Athene-Preise 2020

Brandschutz-Seminar erhält Athene-Fachbereichspreis

30.11.2020

Jedes Jahr wird im Rahmen des Tages der Lehre der Athene-Preise für Gute Lehre verliehen. Die von der Carlo und Karin Giersch-Stiftung vergebene Auszeichnung würdigt besondere Verdienste im Bereich von Studium und Lehre. Die Auszeichnung des Fachbereichs ging diesmal an das Fachgebiet Entwerfen und Gebäudetechnologie.

Die Athene-Preise würdigen die besondere Bedeutung der akademischen Lehre an der TU Darmstadt. Jeder Fachbereich vergibt dazu einen Athene-Fachbereichspreis, aus denen dann der Athene-Hauptpreis ausgewählt wird. Der mit 2.000 Euro dotierte Fachbereichs-Preis ging in diesem Jahr an Benjamin Trautmann, TU Darmstadt, Ansgar R. Gietmann, Lehrbeauftragter, und Petra Winkler, Lehrbeauftragte, für herausragende Leistungen in der theoretischen und praktischen Vermittlung des vorbeugenden Brandschutzes in der Architekturlehre an der TU Darmstadt.

Feuerlöscher-Training am simulierten Papierkorb-Brand. Foto: Fachgebiet Entwerfen und Gebäudetechnologie

Darstellung des Feuerwiderstandes und des Wärmedurchlasses von Glaselementen mit unterschiedlichen Eigenschaften. Foto: Fachgebiet Entwerfen und Gebäudetechnologie

Einsatz als Feuerwehrleute zum Verständnis für die Umstände und Belange des abwehrenden Brandschutzes. Foto: Fachgebiet Entwerfen und Gebäudetechnologie

Foto: Fachgebiet Entwerfen und Gebäudetechnologie

Foto: Fachgebiet Entwerfen und Gebäudetechnologie

Foto: Fachgebiet Entwerfen und Gebäudetechnologie

Mit dem Wahlfach „Brandschutz versus Architektur“ bieten sie seit einigen Semestern am Fachgebiet „Entwerfen und Gebäudetechnologie“ von Prof. Anett-Maud Joppien einen wichtigen Lehrbaustein der Ausbildung am Fachbereich Architektur an. Es zielt darauf, die entwurfsrelevanten Aspekte des vorbeugenden Brandschutzes, die maßgeblichen Einfluss auf räumliche, funktionale und gestalterische Entscheidungen im Entwurfsprozess nehmen, frühzeitig und integral im Studium zu lehren.

Auf die Bedürfnisse der Studierenden angepasst
Benjamin Trautmann, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet, hat in Zusammenarbeit mit hhpberlin, Ingenieurbüro für Brandschutz GmbH, vertreten durch Dr. Ansgar R. Gietmann (Prüfsachverständiger für vorbeugenden Brandschutz und Architekt) und Dipl.-Ing. Petra Winkler (Sachverständige für vorbeugenden Brandschutz), ein Lehrkonzept entwickelt, das die Belange des vorbeugenden Brandschutzes sehr spezifisch auf die entwurfsintensive Ausbildung der Architekturstudierenden fokussiert. Kernaspekte des didaktischen Konzepts sind die frühzeitige Einbindung entwurfsrelevanter Vorgaben des vorbeugenden Brandschutzes in den architektonischen Entwurfsprozess, da diese andernfalls später im Planungsprozess als entwurfsbestimmende Größe auftauchen können – dann häufig als negativer Eingriff in die architektonische Konzeption.

In mehreren theoretischen Lehreinheiten werden die Ziele des vorbeugenden, abwehrenden und organisatorischen Brandschutzes in Bezug zur Architektur vermittelt, in Übungsaufgaben in ihrer Anwendung überprüft und durch die anschließende Besprechung verinnerlicht. Der Fokus in den Übungsaufgaben liegt in der vorteilhaften Erfüllung aller brandschutztechnischen Belange, ohne dabei zu deutliche Eingriffe in die architektonische Entwurfskonzeption vorzunehmen. An Hand von Projektbeispielen werden Wege aufgezeigt, wie qualitätsvolle Lösungen für brandschutztechnische Problemstellungen gefunden und „erfunden“ werden können.

Praktische Übungen
Ergänzt wird die Lehrveranstaltung durch den ganztägigen Besuch der Feuerwache in Gelnhausen sowie den Besuch der AG Feuer-Garage vor, wo den Studierenden in Übungen und Versuchen die Belange des vorbeugenden und abwehrenden Brandschutzes vermittelt werden. Die Wichtigkeit dieser praktischen Auseinandersetzung zeigt sich durch ein tiefgreifendes Verständnis, wenn sich an Hand der Versuche die Zusammenhänge und Abhängigkeiten des Brandschutzes erschließen.

Mit dem Wahlfach wird ein attraktives Lehrangebot unterbreitet, von dem im späteren Berufsleben stark profitiert werden kann. Dies zeigt sich auch an der stets sehr hohen Nachfrage für das Wahlfach und das große Interesse an der Thematik auf Seiten der Studierenden.

Der Preis

Der Athene-Preis für Gute Lehre wird seit 2010 jährlich an Einzelpersonen, Personengruppen oder an Organisationseinheiten eines Fach- oder Studienbereichs vergeben.

Nominierungen für den Preis beziehen sich auf Best-Practice-Modelle und können Konzepte, Maßnahmen, Projekte, Lehrveranstaltungen, persönliches Engagement, Verfahren oder andere Ansätze im Bereich der Lehre auszeichnen. Es können Personen oder Gruppen aus allen Qualifikationsebenen – von Studierenden bis Professorinnen und Professoren – vorgeschlagen werden.

Die Athene-Preise für Gute Lehre sind mit insgesamt 46.000 Euro dotiert. In allen Fachbereichen wird je ein Preis verliehen, aus allen Fachbereichspreisen wird ein Hauptpreis ausgelobt. Für die Sonderpreise bildet der Senatsausschuss für Lehre der TU Darmstadt die zentrale Jury unter der Leitung des Vizepräsidenten für Studium und Lehre sowie Diversität.

Alle Preise würdigen die akademische Lehre an der TU Darmstadt. Die Preisverleihungen bilden den feierlichen Abschluss am Tag der Lehre an der TU Darmstadt, der sich aktuellen Fragestellungen und Herausforderungen im Bereich Studium und Lehre widmet.