stadt als historisch und kulturell geprägte sowie baulich-technologische und künstlerische Manifestationen in der Gesellschaft. Basierend auf Ingenieurwissen, entwickelt mit planerischer Entwurfsmethodik und reflektiert in den Geisteswissenschaften werden so Zukunftsbilder für die – und mit der – Gesellschaft entwickelt. Baukultur ist somit nicht nur das Ergebnis von nachhaltiger Gestaltung, sondern die Voraussetzung für die Nachhaltigkeit der gebauten Umwelt für die Zukunft.

Das Forschungsprofil des Fachbereichs Architektur besitzt zahlreiche Überschneidungen mit den drei Forschungsprofilthemen der TU Darmstadt (Energy and Environment, Informatics and Intelligence, Matter and Material). Vor allem aber liegt es aufgrund seiner hohen Interdisziplinarität im zentralen Fokuspunkt dieser drei Forschungsfelder. Neue Technologien als Hoffnungsträger allein können die komplexen globalen Herausforderungen Klimawandel, Ressourcenknappheit oder Urbanisierung nicht bewältigen; es bedarf deren politischer, soziologischer, kultureller und nicht zuletzt räumlicher Integration. Architektur ist deshalb nicht nur eine Frage des Bauens, sondern ist offenkundig Beispiel dafür, wie sich Technologie in einem soziokulturellen Kontext und im Alltag zur Verbesserung der Teilhabe und Lebensqualität der Menschen bewähren muss. Deshalb reflektiert unsere Forschung zum einen die drängendsten Forschungsfragen aus den drei Forschungsfeldern, und zum anderen testet und transferiert sie die Forschungsergebnisse durch die gebaute Umwelt unmittelbar in der Gesellschaft: Third Mission nimmt hier bei uns konkret Gestalt an.

Architektur übersetzt Information in Form und Form in Information. Unser Fachbereich erforscht, wie neue Materialien, Energiefragen, historisch-kultureller Kontext, autonome robotergestütze (De-)Montage-/Remontage, bauteilintegrierte Sensorik für Zustandsüberwachung, KI für Kreislaufwirtschaft und Smart Cities für energieeffiziente Urbanität das Entwerfen verändern und zu treibenden Kräften in der Gestaltung unserer gebauten Umwelt werden können. Umgekehrt werden innovative Technologien und gesellschaftliche Fragen mit der zentralen Methodenkompetenz des Entwerfens (und weiteren Aspekten wie Co-Design oder Partizipationsprozessen) hinsichtlich ihrer gestalterischen und sozialen Nachhaltigkeit entwickelt und überprüft. Damit erfährt zukunftsweisende Forschung in fächerübergreifenden Verbundprojekten und in Kooperationen mit Industrie und Kommunen den Transfer in die Mitte der Gesellschaft, manifestiert als gebaute Umwelt.