Kompetent für nachhaltige Entwicklung

Das Fachgebiet Plastisches Gestalten wurde beim 5. MINTchallenge ausgezeichnet

14.04.2023

Mehr als 50 Projekte haben sich der vom Club MINT ausgeschriebenen Challenge gestellt. Neben drei Gewinnerprojekte wurden acht Projekte als Best Practices für die Vermittlung von Sustainability Literacy im MINT-Studium hervorgehoben. Zu diesen gehört das Projekt „Building with Paper“ (BWP) vom Fachgebiet Plastisches Gestalten (Prof. Ariel Auslender).

Das Projekt BWP „Building with Paper“ hat sich am Fachgebiet Plastisches Gestalten des Fachbereichs Architektur aus einer langjährigen Auseinandersetzung mit der Anwendung von Papier und Karton in Bauwesen und Architektur entwickelt.

Das Ziel ist die Suche nach einer neuen nachhaltigeren Architektur, die durch alternative Materialen einen Beitrag zu einem ressourcenschonenden Bauen leisten kann. Hierbei steht das Thema der zirkulären Wertschöpfung in der Bauindustrie an erster Stelle, sowie die Suche nach neuen Baumaterialien, die aus nachwachsenden Rohstoffen bestehend, sortenrein trennbar sind und somit in Wiederverwertungskreisläufe zurückgeführt werden können. Papier kann neben guten Festigkeitseigenschaften und konstruktiver Fügbarkeit als Baustoff durch seine Rezyklierbarkeit den steigenden Anforderungen an Gebäude im Hinblick auf Funktions- und Nutzungswechsel nachkommen.

Was 2012 als interdisziplinäres Projekt gemeinsam mit den Fachbereichen Chemie und Maschinenbau begann, mündete 2017 bis 2020 im LOEWE-Schwerpunkt „Bauen mit Papier“ an dem auch Fachgebiete der Hochschule Darmstadt und der Technischen Hochschule Mittelhessen beteiligt waren. Die hierbei gesammelten Erfahrungen gibt das Projekt „Building with Paper" am Fachgebiet Plastisches Gestalten im Rahmen von Lehrveranstaltungen und Workshops an die Studierenden weiter. Ziel ist ein forschendes Lernen, das die Studierenden im Umgang mit nachhaltigen Lösungsansätzen für eine Kreislaufwirtschaft schult und ihnen die konkrete Umsetzung von Projekten ermöglicht.

Die Auseinandersetzung erfolgt durch analoge und digitale Entwurfsprozesse im wissenschaftlichen Kontext. Experimentell entwickelte Lösungsansätze dienen als Grundlage für die Entwicklung und Beforschung wissenschaftlichen Versuchsmodelle und Bauteilstudien vom Labormaßstab bis hin zur Umsetzung von Prototypen im Maßstab 1:1. Aktuell wird das Projekt von den Wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen Fabian Luttropp, Nina Christl und Jannis Protzmann betreut.

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In diesem Video erfahren Sie mehr über die Entwicklung des Forschungsprojekts.

Die MINT-Fächer können entscheidend zur Bewältigung aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen beitragen. Das gilt insbesondere für Maßnahmen für die nachhaltige Entwicklung und die Erfüllung der Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen. Die Integration von Fragen nachhaltiger Entwicklung und von Konzepten für deren Anwendung in die MINT-Hochschullehre trägt dazu bei, Studierende für die Arbeit an komplexen technologischen und gesellschaftlichen Lösungen zu qualifizieren. Von besonderer Bedeutung sind hier die Vermittlung von Anwendungskonzepten für Energieeffizienz, Ressourcenschonung und Emissionsvermeidung wie sie die Kreislaufwirtschaft beinhaltet.

Der Stifterverband und die Dr. Friedrich Jungheinrich-Stiftung suchten nach Hochschulprojekten im MINT-Studium, die eine Sustainability Literacy vermitteln, also das Verständnis über die Zusammenhänge, die zwischen Menschen, natürlichen Ressourcen, der Umwelt und technologischer, wirtschaftlicher sowie sozialer Entwicklungen bestehen. Die gesuchten Hochschulprojekte sollten zu einer Sensibilisierung beitragen, Wissenstransfer ermöglichen oder an technologischen und gesellschaftlichen Lösungen arbeiten (forschendes Lernen, praktische Anwendungen im Studium).

Die Gewinner*innen der MINTchallenges erhalten ein Preisgeld, werden als Best Practices auf der Webseite vorgestellt und inspirieren Akteur*innen anderer Hochschulen zur Weiterentwicklung der bestehenden MINT-Bildung.