Anerkennung für „Pisé-Haus“
Masterstudent beim 7. Studentischen Förderpreis des Deutschen Instituts für Stadtbaukunst 2024 ausgezeichnet
13.05.2024
Seit 2018 lobt das Deutsche Institut für Stadtbaukunst 2024 gemeinsam mit wa wettbewerbe aktuell und mit Unterstützung der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung (DASL) den studentischen Förderpreis Stadtbaukunst „Das städtische Haus“ aus. Gesucht werden Entwürfe für architektonische Projekte, die sich in besonderer Weise mit ihrem städtischen Umfeld auseinandersetzen. Der regionale Bezug zum Ort ist dabei von entscheidender Bedeutung.
Masterstudent Friedrich von Bieberstein erhielt für seinen Entwurf eines „Pisé-Hauses“ im hessischen Weilburg eine Anerkennung. Weilburg machte im 19. Jahrhundert mit einer Reihe von Stampflehmhäusern Furore. Doch die Bautechnik geriet mit den Jahren wieder in Vergessenheit. Ausgangspunkt des vom Fachgebiet Entwerfen und Industrielle Methoden der Hochbaukonstruktion, Prof. i.V. Dipl.-Ing. Florian Latsch, im Sommersemester 2022 herausgegebenen Entwurfsthemas war der Wunsch der Stadt Weilburg in einem kommentierten Rundgang nicht nur die bestehenden Gebäude miteinander zu verbinden und diese lokale Bautradition aufarbeiten, sondern auch Neubauten als Modellvorhaben in einen Pisé-Pfad zu integrieren.
Friedrich von Biebersteins Arbeit besticht durch Ihre Einfachheit – sowohl im Städtebau, mit der Setzung drei einzelner Baukörper, als auch in der technischen Ausformulierung der Stampflehmkonstruktion.
Das vorgegebene Baufeld am Rande von Weilburg an der Lahn zeichnet sich durch eine große Freifläche aus. Obwohl sich der Platz an prominenter Lage zwischen dem Landtor, den terrassenartig angelegten Barockgärten und der Bundesstraße befindet, scheint der Raum unternutzt. Die drei vorgeschlagenen, monolithischen Baukörper schaffen eine differenzierte Platzabfolge und gliedern sich nahezu selbstverständlich in die umliegende Bebauung ein.
Die Eingangsräume der drei Bauten sind gut verortet und weisen im Inneren große doppelgeschossige Räume mit einer geschwungenen Lehmwand auf. Auch wenn hier eine Differenzierung bei den drei Baukörpern denkbar gewesen wäre, besticht der Raum durch seinen Wiedererkennungswert und seine Großzügigkeit.
Es wurden insgesamt drei gleichrangige Preise und zwei Anerkennungen verliehen.
Die offizielle Preisverleihung einschließlich der Ausstellung aller prämierten Arbeiten fand im Rahmen der 14. Konferenz zur Schönheit und Lebensfähigkeit der Stadt in Düsseldorf am 7. und 8. Mai 2024 statt.