CUBITY TOP 3 beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis

Praxistest in Frankfurt soll im Frühjahr 2016 starten

04.12.2015

Ein weiterer großer Erfolg für CUBITY. Am 27.11.2015 nahm Prof. Anett Joppien stellvertretend für das studentische Projektteam und Manfred Hegger den Deutschen Nachhaltigkeitspreis – Auszeichnung TOP 3 in der Sektion „Nachhaltiges Bauen“ von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks in Düsseldorf entgegen. Der seit 2008 jährlich vergebene DGNB Preis „Nachhaltiges Bauen“ zeichnet herausragende und beispielhafte Leistungen der Architektur aus, deren Qualität sich über die Nachhaltigkeit hinaus insbesondere in einem hohen ästhetischen Anspruch sowie in innovativen Lösungsansätzen zeigt. In 2015 bewarben sich fast 90 Projekte um den Preis.

Barbara Hendricks, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit mit Prof. Anett Joppien und Präsidiumsmitgliedern DGNB Prof. Alexander Rudolphi, Martin Haas und Amandus Sattler

Der für den Solar Decathlon in Versailles 2014 von den Fachgebieten Entwerfen und Gebäudetechnologie (Prof. Anett-Maud Joppien) und für Entwerfen und Energieeffizientes Bauen (Prof. Manfred Hegger) entwickelte CUBITY-Wohnpavillon bietet modularen und transportierbaren, nachhaltig gebauten Wohnraum für zwölf Personen auf einer Grundfläche von lediglich 16 mal 16 Metern. Das räumliche Konzept des Wohnpavillons folgt dem „Haus-im-Haus“-Prinzip: Zwölf Wohnwürfel, die sogenannten „Cubes“, gruppieren sich in dem zweigeschossigen Gebäude um einen zentralen und großzügig angelegten Gemeinschaftsbereich. Für Fertigung und Aufbau des Prototypen in Versailles zeichnete die Deutsche Fertighaus-Holding (DFH) verantwortlich, die das Projekt mit weiteren namhaften Industriepartnern und den hessischen Ministerien für Wissenschaft und Kunst sowie für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung auch finanzierte.

Die DGNB-Jury lobte die gelungene Verbindung eines innovativen Energiekonzepts mit intelligenten Lösungen für günstigen Wohnraum. Das Ziel des Plusenergiehauses ist es, neue Formen des temporären Wohnens in Städten zu erforschen. Die Privaträume der Bewohner wurden minimiert, um großzügigen Gemeinschafträumen Platz zu schaffen. So bietet CUBITY, auf kleinem Raum hochwertige Wohnqualität für möglichst viele Menschen. Überzeugend fand die Jury auch das Adaptionspotenzial für weitere Nutzungsformen und somit andere gesellschaftliche Anforderungen, wie Flüchtlingswohnen oder Wohnen im Alter.

Praxistest in Frankfurt-Niederrad

Die DFH und TU Darmstadt beabsichtigen den Plus-Energie-Wohnpavillon im Frühjahr 2016 in Kooperation mit dem Wohnungsunternehmen „Nassauische Heimstätte Wohnstadt“ dauerhaft auf einem Grundstück in Frankfurt am Main aufzubauen. Die Inbetriebnahme ist für das Sommersemester 2016 avisiert. Dort startet dann ein einjähriger Praxistest, bei dem insbesondere die energetischen und sozialen Aspekte des neuen Wohnkonzeptes untersucht werden sollen. Das energetische Monitoring wird vom Fachgebiet Gebäudetechnologie der TU Darmstadt in Zusammenarbeit mit TU Braunschweig durchgeführt. Die sozialwissenschaftlichen Aspekte nimmt der Berliner Soziologe Moritz Fedkenheuer von der Humboldt Universität in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Wegener unter die Lupe. Moritz Fedkenheuer wird während des Untersuchungszeitraums zeitweise selbst einen der Cubes beziehen.

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