Die urbane Umwelt nachhaltig transformieren

Martin Roth übernimmt die Professur Entwerfen, Landschaftsarchitektur und Stadtökologie

2025/09/09

Seit dem 01. September 2025 verstärkt Prof. Dipl.-Ing. M.Arch. Martin Roth den Fachbereich Architektur mit einer Professur für Entwerfen, Landschaftsarchitektur und Stadtökologie. Er folgt auf Prof. Dr. Jörg Dettmar, der zuvor das Fachgebiet Entwerfen und Freiraumgestaltung leitete. Mit internationaler Erfahrung in Praxis, Forschung und Lehre verfolgt Martin Roth einen klaren Schwerpunkt: die nachhaltige Transformation städtischer Räume im Spannungsfeld von Architektur, Städtebau, Landschaftsarchitektur und Stadtökologie.

Prof. Martin Roth

Roth studierte Architektur mit städtebaulicher Vertiefung an der Universität Karlsruhe, wo er 2008 sein Diplom mit Auszeichnung erhielt. Studienaufenthalte führten ihn u.a. an die NTNU in Trondheim, Norwegen. Anschließend absolvierte er ein Masterstudium an der renommierten Princeton University (USA), das er 2011 ebenfalls mit Auszeichnung abschloss. Von 2020 bis 2025 promovierte er im Rahmen des entwurfsbasierten Promotionsprogramms (PEP) an der TU Berlin.

Seine berufliche Laufbahn begann Roth mit Stationen beim Ministry of Urban Development and Housing in Kabul (2005) sowie bei Front Inc. in New York (2011). Wissenschaftliche Erfahrungen sammelte er zudem am Karlsruher Institut für Technologie (2008–2009, 2012–2013) sowie als Lehrbeauftragter an der Hochschule Darmstadt (2020–2022) und Professor für Architektur und Städtebau an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf.

2012 gründete er gemeinsam mit Marcus Kopper in Berlin das Büro KOPPERROTH Architektur & Stadtumbau PartGmbB. Die Arbeit von KOPPERROTH bewegt sich im Spannungsfeld zwischen städtebaulicher Komposition, architektonischem Ausdruck und ökologischen Fragestellungen. Im Mittelpunkt stehen Projekte der energetischen Sanierung, des Wohnungsbaus, von Bildungsbauten sowie Beiträge zu Wettbewerben.

Seit 2012 erzielte KOPPERROTH zahlreiche Wettbewerbserfolge in nationalen und internationalen, hochbaulichen und städtebaulichen Wettbewerben.

Haltung und Lehre

In seiner Professur am Fachbereich Architektur möchte Martin Roth den Blick insbesondere auf die Wechselwirkungen zwischen urbanen Ökosystemen, sozialen Strukturen und architektonisch-städtebaulichen Herausforderungen richten.

„Die transdisziplinäre Verknüpfung des Entwurfsfachgebiets Landschaftsarchitektur mit der Wissenschaft der Stadtökologie stellt eine Besonderheit dar und eröffnet die Möglichkeit, die Themen Klimaschutz, Biodiversität und nachhaltige Transformation der urbanen Umwelt durch eine entwurfsbasierte Praxis in Lehre und Forschung am Fachbereich Architektur zu verankern. Das Fachgebiet wird dabei die zentrale Bedeutung der Landschaftsarchitektur und Stadtökologie für einen nachhaltigen Städtebau herausstellen.“

In der Lehre verfolgt Roth einen praxisnahen, projektorientierten Ansatz. Studierende sollen in kooperativen Formaten mit realen Aufgabenstellungen arbeiten – von Stadträndern bis zu Zwischenstädten oder ländlichen Räumen. Sein Ziel ist es, ein Verständnis für „grüne Urbanität“ zu vermitteln, in der ökologische, soziale und gestalterische Fragen eng miteinander verknüpft sind.

Forschungsschwerpunkte

Digitalisierung und neue Entwurfsinstrumente: Entwicklung und Anwendung innovativer Analyse- und kooperativer Entwurfswerkzeuge, etwa durch bildbasierte 3D-Modellierungs- und Visualisierungsprogramme sowie Geoinformationssysteme (GIS) und Künstlicher Intelligenz.

Landschaftsökologie als Transformationsmotor: Förderung von Biodiversität und der Integration landschaftsökologischer Prinzipien in die Stadt- und Landschaftsplanung. Erarbeitung von Konzepten, die ökologische Netzwerke stärken und fragmentierte Lebensräume miteinander verbinden.

Resilienz und Klimaanpassung: Entwicklung von Resilienzstrategien zur Anpassung an den Klimawandel sowie zur Milderung seiner Auswirkungen. Im Fokus stehen dabei partizipative Projekte, die gemeinsam mit Bürger:innen, Kommunen und weiteren Akteur:innen zukunftsfähige Lebensräume gestalten.

Projekt Landgut 2050

Projekt Quartier 8 (Potsdam)

Projekt Berlin – Brandenburg 2070

Projekt Berlin – Brandenburg 2070

Projekt Alter Leipziger Bahnhof (Dresden)

Projekt Zukunft Altgruna (Dresden)

Ausgewählte Arbeiten

Quartiersentwicklung Alter Leipziger Bahnhof, Dresden
1. Preis, zweiphasiger städtebaulicher Wettbewerb, 2023–2024

Umbau der Plattenbausiedlung „Quartier 8“, Potsdam
Umbau / Sanierung von 270 Wohneinheiten, 2018–2020
Zuschlag nach offenem Wettbewerb mit anschließendem VOF-Verfahren, 2014

100 Jahre (Groß-)Berlin / Berlin-Brandenburg 2070, Berlin und Brandenburg
2. Preis, zweiphasiger internationaler städtebaulicher Ideenwettbewerb

Konversion des Rinker-Areals in Ravensburg
Neubau von 300 Wohneinheiten, Baubeginn 2023
1. Preis, städtebaulicher Realisierungswettbewerb, 2016

Kooperative Planungswerkstatt Quartiersentwicklung Altgruna, Dresden
1. Preis, Beauftragung Rahmenplanung, 2022

Landgut 2050, Thüringen
Zukunftsvision für den ländlichen Raum
1. Preis, internationaler städtebaulicher Ideenwettbewerb, 2020

Quartiersentwicklung „Nägelesee-Nord“, Gundelfingen
2. Preis, offener, zweiphasiger Wettbewerb, 2022

Weitere Projekte unter: