Preis für Waechter+Waechter Architekten

14.04.2020

Das Architekturbüro Waechter+Waechter Architekten BDA von Prof. Felix Waechter (Leiter des Fachgebiets Entwerfen und Baukonstruktion) hat am 30. März für das Gemeindezentrum der Petrusgemeinde in Wiesloch den renommierten Staatspreis Baukultur des Landes Baden-Württemberg 2020 erhalten.

Gemeindezentrum Petrusgemeinde in Wiesloch. Fotos: Thilo Ross Fotografie, Heidelberg.

Gemeindezentrum Petrusgemeinde in Wiesloch. Fotos: Thilo Ross Fotografie, Heidelberg.

Gemeindezentrum Petrusgemeinde in Wiesloch. Fotos: Thilo Ross Fotografie, Heidelberg.

Gemeindezentrum Petrusgemeinde in Wiesloch. Fotos: Thilo Ross Fotografie, Heidelberg.

Das Projekt wurde in der Kategorie ‚Bauen für kirchliche Nutzungen‘ ausgezeichnet.

Der Staatspreis Baukultur Baden-Württemberg ist ein Architekturpreis für beispielgebende Bau- und Planungsleistungen, der seit 2015 alle vier Jahre vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg an Bauherren und Architekten verliehen wird. Mit ihm würdigt das Land den Einsatz für baukulturelle Qualität in den unterschiedlichsten Bereichen des Planens und Bauens. Im Rahmen des mehrstufigen Auszeichnungsverfahrens wurden aus einer großen Zahl an Einreichungen insgesamt 24 Projekte nominiert. Aus diesen wählte die Jury acht Bauwerke verschiedener Sparten aus, die schließlich mit dem Staatspreis Baukultur Baden-Württemberg 2020 prämiert werden.

Aus der Jurybewertung für das Gemeindezentrum Petrusgemeinde Wiesloch: ‚Gemeindezentren haben oft das Problem, dass sie zu viel sein und zu viel können müssen. Ihre Räume müssen sich für vielfältigste Zwecke nutzen, vergrößern oder verkleinern, zusammen- oder auseinanderschalten, ins Freie öffnen oder nach innen abdunkeln lassen usw. Die Multifunktionalität geht aber allzu oft auf Kosten der Gestaltung. Den Architekten ist es gelungen, die auch an den Neubau des evangelischen Gemeindezentrums in Wiesloch gestellten diversen funktionalen Anforderungen mit einer Architektur zu verbinden, die nicht nur gebrauchstüchtig, ökonomisch und energietechnisch auf der Höhe ist, sondern Herz und Sinnen wohltut.
Den Kern der Anlage bilden der Gemeindesaal und der Innenhof mit einer alten Kastanie. Einladende Transparenz und Offenheit durch die raumhohen Fenster und bergende Introvertiertheit durch die Orientierung zur inneren Mitte halten sich bei diesem Haus die Waage. Sogar ein Motiv aus der christlichen Baukunst, den Kreuzgang, konnten die Architekten ihrem Bauplan eingliedern. In Analogie zu diesem historischen Bautypus legt sich ein Verbindungsgang um den Gemeindesaal und den Hof. Alle weiteren Räume werden übersichtlich von diesem Gang aus erschlossen. Mit diesem klaren Grundriss korrespondiert das ebenso klare, auf den Dreiklang von hellen Ziegeln, Holz und Glas reduzierte Materialkonzept. Die Lichtführung und die filigrane, ornamentalen Charme entfaltende Holzkonstruktion des Saales tun ein Übriges, um Poesie ins Spiel zu bringen. Das hohe Dach des Saales wirkt fast wie ein Bühnenturm und unterstreicht die besondere Rolle dieses Gebäudes im städtebaulichen Kontext.‘