Der Fachbereich gratuliert!
Fachbereichspreise für die besten Masterthesen im Sommer 2024
23.08.2024
Im Rahmen der Absolvent:innenfeier wurden drei gleichwertige Fachbereichspreise verliehen.
Die Fachbereichspreise
Felix Graf erhielt den Fachbereichspreis für seinen Entwurf „Constat“ für die Dance Company Dresden, hrsg. vom Fachgebiet Entwerfen und Baugestaltung (Prof. Wolfgang Lorch)
Die Entwurfsaufgabe sah die Weiterentwicklung des Ensembles aus Gartenstadt, Deutschen Werkstätten und Festspielhaus in Dresden-Hellerau zur Stärkung des Kulturortes vor.
Ziel war es, das Festspielhaus im Sinne eines Laboratoriums des Lebens weiter zu entwickeln.
Felix Graf greift in seinem Entwurf das Yin-und-Yang-Symbol des Festspielhauses Hellerau auf. Das bestehende Festspielhaus bildet mit seinen südlichen und nördlichen Höfen den Ausgangspunkt. Der Süden wird durch neue Bauteile zum steinernen Yin gerahmt, während der begrünte Norden das gewachsene Yang darstellt. Die östlichen und westlichen Kasernenriegel sowie die Dance Company im Norden schließen den Südhof ein. L-förmige Riegel öffnen sich zum Nordhof mit genossenschaftlich genutzten Innenräumen und vorgelagertem Grün. Zur Gartenstadt hin entsteht ein Wohncluster mit barrierearmen Wohnungen und einem genossenschaftlichen Nutzgarten. Tanzräume befinden sich in den Außenriegeln und prominent im Nordhof, wo zwei Satelliten mit 9,5 Metern Raumhöhe die zentrale Rolle des Tanzes betonen. In den oberen Geschossen liegen genossenschaftliche Wohnungen mit eigenen Terrassenzugängen. Die Erschließung erfolgt über bestehende Wege und Treppen innerhalb einer Klimahülle, die auch Photovoltaik-Module zur Energiegewinnung und Verschattung integriert. Diese Hülle dient als klimatischer Puffer und ermöglicht im Sommer eine optimale Belüftung durch den Kamineffekt.
Malinalli Boss und Yvonne Herbke wurden für ihren städtebaulichen Entwurf zum Thema „Kulturcampus in Frankfurt/Main“ ausgezeichnet. Im Rahmen der vom Fachgebiet Entwerfen und Städtebau (Prof. i.V. Torsten Becker) herausgegebenen Aufgabe sollte auf den Areal des ehemaligen Campus Hockenheim der Goethe-Universität ein urbanes Quartier mit bezahlbarem Wohnraum entstehen, in dem die Kultureinrichtungen des Neubaus der Hochschule für Musik und Darstellende Künste (HfMDK) und des Frankfurt LAB ihren selbstverständlichen Platz finden.
Ein zentrales Anliegen von Boss und Herbke ist es, die akademische Geistesgeschichte öffentlich sichtbar zu machen und das Gebiet für ein breites Publikum zugänglich zu gestalten. Die Freiflächen sollen als Begegnungsorte im urbanen Raum den kulturellen Austausch fördern. Der zentrale Kulturplatz, eingerahmt von der HfMDK, Bibliotheken und dem Café des Frankfurt LAB, wird durch einen farbigen Bodenbelag hervorgehoben. Ein Farbverlauf leitet die Besucher zum Kulturplatz, der durch Muster im Boden markiert ist und Einblicke in die Gebäude ermöglicht. Seitlich angepflanzte Bäume, ein Café, ein Bücherstand und ein Wasserspiel beleben den Platz. Schirme sammeln Regenwasser für das Wasserspiel, das im Sommer das Mikroklima verbessert, und farbenfrohe Beleuchtungselemente schaffen tagsüber ein Lichtspiel auf dem Boden. Ein dritter öffentlicher Platz, der Tiefhof, bietet zusätzliche Fläche für Veranstaltungen.
Ein weiterer Fachbereichspreis ging an Philipp Schmitz für seinen Entwurf „Sendlinger Küche <3“ im Rahmen der Aufgabe „Sendlinger Küche – Ein Laboratorium zum Thema Essen“, betreut vom Fachgebiet Entwerfen und Raumgestaltung (Prof. Johanna Meyer-Grohbrügge). Im Münchner Stadtteil Sendling sollte an der Schnittstelle zwischen dem historischen Sendlinger Zentrum und dem Münchner Großmarkt eine neue Architektur entworfen werden, die der Nahrungsproduktion und -forschung gewidmet ist. Die Sendlinger Küche soll die bestehenden lokalen Funktionen am Rande des Großmarktes integrieren und ein sogenanntes Food Lab zur Sichtbarmachung und Wertschätzung des Themas Essen beherbergen.
Philipp Schmitz’ Entwurf „Sendlinger Küche <3“ entwickelt hierfür eine neue Typologie. Sie kombiniert den Lebensmittelverkauf in der Markthalle mit Koch-, Lehr- und Ausstellungsnutzungen und schafft neue Experimentierräume. Für die neue Nutzung wird die bestehende Halle über den gesamten Fußabdruck aufgestockt. Auf drei Geschossen werden die Funktionen der Markthalle, der Infrastruktur sowie der Forschung, Verarbeitung und Lehre übereinandergestapelt.
Im obersten Geschoss sind alle Nutzer der Küchenstudios gleichberechtigt vereint, was eine Durchmischung der vielfältigen Nutzungen ermöglicht. Die technische Infrastruktur wird durch eine Technikebene bereitgestellt.
Die Fachbereichspreise verstehen sich als Reiseförderung. Sie sind mit jeweils 500 Euro dotiert und verbunden mit der Aufforderung, ein bei der Preisverleihung überreichtes Skizzenbuch nach der Rückkehr, gefüllt mit Reiseeindrücken, an den Fachbereich zu übergeben.
Die Verleihung des Preises fand am 02.08.2024 am Fachbereich statt.
WA-Förderpreise
Die Fachbereichspreisträger:innen erhielten außerdem Förderpreise der Zeitschrift „wettbewerbe aktuell“. Diese sind mit einem einjährigen Abonnement der Zeitschrift, Zugang zum Online-Archiv von wa sowie einer Online-Veröffentlichung auf der wa-Webseite verbunden.