Der Fachbereich gratuliert!

Masterabsolvent*innen ausgezeichnet

06.08.2019

Im Rahmen der Masterverabschiedung am 3. August 2019 wurden sechs Absolvent*innen des Fachbereichs mit Preisen ausgezeichnet. Diana Schlez erhielt den mit 1.000 Euro dotierten Fachbereichspreis für die beste Masterabschlussarbeit.

Zudem wurden drei Athene-Medaillen für sehr gute Studienleistungen und ein Preis der Vereinigung der Freunde der TU Darmstadt vergeben.

Der Fachbereichspreis

Diana Schlez wurde für ihren, vom Fachgebiet Entwerfen und Gebäudelehre (Prof. i.V. Ruben Lang) herausgegebenen, Entwurf eines Gästehauses für die Burg Ehrenfels bei Bingen ausgezeichnet.

Die Aufgabenstellung sah die Planung eines Gästehauses in der historisch wertvollen Ruine vor, das zu einer Anlaufstelle für Reisende im Mittelrheintal werden soll und so das historisch bedeutsame Bauwerk wiederbelebt. Diana Schlez greift in ihrem Entwurf die vorhandene Ästhetik auf und verleiht der Ruine durch sensible Eingriffe eine neue Funktion.

„Das Konzept entwickelt sich aus den Tagesabläufen und Bewegungsprofilen der Hauptnutzergruppe – den Wanderern. Die hieraus entstehende Wegeführung macht das neue Gebäude, die Burg und deren Grundstück auf dem Weg der Wanderer erlebbar. …

… Im Bereich der ehemaligen Vorburg entsteht mit dem neuen Empfangsgebäude eine Ankommenssituation. Durch das Einschmiegen in die vorhandenen Bestandsmauerreste bleibt der erste Blick auf die Burgruine dabei nahezu unverändert. Über den ehemaligen Bestandseingang gelangen die Wanderer durch das Empfangsgebäude hindurch in das Innere der Burgruine. Hier bildet das Gebäude ein Zentrum aus, das Gemeinschaftsfläche, Speisesaal und Veranstaltungsbereich zusammenfasst.

Durch das Aufstellen einer einzigen neuen, zentralen Wand entsteht ein Raum, der drei Bereiche ausbildet. Die bereits vorhandene Dreiteilung, wird so aufgegriffen und ergänzt und die bestehenden Höhenunterschiede, zur Gliederung, in die neue Dachlandschaft übertragen. Im Foyer erinnert das gefilterte Oberlicht an den ehemaligen Burghof und heißt den Wanderer willkommen.

Über die Bestandstreppe gelangt er nach Süden in den überhöhten Gastsaal, in welchem, an einer Tafel gemeinsam gespeist, geredet und gespielt werden kann.

Der Bereich des Saals öffnet sich weiter nach Westen, über eine neue Treppe auf eine neu eingezogene Ebene in den Barbereich.

Um den Rundgang fortzusetzen, unternehmen die Wanderer einen Besuch bei den Türmen über die nördlich eingefügte Treppe und wählen dann den Weg wieder hinab in das Foyer. Im dessen Zentrum befindet sich der imposante Bestandstorbogen über der Treppe, die hinunter in das Untergeschoss der Burg leitet.

Die Wanderer werden weiter in den ehemaligen Graben des Burgzwingers geführt, um sich in die Herberge zurückzuziehen.

Der Übergang zwischen Gesellschaft und Zurückgezogenheit wird hier durch die schmale Wegeführung, geleitet durch präzise einfallendes Licht und durch vereinzelte Ausblicke in die Landschaft inszeniert.

An der Bestandsmauer orientiert, reihen sich die Herbergskammern in Richtung Südwesten auf. Möchten die Wanderer sich endgültig zurückziehen, geht er in seine Kammer, welche durch indirekte Beleuchtung, mittels Oberlicht, den Ort innerhalb des Burgzwingers eindrücklich bewusst macht.

Der gesamte Eingriff ist durchgehend in glatter, nahezu fugenloser Sichtbetonoptik gehalten und setzt so der massiven Steinruine ein ebenbürtiges Material entgegen, welches sich allerdings durch den Kontrast in der Haptik bewusst zurücknimmt und trotzdem ehrlich den vorgenommenen Eingriff darstellt.“ (Diana Schlez)

© Diana Schlez

© Diana Schlez

© Diana Schlez

© Diana Schlez

Der Fachbereichspreis versteht sich als Reiseförderung. Er ist mit 1.000 Euro dotiert und verbunden mit der Aufforderung ein bei der Preisverleihung überreichtes Skizzenbuch nach Rückkehr, gefüllt mit Reiseeindrücken, an den Fachbereich zu übergeben.

Drei Athene-Medaillen

Athene-Medaillen gingen in diesem Semester an Lukas Feile, Johanna Schmid und Mai Quynh Lai. Die Athene-Medaille erhalten Studierende, die ihre Abschlussarbeit mit „Sehr gut“ abschließen und einen Notendurchschnitt besser als 1,4 vorweisen.

Auch Johanna Schmid und Lukas Feile bearbeiteten den Entwurf für das Gästehaus an der Burg Ehrenfels. Lukas Feile stellt der Ruine in seinem Entwurf „Kemenate Ehrenfels“ einen markanten vielgeschossigen Solitär zur Seite. Am Fuße der Weinberge unterhalb der Burg positioniert, eröffnet das Gästehaus neue Perspektiven auf das Rheintal und die Burg. Auch Johanna Schmid trennt Burgruine und Gästehaus, verortet Letzteres jedoch an der unteren Umfassung des Burggartens. Am Hang gelegen, erfolgt die Erschließung über die oberen Geschosse durch die neu gestalteten Burggärten. Das Gebäude setzt sich in seiner zeitgenössischen Formenspache klar von der Ruine ab und interpretiert sie in seiner Skulpturalität und Fassadenstruktur neu.

Mai Quynh Lai bearbeitete gemeinsam mit Huyen Trang Dao den vom Fachgebiet Entwerfen und Städtebau (Prof. Dr. Nina Gribat) herausgegebenen Entwurf „Pallaswie…? Weststadtwandel“. Zu entwickeln waren Zukunftsperspektiven für die Darmstädter Weststadt. Das zentrumsnahe Gebiet, das durch vielfältiges Gewerbe und städtische Randnutzungen geprägt ist, stellt eine der wenigen innenstadtnahen Entwicklungsoptionen dar. Die Studierenden waren aufgefordert, innovative Lösungen für die Integration von Wohnen und Arbeiten, vor allem von produzierendem und teils auch störendem Gewerbe, zu entwickeln, die für ähnliche Gebietstypen und Problemlagen auch für viele andere Städte Modellcharakter entfalten können.

Ihr Entwurf „Zwischen Werkstatt und Dachterrassen“ lässt im Pallaswiesenviertel urbane Vielfalt und einen eigenständigen Quartierscharakter entstehen. Dazu folgt der Entwurf den drei Leitzielen, qualitative Freiräume zu schaffen, durch neue Gebäudetypologien eine neue Nutzungsmischung zu ermöglichen und ein nachhaltiges Quartier zu schaffen.

Gasthaus an der Burg Ehrenfels: Johanna Schmid

Gasthaus an der Burg Ehrenfels: Johanna Schmid

Kemenate Ehrenfels: Lukas Feile (Umgebungsmodell). Foto: FB15

Kemenate Ehrenfels: Lukas Feile

Kemenate Ehrenfels: Lukas Feile

Zwischen Werkstatt und Dachterrassen: Huyen Trang Dao und Mai Quynh Lai.

Zwischen Werkstatt und Dachterrassen: Huyen Trang Dao und Mai Quynh Lai.

Zwischen Werkstatt und Dachterrassen: Huyen Trang Dao und Mai Quynh Lai.

Preis der Freunde der TU Darmstadt für eine herausragende Bachelor- oder Masterarbeit

Aaron Schroeder und Falk Benz wurden für ihre städtebauliche Masterthesis ‘Mehr als FAIR‘ aus dem WS 2018/19 (herausgegeben von Fachgebiet Entwerfen und Stadtplanung / Prof. Dr. Annette Rudolph-Cleff) mit dem Preis der Freunde der TU Darmstadt ausgezeichnet. Der Preis wurde von Dr. Simon Gehrmann, Wissenschaftlischer Mitarbeiter am Fachgebiet Stadtplanung, überreicht.
Weitere Informationen zu diesem Preis in Kürze.

© Falk Benz und Aaron Schroeder
© Falk Benz und Aaron Schroeder

Allen Ausgezeichneten herzlichen Glückwunsch!

Weitere Informationen zur Ausstellung der Masterarbeiten