Europabogen – Ein Entré für Baden- Baden
Masterthesis Sommer 2023

Herausgegeben vom Fachgebiet Entwerfen und Stadtentwicklung (Prof. Dr. Annette Rudolph-Cleff)

Wer sich von der Autobahn her Baden-Baden nähert, muss zwei Mal hinschauen und lernt die weltbekannte, vornehme Kur- und Festspielstadt gleich von einer ganz anderen Seite kennen: Neben einer von Bäumen gesäumten Stadtautobahn und einer Pfeilerhochstraße finden sich Autohäuser, Gewerbebetriebe, ehemalige Militärsiedlungen, Bürobauten, Brachflächen und eine bewohnte ehemalige Musterhaussiedlung, begleitet vom Lauf des Schwarzwaldflüsschens Oos. Die Studierenden haben sich im Rahmen ihrer Masterabschlussarbeit damit auseinandergesetzt, wie an dieser Stelle ein zukunftsweisendes Quartier als neuer Stadteingang für Baden-Baden aussehen könnte, das Gewerbe, Wohnen und Freizeit sowie Natur und Landschaft auf innovative wie nachhaltige Weise vereint.

Das Projekt „Baden-Baden macht gesund – Active & Inclusive Street Design“ zielt darauf ab, das Image der Stadt als gesundheitsfördernde und erholungsreiche Stadt zu stärken. Aufgrund der jungen Nutzergruppe innerhalb des Planungsbereichs liegt der Fokus des Gesundheitskonzepts auf Prävention statt Regeneration. Für unsere Nutzergruppe heißt das: auf der einen Seite die Steigerung der Aktivität und auf der anderen Seite die Förderung der Inklusion.

Kern des Projekts ist die Schaffung eines öffentlichen Naherholungsraums, der sich durch das gesamte Quartier zieht und über attraktive Fuß- und Radwege mit Grün- und Blauräumen über den Europaring verbunden ist.

Die als grüne Einfahrt bekannte Europastraße, welche bisher als Schnellstraße zur Durchfahrt in die Innenstadt genutzt wurde, wird jetzt zu einer verlangsamten Stadtstraße mit niedriger Vegetation und separaten Fahrradwegen. Dies lenkt die Aufmerksamkeit der Autofahrer ins Quartier und ermöglicht angenehmes Flanieren für Fußgänger*innen. Breite Gehwege, Sitzmöglichkeiten, Pflanzen und ansprechende Fassaden tragen zu einem qualitativen Aufenthalt bei.

So gelingt es, mit einfachen städtebaulichen Maßnahmen die Menschen zu motivieren, nach draußen zu gehen und sich zu bewegen. Zudem entsteht ein Ort, an dem sich Menschen verschiedener Generationen treffen und austauschen können.