Das Mausoleum der Familie von Herff
HBIM in der Bauforschung und Denkmalpflege

Die nachfolgenden Informationen, Fotografien (soweit nicht anders vermerkt) und Pläne entstammen der Masterthesis von Timo Vössing. Diese hat er im Wintersemester 2024/25 an der Hochschule RheinMain im Studiengang Baukulturerbe erstellt. Betreut wurde die Arbeit von Prof. Dr.-Ing. Friedmar Voormann und Prof. Dr.-Ing. Clemens Brünenberg.

Das Bauwerk und der Architekt

Das Mausoleum der Familie von Herff wurde Ende der 1920er Jahre auf dem Alten Friedhof in Darmstadt als Familiengrab errichtet. Beauftragt mit dem Entwurf und der Umsetzung wurde der damals junge Architekt Nicolas Josef van Traack-Trakranen (1898-1971), dessen Ehefrau Berta (1902-1968) ebenfalls der Familie von Herff angehörte.

Das zweigeschossige, kreisrunde Bauwerk ist auf die Achsen der Wegeführung ausgerichtet, der Eingang befindet sich auf der Nordwestseite zum Haupteingang des Friedhofs gewandt. Das eigentliche Mausoleum wird umlaufend von einem Kranz aus kleinen Höfen umgeben, in denen weitere Gräber der Familie, so u.a. auch das des Architekten und seiner Frau angelegt sind. Jeweils zwei Pappeln säumen die vier Achsen des Gebäudes und verleihen ihm damit eine gewisse Symmetrie und naturräumliche Gliederung. Im oberen Geschoss sind an den vier Achsen jeweils Reliefs des Künstlers und Bauhausschülers Johannes Ilmari Auerbach (1899-1950) zu finden. Diese zeigen neben dem Familienwappen über dem Eingang Allegorien für den Lebenslauf eines Menschen: Jugend, Reife und Alter.

Das Innere des Gebäudes ist in die Gruft im unteren Geschoss und diue von Otto Fiederling in seiner Würdigung des Gebäudes (1930) als „Gedächtnisraum“ bezeichnete Galerie im oberen Geschoss unterteilt. Beide Räume sind über den Galerieumgang miteinander verbunden, wobei ein Zugang des oberen Geschosses nur von Außen ermöglicht wird.

Die Verbindung des Adelsgeschlechts von Herff und Darmstadt lässt sich bis ins 18. Jahrhundert zurückverfolgen. Eines der bekannten Mitglieder der Familie, der Chirurg Ferdinand von Herff, wanderte 1848 nach Amerika aus und gilt als Begründer des texanischen Krankenhauswesens.

Der Stifter des Darmstädter Familiengrabes war Balduin von Herff. Er ließ das Mausoleum in Gedenken an sein jung verstorbenes Kind errichten. Ursprünglich waren 41 Grabesstätten im und um das Gebäude herum geplant.

Impressionen aus dem Mausoleum

 

 

 

 

 

 

Aufnahme und Dokumentation des Mausoleums

Das Mausoleum von Herff befindet sich auf dem Alten Friedhof in Darmstadt, einer aktiven Stätte der Ruhe und des Gedenkens. Dies bitten wir bei eventuellen Besuchen des Mausoleums zu beachten.

Das Mausoleum als Objekt für die Denkmalpflege und Bauforschung

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Dank

Die Bearbeitung des Mausoleums wurde durch eine vielseitig vernetzte Kooperation mehrerer Beteiligter ermöglicht. An dieser Stelle sei insbesondere folgenden Personen/Institutionen gedankt:

  • Denkmalschutzbehörde der Stadt Darmstadt, Frau Geske
  • Grünflächenamt der Stadt Darmstadt, Frau Wiebel
  • Friedhofsverwaltung, Frau Stenger
  • Netzplan Bau, Herr Reetz
  • Institut für Steinkonservierung Mainz, Herr Dr. Soder
  • Hochschule RheinMain, Herr Prof. Dr.-Ing. Friedmar Voormann