Jakob-Wilhelm-Mengler-Preise 2019 verliehen

Drei Preise und drei Anerkennungen

26.11.2019

Im Rahmen der Eröffnung der 23. Sichten-Ausstellung des Fachbereichs Architektur der TU Darmstadt wurde am Montag, 25. November 2019, der Jakob-Wilhelm-Mengler-Preis an Studierende des Fachbereichs verliehen.

Die Mengler-Stiftung zeichnet jedes Jahr Arbeiten aus, „die sich durch ihre Anwendungsorientiertheit, die Durchgängigkeit der Lösung bis ins letzte Detail und ein eigenes Profil in besonderem Maße auszeichnen.“ Der Jury wurden in diesem Jahr 20 Arbeiten zur Begutachtung vorgelegt. Als externe Jurymitglieder konnte der Fachbereich in diesem Jahr die Architekt*innen Susanne Wartzeck (Sturm und Wartzeck GmbH, Dipperz) und Holger Zimmer (a‐z architekten, Wiesbaden) gewinnen. Der Jury gehörten außerdem die Wissenschaftlichen Mitarbeiter Dr.‐Ing. Clemens Brünenberg und Fabian Luttrop sowie die Studierenden Christian Brönner und Johanna Schmid an. Die Einführung übernahm Studiendekan Prof. Felix Waechter.

Die Jury vergab drei Preise sowie drei Anerkennungen. Alle prämierten Arbeiten werden noch bis zum 28. November in der Ausstellung im 806qm präsentiert.

Herzlichen Glückwunsch! V.l.n.r.: Lukas Feile, Katharina Sell, Lars Kaul, Iryna Andriyenko, Valentin Doll, Ulrich Müller und Fabio Vonrhein Teixeira da Fonseca. Foto: Michael Bender
Herzlichen Glückwunsch! V.l.n.r.: Lukas Feile, Katharina Sell, Lars Kaul, Iryna Andriyenko, Valentin Doll, Ulrich Müller und Fabio Vonrhein Teixeira da Fonseca. Foto: Michael Bender

Die Preise:

Ulrich Müller für seine Arbeit „Ankommen in Darmstadt“ im Rahmen des Entwurfs „Mobilitätsstation Vierter Flügel“
Der Entwurf„Mobilitätsstation Vierter Flügel“ befasste sich mit der Zukunft der Mobilität am Beispiel des Darmstädter Hauptbahnhofes. Die prämierte Arbeit zeichnet sich durch eine besondere Idee aus. Ulrich Müller ergänzt den Entwurf des Hauptgebäudes, eine offene Lern- und Wissensmaschine, durch ein Fahrradparkhaus. Als Brückenbauwerk befindet sich die Mobilitätsstation über den tiefer gelegenen Gleisanlagen. Diese maßgeschneiderte Lösung folgt der Logik des Darmstädter Hauptbahnhofs überbrückt die städtebauliche Trennung der Bahngleise. Eine neue, attraktive Form der Fortbewegung wird möglich.
Der Entwurf wurde betreut vom Fachgebiet Entwerfen und Baugestaltung, Prof. Dipl.‐Ing. Wolfgang Lorch

Valentin Doll für den Entwurf „Sauerei“
Die Arbeit von Valentin Doll besticht durch einen im höchsten Maße eigenständigen Ausdruck und eine äußerst findige Konzeption, die ihm ermöglichte eine Architektur zu entwickeln, die Ausdruck einer humanen Tierhaltung ist. Die Architektur ordnet sich dem Lebenszyklus und dem Wohl der Tiere in beeindruckender Art und Weise unter. Des Weiteren wurde das entworfene Gebäude äußerst detailliert durchdrungen und ausgearbeitet.
Der Entwurf wurde betreut vom Fachgebiet Entwerfen und Baukonstruktion, Prof. Dipl.‐Ing M. Arch. Felix Waechter

Fabio Vonrhein Teixeira da Fonseca für den Entwurf „Schule am Kochelsee“
Die Arbeit besticht durch ihre durchgängig hohe Entwurfsqualität. Diese zeigt sich sowohl in der sensiblen städtebaulichen Setzung und dem sorgsamen Umgang mit der Topographie, welche scheinbar nebenbei gut proportionierte Außenräume mit großer Aufenthaltsqualität erzeugen. Aber auch die detaillierte Gestaltung der Fassaden und die Höhenstaffelung der Baukörper überzeugen. Im Inneren entwickeln sich großzügige Lernbereiche mit vielfältigen Angeboten zur differenzierten Nutzung und hervorragenden Außenbezügen. Bemerkenswert ist auch der konstruktiv gelungene Umgang mit dem Baustoff Holz, eine selbstverständliche Antwort auf die Frage von Nachhaltigkeit im Neubau.
Der Entwurf wurde betreut vom Fachgebiet Entwerfen und Baukonstruktion, Prof. Dipl.‐Ing. M. Arch. Felix Waechter

Die Preise sind mit je 1.500 Euro dotiert.

Die Anerkennungen:

Lukas Feile für den Entwurf „Bauakademie“.
Die eingereichte Arbeit stellt einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlich und architektonisch hochaufgeladenen Debatte um den Umgang mit dem Bauplatz von Schinkels Bauakademie in Berlin dar. In kritischer und sehr reflektierter Weise werden Kubatur und Merkmale des alten Gebäudes aufgegriffen und in ein neues, höchst eigenständiges Konzept umgesetzt. Besonders hervorzuheben ist das bestechende, detailliert ausgearbeitete Nutzungskonzept, womit die Arbeit frische und Lösungsansätze für den Umgang mit dieser kontrovers diskutierten Baulücke anbietet.
Der Entwurf wurde betreut vom Fachgebiet Entwerfen und Baugestaltung, Prof. Dipl.‐Ing. Wolfgang Lorch und Prof. Dr.‐Ing. E.h. HG Merz

Katharina Sell für den Entwurf „Haus des Handwerks“
Angemessen an die umgebende städtebauliche Situation ist das große Raumprogramm in kleinteiligen Strukturen organisiert. Die klar strukturierten Grundrisse eröffnen räumliche Kompositionen von hoher Qualität. Die atmosphärische Darstellungstechnik unterstützt in sehr eigenständiger und vielfältiger Weise die Entwurfsidee und überzeugt die Jury.
Der Entwurf wurde betreut vom Fachgebiet Entwerfen und Gebäudelehre, Prof. i.V. Dipl.‐Ing. Joachim Raab und Dipl.‐Ing. Ruben Lang

Iryna Andriyenko, Majd Aweel und Lars Brian Kaul für ihre Arbeit „Happy Like Nowhere Elz“ im Rahmen des Entwurfs „ELZ Seiltänzer & fahrende Musikanten“

Die Bachelorarbeit der drei Entwerfer*innen zeichnet sich durch die besondere Herangehensweisen an die komplexe Aufgabe einer frei zu definierenden städtebaulichen Strategie für die Stadt Elz aus. Neben der individuellen Plandarstellung überzeugt die, auf den zweiten Blick erst ersichtliche, sehr differenzierte Auseinandersetzung mit dem Ort. Die Jury lobt die Schwerpunktsetzung der Studierenden, deren detaillierte städtebaulichen Lösungsansätze und die bedachten, punktuellen Interventionen im städtisch‐regionalen Kontext.
Der Entwurf wurde betreut vom Fachgebiet Entwerfen und Stadtentwicklung, Prof. Dr.‐Ing. Rudolph‐Cleff

Die Anerkennungen sind mit je 500 Euro dotiert.

Weitere Informationen:
Der Jakob-Wilhelm-Mengler-Preis