WohnAgora Berlin
Masterthesis Sommer 2021

Herausgegeben vom Fachgebiet Entwerfen und Wohnungsbau (Prof. i.V. Johannes Ernst)

Die großen innerstädtischen Park- und Kaufhäuser ermöglichen an zentralen Lagen ein großes urbanes Potential für eine Umnutzung mit einer ungewöhnlich hohen Dichte. So sah die Aufgabe die Chance zur Neuerfindung von Stadt und Typologie am Standort eines ehemaligen Innenstadtkaufhauses im Berliner Stadtteil Wedding. Dabei bietet das räumlich beschränkte und monofunktionale Gebäude in zentraler Lage eine interessante Basis für die Verwandlung zum multifunktionalen Gebäude.

Die Agora, eine im alten Griechenland erfundene, flexible Wandelhalle als Schauplatz des gesellschaftlichen Diskurses könnte ein Impulsgeber für eine neue Art des öffentlichen Raumes sein. Spontan besetzte Markt- und Ausstellungsfläche, Werkstätten, Manufakturen, Versammlungs- und Sportstätten können daran angelagert werden. Vor dem Hintergrund des nach wie vor anhaltenden Drucks auf den innerstädtischen Wohnungsmarkt soll auch in dem Gebäude auch Wohnraum geschaffen werden. Die immer individuelleren Lebensentwürfe einer heterogenen Gesellschaft stellen neue Anforderungen an Wohnungen, Grundrisse und Gebäude. Neben neuen Konzepten für Mischformen zwischen Wohnen und Arbeiten, altersgerechtem Wohnen für eine älter werdende Gesellschaft oder einer zunehmende Zahl von Singlehaushalten, ist es vor allem die Diversität und Vielfalt von Wohnformen, die das innerstädtische Wohnen zukunftsfähig macht

Ausgehend von der Faszination für radikale, investigative Raumforschung mit einem Fokus auf der großmaßstäblichen Stadtlandschaft und dem öffentlichen Raum, sollen der Einfluss der Architektur auf das tägliche Leben der Bewohner:innen und Nutzer:innen hinterfragt werden. Gesucht werden alternative, zukunftsweisende Lösungsansätze sowie innovative Nutzungs- und Wohnraumtypologien, die in der WohnAgora miteinander vereint werden.

Metamorphosis +
Wandel in Wedding

Der Entwurf Metamorphosis+ beschäftigt sich mit der Umwandlung eines bestehenden Kaufhauses in eine Wohnagora. Durch die Wohnagora soll ein Ort geschaffen werden, der identitätsstiftend ist und Verantwortung für das Quartier übernimmt. Durch die Transformation in ein multifunktionales Wohngebäude werden gleichzeitig neue Synergien zwischen Wohnen, Arbeiten, Produktion und sozialen und kulturellen Einrichtungen geschaffen. Zudem verändern sich klassische Wohnformen in ein neues gemeinschaftlicheres und öffentlicheres Wohnen. Das Kaufhaus als Ort des Konsums verwandelt sich dabei zu einer neuen Anlaufstelle für alle Bewohnerstrukturen des Viertels.
Das Gebäude befindet sich in exponierter Lage am Leopoldplatz im Berliner Stadtteil Wedding. Die Grundstruktur des Gebäudes wird erhalten und durch drei Volumen ergänzt. An der prominenten Ecke Richtung Leopoldplatz wird die Bestandsstruktur mit einem Hochpunkt überbaut. Dieser bildet einen Gegenspieler zu dem Hochhaus des Rathauses sowie der Kirche am Leopoldplatz und markiert gleichzeitig die neue Anlaufstelle im Quartier. Zusätzlich wird das Gebäude um einen Wohnriegel, der die Müllerstraße flankiert, und einen weiteren gegenüberliegenden Riegel mit Sonderfunktionen erweitert.
Im Mittelpunkt des Entwurfes steht die Markthalle, welche sich im Untergeschoss zwischen den beiden Riegeln befindet. In den Lufträumen über der Markthalle wird das Tragwerk des Kaufhauses freigelegt und durch eine filigrane Stahlkonstruktion ergänzt. Diese dient in den Obergeschossen als Erschließung und schafft gleichzeitig über frei bespielbare Gemeinschaftsflächen Verbindungen zwischen den beiden Riegeln.
Die Haupterschließung des Gebäudes erfolgt über die Haupteingänge an den Seiten des Turms. Im Erdgeschoss gelangt man über eine große Rampe, sowie Treppen mit Sitzstufen in die Markthalle im Untergeschoss. Von dort gibt es eine direkte Verbindung zur U-Bahn. Im Erdgeschoss wird der Luftraum der Markthalle von Werk- und Verkaufsstätten umgeben. Im Sockel des Turms befinden sich über drei Geschosse verteilt neben einem Cafe, öffentliche Informationsräume und Seminarräume die als Anlaufstelle dienen und zur Beteilung im Quartier anregen. Im 1. und 2. Obergeschoss befinden sich im Wohnriegel Nucleus-Wohnungen, die über Gemeinschaftsflächen auf der Stahlkonstruktion mit dem gegenüberliegenden Riegel verbunden sind. In diesem findet man verschiedene öffentliche soziale und kulturelle Funktionen. Über die Erschließungskerne in den Riegeln, sowie die Rotunde, die als Ausstellungsfläche genutzt werden kann gelangt man auf die Terrasse im 3. Obergeschoss. Zwischen den beiden Riegeln befindet sich ein begrünter Park, der zum Verweilen einlädt und eine Verbindung zwischen Wohnen und öffentlichen Nutzungen herstellt. Vom gemeinschaftlichen Außenraum hat man im Turm Zugang zu einem Hostel, das sich auf drei Geschosse aufteilt. Über der Unterkunft sind über sieben Geschosse hinweg großzügige 3-Zimmerwohnungen angesiedelt. Den Abschluss des Turms bilden sechs doppelgeschossige Clusterwohnungen. Die Dachflächen der neuen Gebäude dienen für Sport, Urban Gardening oder andere Freizeitaktivitäten.
Im Entwurf gibt es insgesamt drei verschieden Wohnformen. In der Halle und den oberen Geschossen des Wohnriegels findet man Nucleus-Wohnungen in verschiedenen Ausführungen. Diese basieren auf dem bestehenden Achsmaß des Gebäudes und haben immer einen funktionalen Kern aus Küche und Bad. Basierend auf dieser Struktur unterscheiden sich die Wohnungen in ihrer Höhe, um auf den Bestand zu reagieren. Die Nucleus-Wohnungen lassen sich zum Teil über gemeinschaftliche Küchen zusammenschalten. Im Turm finden sich auf einer Etage vier 3- Zimmer Wohnungen, diese werden über einen 4-Spänner erschlossen. Oberhalb dieser Wohnungen werden jeweils 4 Wohnungen über je zwei Geschosse zu zweigeschossigen Clusterwohnungen zusammengeschlossen.

K-Hof Areal

Inmitten des Berliner Stadtteils „Wedding“, an der stark befahrenen 3,5 km langen Müllerstraße, soll das ehemalige Kaufhausgebäude umgenutzt und so ein Ort geschaffen werden, der dem Wedding eine neue Identität zuschreibt. Der Entwurf versucht anhand reduzierter Eingriffe den Bestand zu transformieren und einen öffentlichen Raum zu schaffen, der polyfunktional agiert.

Das K-Hof Areal formuliert sich in die folgenden drei Typologien: Halle, Wohnungsbau und Aussichtspunkt.

Halle: Die öffentliche Agora bildet den Sockel des Gebäudes und erstreckt sich über die ersten beiden Geschosse. Im Erdgeschoss befindet sich eine Markt- und im 1. Obergeschoss eine Werkhalle. Als Verknüpfung dieser werden Lufträume erstellt, die eine vertikale Schnittstelle untereinander schaffen. Die Markthalle verfügt unter anderem über formelle und informelle Stände für Essen, sowie Secondhand Möbel. In der Werkhalle sind öffentliche Werkstätten, eine Fahrradwerkstatt, Ateliers, co working spaces und eine große Werkhalle mit temporären Werkstattwohnungen für Künstler vorgesehen. Die temporären Wohnungen bilden die Schnittstelle zu den darüber angrenzenden Wohnungen.

Wohnen: Die Wohnungen wurden nach der Fragestellung: „Wer wohnt im Wedding?“ gestaltet und sind in kurzfristiges, mittelfristiges und langfristiges Wohnen unterteilt. Kurzfristige Wohnungen sind zum westlich gelegenen Leopoldplatz hin ausgerichtet und bieten Raum für Hilfsbedürftige, die eine temporäre Übernachtungsmöglichkeit benötigen oder eine Wohnung, um eine Wiedereingliederung zu ermöglichen.
Mittelfristige Wohnungen sind ausgebaute Mietwohnungen für alle Generationen, die von 1-2 Zimmer Wohnungen bis hin zu kollektiven Wohnformen für bis zu sechs Personen reichen. Als dritte Typologie bietet das K-Hof Areal langfristige Wohnungen, welche im Rohbau gekauft und nach eigenem Belieben umgebaut werden können, um somit den Traum vom Eigenheim in Mitten der Stadt zu verwirklichen.

Turm: Die obsolete Autoauffahrt der Spindel wird aufgestockt und bildet eine neue urbane Figur für das Gebäude und das Quartier: Die Wedding Galerie. Dieser Hochpunkt steht analog der wenigen Hochpunkte im Wedding ebenfalls abgerückt von der Straße. Der Aufgang wird durch ausgewählte Ausblicke gestaltet. Eine Plattform mit einem einzigartigen Ausblick über den Wedding bildet den Abschluss.

Ziel des Entwurfes ist es, die Bestandsstruktur möglichst effizient für die Neugestaltung zu nutzen. Bei der Materialauswahl wurde auf ökologisch abbaubare und nachhaltige Materialien geachtet. Die vorhandenen Stützen und Träger erhalten eine einheitliche Farbgestaltung, welche den Bestand ablesbar machen soll.

Tessa Krämer: Ausgezeichnet mit dem Fachbereichspreis für die beste Masterthesis

Das Kiezhaus

Das Kiezhaus versteht die Stadt als sozialräumliches Gemeingut und schafft einen neuen Ort zum Versammeln, Verweilen und Verhandeln für den Wedding.
Im Zuge der industriellen Revolution und den daraus resultierenden neuen Verfahren zur Massenfertigung entstand Ende des 19. Jahrhunderts das Kaufhaus als neue stadtprägende Typologie. Einst Symbol einer prosperierenden Wirtschaft und einem konzentrierten Kapitalismus zeugt das Kaufhaus von den Kommodifizierungsprozessen der Stadt. Als Relikt seiner Zeit wird das Kaufhaus durch die rapide wachsende Konkurrenz des Onlinehandels zunehmend obsolet und bietet im Zusammenhang mit knapper werdenden Flächenressourcen ungeahntes Potential um Stadt neu zu denken.
Mit Diversität und funktionaler Vielfalt bietet das „Kiezhaus“ einen innovativen Lösungsansatz, um Stadt als sozialräumliches Gemeingut zu sichern – und bietet so einen radikalen Gegenentwurf zur eigenen Vergangenheit. So entsteht ein Ort geballten, vielfältigen, urbanen Lebens, der zur Aushandlung und zur Aneignung des städtischen Raums im Inneren und Äußeren ermutigt.

Das polyfunktionale Gebäude erkennt den kulturellen Wert der vorhandenen stark sozio-kulturell durchmischten Bewohnerschaft des Weddings und bietet dieser Raum zur selbstbestimmten Entfaltung und fruchtbaren Begegnung. Das Gebäude versteht sich als Wohnort, als Arbeitsplatz und als Ort des täglichen Lebens. Um eine vielfältige und sozial durchmischte Nutzerschaft anzusprechen, bietet es Raum für unterschiedliche Wohn- und Arbeitskonzepte und in dieser Konsequenz auch Raum für produzierendes Gewerbe.
Mit seiner Morphologie und Erschließung orientiert sich der Entwurf stadträumlich zum Leopoldplatz und entwickelt mit seinem Hochpunkt einen Bezug zur nahegelegenen Nazarethkirche und dem Rathausturm. So antwortet das Gebäude im Stadtbild auf die bestehenden Akzente von Kirche und Staat mit einem dritten Hochpunkt, als basisdemokratischem Ort für die Bürger*innen.
Der Sockel des Gebäudes schafft eine fließende Grenze und aktive Verbindung zwischen Innen- und umgebenden Außenraum und lädt dadurch die Nachbarschaft ein das Gebäude zu erkunden und zu entdecken. Aneignenbare und multikodierte Freiflächen ziehen sich entlang eines vertikalen Luftraums durch das ganze Haus und dienen so als Versammlungs-, Verweil- und Verhandlungsraum für den Kiez. Durch eine fein abgestimmte Programmatik entwickelt sich das Gebäude entlang dieses Luftraums graduell von einer öffentlichen Markthalle hin zum Wohnbereich. Dabei grenzen sich die unterschiedlichen Nutzungen im Inneren durch subtile Ausbildungen von Schwellen, sowie Zeichen der Aneignung voneinander ab und ermöglichen so die charakterprägende Durchlässigkeit des Innenraums. Von außen ist der obere reine Wohnbereich des Gebäudes durch die zurückversetzte Fassade im Übergang vom Hauptgebäude zum Hochpunkt klar abzulesen.
Die Frage nach der Unterbringung von großflächigem, produzierendem Gewerbe erfordert eine eigene räumliche Antwort. So entsteht im niedrigeren Teil des Gebäudes eine Werkhalle, in der sich produzierende Funktionen ansiedeln. Die Integration von produzierendem Gewerbe in den Gebäudekomplex bietet einen kreativen Lösungsansatz für die zunehmende Verdrängung von Produktion aus den Innenstädten. Punktuell und bei Bedarf kann sich die Werkhalle über eine Konversionszone zur Markthalle hin öffnen und bietet so zusätzliches Raumpotential, sowie Möglichkeiten des Austauschs zwischen den unterschiedlichen Nutzungen und Nutzer*innengruppen. In diesem Bereich des Gebäudes befinden sich darüber hinaus Ateliers und Atelierwohnungen, die eine zusätzliche Möglichkeit liefern Wohnen und Arbeiten zusammen zu denken.
Das Aufeinanderprallen all dieser unterschiedlichen Funktionen in einem Gebäude verlangt nach klar definierten Rückzugsbereichen für Wohnen und Arbeiten. Im Inneren des Gebäudes entstehen gemeinschaftliche, öffentliche Räume, hier befinden sich die Orte der Begegnung und der Kommunikation. Die Rückzugsorte von Wohnen und Arbeiten siedeln sich an den Rand des Gebäudes, hin zur anonymen Großstadt. Durch seine klare simple Struktur bleibt das gesamte Gebäude anpassungsfähig: Eine dienende Kernspange trennt jeweils die kommunikativen und zur Gemeinschaft hin orientierten Bereiche von den zurückgezogenen, ruhigeren Bereichen.

Viola Frick: Ausgezeichnet mit einer Athene-Medaille und einem WA-Förderpreis

Können Sie mich hören wenn Sie schlafen?
Können Sie mich sehen wenn Sie essen?
Können Sie mich erfahren wenn Sie selbst ihr Leben genießen?

Die Wohnagora befindet sich auf ein wichtigen Straßenecke in Berlin Wedding. Der Hochpunkt von dem Gebäude orientiert sich in Richtung des Leopoldplatzes, sodass dieser betont wird und mit der Kirche ein Kontakt hergestellt wird.
Auf der Straßenseite befindet sich eine Wohnungsscheibe, welche die meiste Sonneneinstrahlung bekommt. Zum Innenhof hin befindet sich die Erschließung und ein Nebenraum für Kultur- und Sportraum. Zwischen den zwei Volumen befinden sich vier Funktionsboxen, welche als Agora dienen. Die Funktionen der vier Boxen sind Theater, Sporthalle, Ausstellungsraum und Tanzstudio. Darunter befindet sich eine Großmarkthalle. Mit diesen Funktionen funktioniert das Gebäude als eine kleiner Stadt in der großen Stadt Menschen können die Verbindung mit anderen Menschen und dem Sozialen in dem Gebäude verstärken. Der Wohnungsraum ist nicht von dem öffentlichen Raum getrennt. Sie sind durch einer flexiblen Pufferzone miteinander verbunden.
Die Küchen der temporären Zimmer sind an den großen Laubengang gesetzt. Man kann das Gemeinschaftsleben dort sehr gut genießen.

Der Entwurf befindet sich im Herzen von Berlin – der Ort der Brücke, Transformation und Vielfalt. Der Stadtteil Wedding leistet hier durch seine große ethnische Vielfalt und kulturelle Einrichtungen einen wichtigen Beitrag dazu. Das innenstädtische Kaufhaus Karstadt am Leopoldplatz soll in eine Wohnagora samt einer Markthalle, Ateliers, Sport- und Versammlungsstätten, einer urbanen Landwirtschaft sowie einer Mobilitätshub umgenutzt werden. Die Anforderungen der jeweiligen Nutzungen werden unter einem Dach vereint, wodurch Raum für Austausch und Synergien entstehen und eine neue Art des städtischen Lebens erlebbar wird.
Der Entwurf stützt sich dabei auf die Thesen Dinosaurier +, Urbane Vernetzung sowie Urban Figure. Die alte Struktur des Baukörpers wird gemäß der heutigen Anforderungen erhalten, angepasst und ergänzt. Weiterhin soll eine Umnutzung ermöglicht sein, die sich entsprechend der Transformation der Gesellschaft und der Lebensformen adaptiert.
Die Tragstruktur wird weitestgehend erhalten und zum Innenhof hin freigelegt, wodurch die Selbstisolierung des Blocks aufgelöst wird und ein Kommunikationsraum entsteht. Das Gerüst wird durch eine Fuge parallel zur Müllerstraße, welche im Erdgeschoss und in den oberen Etagen mit den Brücken als Verteiler fungiert, vom straßenseitigen Bauteil getrennt und eine klare Eingangssituation zum Leopoldplatz geschaffen. Das Gerüst steht dabei durch die Funktionen und Brücken, welche die zwei Elemente miteinander verbinden, im Dialog mit dem straßenseitigen Baukörper. Im Untergeschoss, Erdgeschoss und 1. Obergeschoss des Riegels ist die Markthalle platziert, die unterschiedliche Angebote in den jeweiligen Ebenen anbietet. Im 2. Obergeschoss befinden sich Co-Working Bereiche sowie Büroeinheiten, Versammlungsräume und Pausenbereiche. Das Parkdeck im 4. Obergeschoss wird entfernt und auch hier werden die Stützen sowie Unterzüge als Gestaltungs- und Funktionselement sichtbar gemacht. Die gesamte Tragstruktur dient den vielfältigen Bereichen unterschiedlich und ermöglicht gleichzeitig einen Austausch. Die vorhandene Eckerhöhung an der Kreuzung beherbergt ein Sportzentrum, welches sich auf die öffentliche Dachterrasse erstreckt und eine Aktivzone bildet. Auf die Erhöhung wird ein 10-geschossiger Turm aufgebaut, welcher den dritten Hochpunkt bildet und den Platz einfasst. Hier befinden sich von Single-Appartements bis hin zu Clusterwohnungen mit bis zu sechs Parteien und gemeinschaftliche Begegnungsräume wie Waschräume, Bastelräume, Spielräume sowie öffentliche Wohnküchen. Im 1. und 2. Obergeschoss des Bestands befinden sich zudem temporäre Wohneinheiten. Die urbane Landwirtschaft befindet sich auf vertikaler Ebene im 3. Obergeschoss des Gerüsts. Das modulare System aus Pflanzenkübeln, die an einer Konstruktion aus Stahlseilen aufgehängt sind, können je nach Art der Bepflanzung in Größe und Abstand variieren und ermöglichen eine große Flexibilität. Kräuter, Obst, Gemüse wie auch Schnittblumen werden in der Markthalle weiterverarbeitet. Für die Bewässerung wird das Regenwasser, welches in einer Zisterne gesammelt wird, sowie aufbereitetes Grauwasser verwendet.