Jakob-Wilhelm-Mengler-Preise 2018 verliehen
Drei Preise und zwei Anerkennungen
08.11.2018
Im Rahmen der Eröffnung der 22. Sichten-Ausstellung des Fachbereichs Architektur der TU Darmstadt wurde am Dienstag, den 06. November 2018, der Jakob-Wilhelm-Mengler-Preis an Studierende des Fachbereichs verliehen.
Die Mengler-Stiftung zeichnet jedes Jahr Arbeiten aus, „die sich durch ihre Anwendungsorientiertheit, die Durchgängigkeit der Lösung bis ins letzte Detail und ein eigenes Profil in besonderem Maße auszeichnen.“ Der Jury wurden in diesem Jahr 18 Arbeiten zur Begutachtung vorgelegt. Als externe Jurymitglieder konnte der Fachbereich in diesem Jahr die Architekt*innen Dipl.‐Ing. Ulrike Pape (pape+pape architekten, Kassel) und Dipl.‐Ing. Christian Nasedy (Dierks Blume Nasedy Architekten BDA, Darmstadt) gewinnen. Der Jury gehörten außerdem Stefanie Brünenberg M.Sc. und Dr.‐Ing. Clemens Brünenberg sowie die Studierenden Sarah Herzog und Martin Koleda an. Die Einführung übernahm Studiendekan Prof. Felix Waechter.
Die Jury vergab drei Preise sowie zwei Anerkennungen.Alle prämierten Arbeiten werden noch bis zum 09. November in der Ausstellung in der Centralstation präsentiert.
Die drei Hauptpreise:
Marie‐Louise Brand, Vanessa Kunkel, Johanna Schmid für ihre Arbeit „Les Groues – Manufaktur“ im Rahmen des Entwurfs „Stadt als Labor – Urbane Transformation in Nanterre“.
Die Arbeit überzeugt durch ihre überaus tiefgehende, exzellente und bis ins Detail ausgearbeitete Analyse, bei der alle beteiligten Akteure eingebunden werden. Die Industriestrukturen werden gekonnt in Mischstrukturen eingebunden, das vorhandene Potential wird treffend aufgedeckt, belebtund weiterentwickelt. Die Grafik ist überaus ansprechend und trotz der Komplexität der Inhalte hervorragend lesbar. Die Durcharbeitung ist bis in den Grundriss kohärent und durchgängig.
Der Entwurf wurde betreut vom Fachgebiet Entwerfen und Stadtplanung, Vertr.‐Prof. Dipl.‐Ing Marius Gantert und Dipl.‐Ing. Urs Kumberger
Max Nohé für die Arbeit „Hafenoper Frankfurt“ im Rahmen des Entwurfs „Neue Oper Frankfurt“
Die Aufgabe eines neuen Opernhauses an der Honselbrücke wird vom Verfasser als ‚lineare Oper‘ konzipiert. Dabei überzeugt der Städtebau in seiner Stringenz, wie auch die Ausarbeitung der Funktionen bis hin zur konsequenten Umsetzung in Material und Detail. Der Baukörper entwickelt sich entlang der Hauptstraße im Norden und lässt den Bereich zum Hafenbecken als Weiterführung des Grünraumes vom Mainpark wirken.Die Abfolge der einzelnen Gebäudezonen ist funktional durchdacht und konsequent inszeniert, die Publikumsbereiche in ihrer Räumlichkeit und Architektur höchst wirkungsvoll. Das homogene Material und die Textur der äußeren und inneren Fassaden zeugen von großer gestalterischer Reife.
Der Entwurf wurde betreut vom Fachgebiet Entwerfen und Baukonstruktion, Prof. Dipl.‐Ing M. Arch. Felix Waechter
Cora Wählt für den Entwurf „Haus des Deutschen Werkbundes“
Die Arbeit besticht durch einen höchst eigenständigen Ausdruck und einfallsreich durchkonzipierte Kompositionen vom Städtebau bis zum Detail. Der Genius Loci wird besonders in Verbindung mit der gestellten Aufgabe hervorragend aufgegriffen und gekonnt in ein logisches städtebauliches Konzept umgesetzt. Das Gebäude wurde in seiner Gesamtheit dreidimensional durchdrungen und detailliert ausgearbeitet, wobei besonders die Qualität der gewählten Raumsequenzen und Blickbeziehungen hervorzuheben ist.
Der Entwurf wurde betreut vom Fachgebiet Entwerfen und Baukonstruktion, Prof. Dipl.‐Ing. M. Arch. Felix Waechter
Die Preise sind mit je 1.500 Euro dotiert.
Die beiden Anerkennungen:
Nina Christl für den Entwurf „Neue Oper Frankfurt“.
Die eingereichte Arbeit entfaltet ihre Qualitäten in einem überaus starken und konsequent durchgehaltenen Konzept, das die Umsetzung der Bauaufgabe in einer vertikalen Stapelung vorsieht. Die dezente Setzung und inszenierte Wegeführung werden von der bis in die Tiefe durchgearbeiteten Fassadengestaltung ergänzt. Besonders hervorzuheben ist die invertierte und innovative Idee des drehbaren Zuschauerraumes – im Gegensatz zur drehbaren Bühne im bisherigen Opernhaus.
Der Entwurf wurde betreut vom Fachgebiet Entwerfen und Baukonstruktion, Prof. Dipl.‐Ing M. Arch. Felix Waechter
Mathias Wolf für „Schule Gallus“ im Rahmen des Entwurfs „Haus der Bildung – Eine Schule in Frankfurt“
Durch die höchst bewusste Setzung des Gebäudes wird die Typologie der Bauaufgabe „Schule“ in der Vertikalen signifikant weitergedacht. Das komplexe Konzept mit überaus detaillierten Gedanken zur Wegeführung wurde konsequent und tiefgehend angewendet und somit besondere Räume wie z.B. zur Schulhofbespielung oder Turnhalle, geschaffen.
Der Entwurf wurde betreut vom Fachgebiet Entwerfen und Gebäudelehre, Vertr.‐Prof. Dipl.‐Ing. Ruben Lang und Dipl.‐Ing. Joachim Raab
Die Anerkennungen sind mit je 750 Euro dotiert.