Scavi Pompei
Masterthesis Sommer 2018

Herausgegeben vom Fachgebiet Entwerfen und Baugestaltung (Prof. Wolfgang Lorch)

Mit der Aufgabe „Scavi Pompei“ betrachten wir die Schnittstelle zwischen der heutigen und der verlorenen Welt Pompejis. Untergegangene Welten zu entdecken lag schon immer in der Faszination der Menschen und so stellt auch die 79 n. Chr. vom Vesuv verschüttete römische Stadt Pompeji in seiner Nachbarschaft zu Neapel, Capri, Ischia und der Amalfi Küste ein flächiges Einzeldenkmal dar, welches vor allem reiselustige Tagestouristen anzieht.
Der Übergang in die alte Stadt Pompei steht im Zentrum des Hochbauentwurfes, das Baugrundstück vermittelt zwischen dem Bahnhof als Ankunftsort und einem der alten Stadttore, der Porta Marina.
Der Entwurf beschreibt als Eingangs- und Schwellenbau nicht nur eine Zeitmaschine in die Vergangenheit, sondern soll darüber hinaus Perspektiven eröffnen, wie wir zukünftig archäologische Funde erleben und reflektieren. Es liegt in der Verantwortung des Verfassers, mit Wissen um den Konflikt zwischen Tourismus und Zerfall des Weltkulturerbes, dem Ort gerecht zu werden und eine Haltung zu entwickeln.
Die Betrachtung von Pompeji wird sich durch die Überlagerung von virtuellem und realem Kontext ändern, Pompeji selber sich erst recht.

Weitere Informationen in Kürze.

© Bind Podrimcak

© Bind Podrimcak

© Bind Podrimcak

© Bind Podrimcak

© Bind Podrimcak

© Bind Podrimcak

Pompeji ist eine der am besten erhaltenen antiken Ruinenstädte der Welt und eine der meistbesuchten Unesco-Weltkulturerbestätten Europas. Um einem solch bedeutsamen Ort und den großen Besucherströmen, die er anlockt, gerecht zu werden, gilt es eine neue Eingangssituation zu schaffen, die auf räumlicher wie auch informativer Ebene einen angemessenen Auftakt für die Besichtigung der Ausgrabung bildet. Der Entwurf setzt sich besonders mit dem Thema der Schwelle auseinander. Hierbei darf der Begriff der Schwelle nicht als etwas Behinderndes verstanden werden. Vielmehr wird durch sie ein Übergangsbereich markiert: Durch die Schwelle wird der Ort nicht abgeschottet oder der Zugang erschwert. Im Gegenteil: Die Ausgrabung wird in gesteigertem Maße besonders hervorgehoben und dadurch vor unbedachtem Umgang geschützt.

Die natürlichen Höhenverhältnisse vor Ort nutzend liegt der eigentliche Baukörper versenkt an der Hangkante. Auf seinem Dach befindet sich den steinernen Ruinen gegenüber ein lichter Park mit schattenspendenden Bäumen. Dieser ist direkt vom örtlichen Bahnhof aus zugänglich und ermöglicht dem Besucher einen ersten unverstellten Blick auf die Ruinenstadt.

In diesem Park markiert ein leichtes, geschwungenes Betondach die große Freitreppe, die hinab zum neugeschaffenen Eingangsgebäude und damit zur Ausgrabungsstätte führt. Von dem unterirdischen Bauwerk aus kann die Ausgrabungsstätte durch eine Kolonnade betreten werden, sodass man über die historische Straße, gleich einem damals zeitgenössischen Besucher, Richtung Porta Marina nach Pompeji kommt.

Charlotte Knorr

© Charlotte Knorr

© Charlotte Knorr

© Charlotte Knorr

© Charlotte Knorr

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