Kurzbiographie
1907 Studium der Architektur am University College, London
1907–1908 Militärdienst in Darmstadt, gleichzeitig als Student an der Technischen Hochschule Darmstadt eingeschrieben, Bekanntschaft mit Jugendstilkünstlern auf der Mathildenhöhe in Darmstadt
1908–1913 Architekturstudium an der Technischen Hochschule München
1913 Mitarbeit im Architekturbüro von Otto March in Berlin; Ende des Jahres Gründung des Architekturbüros Musch und May in Frankfurt am Main
1920–1925 Herausgabe der Zeitschrift Schlesisches Heim
1921 Mit Herbert Boehm Teilnahme am Ideenwettbewerb zur Erweiterung Breslaus (Wrocław) mit dem Beitrag „Trabanten“, der mit einem Sonderpreis ausgezeichnet wird
1924 Gründung der „Kopfgemeinschaft“ unter Führung der DEWOG (Deutsche Wohnungsfürsorge AG für Beamte, Angestellte und Arbeiter) durch Martin Wagner, Ernst May, Walter Gropius und Bruno Taut zur Entwicklung von Versuchshäusern
1925–1930 Frankfurt am Main: Stadtrat und Dezernent für Städtebau mit den Abteilungen Hochbauamt mit Typisierung und Bauberatung, das Siedlungsamt mit Stadt- und Regionalplanung sowie Garten- und Friedhofswesen, die Baupolizei und Aufsichtsratsposten, May legt ein erstes Wohnungsbauprogramm mit dem Ziel der Beseitigung der Wohnungsnot in zehn Jahren vor und entwickelt ein Generalplan-Schema, das in den folgenden Jahren ständig aktualisiert wird
1926–1930 Herausgabe der Zeitschrift Das Neue Frankfurt
1935 Erster Bauauftrag in Afrika: katholische Kirche in Arusha, Tanganjika
1951 Verleihung der Ehrendoktorwürde Dr. Ing. der Technischen Hochschule Hannover, Ende des Jahres Gründung von Dr. E. May & Partners, Nairobi
1954 Verleihung des Großen Bundesverdienstkreuzes
Herausgabe der Zeitschrift Neue Heimat
1957 Verleihung der Ehrendoktorwürde Dr. phil. der Universität Freiburg im Breisgau sowie der Ehrenprofessur der Technischen Hochschule Darmstadt
1957–1970 Honorarprofessor an der TH Darmstadt
1961 Ernennung zum Ehrenmitglied des Royal Institute of British Architects, London
1965 Verleihung des Heinrich-Plett-Preises an May
1966 Ehrenplakette der Städte Wiesbaden und Frankfurt am Main
1988 Erstmalige Vergabe des Ernst-May-Preises für Wohnungsbau durch die Unternehmensgruppe Nassauische Heimstätte | Wohnstadt, danach im Zwei-Jahres-Turnus bis heute
Werke in Darmstadt
1965 Konzeption des Städtebauprojektes „Neu-Kranichstein“ Stadterweiterung für 18.000 in Form eines Waldsatelliten (erhalten)
Werke außerhalb Darmstadts (Auswahl)
1925/26 Wohnhaus May, Frankfurt-Ginnheim, Ludwig-Tieck-Straße 11 (ehemals Am Schwalbenschwanz 11) (verändert erhalten).
1927/28 Siedlung Römerstadt, Frankfurt-Heddernheim, Im Burgfeld 1-13, 15-247 und 2-220, Am Forum 2-55 und 51-85, An der Ringmauer 1-129 und 2-134, Hadrianstraße 1-19 und 20-44, lm Heidenfeld 1-135 und 2-132, In der Römerstadt 77-115 und 133-207, Mithrasstraße 1-123, 2-18 und 48-82, Bauherr: ABG, Mietheim AG (später Gartenstadt AG), Gesamtplan: Ernst May, Herbert Boehm, Wolfgang Bangert
23. Juli bis 9. Oktober 1927 Musterhaus auf der Ausstellung Die Wohnung des Deutschen Werkbundes mit Typenmöbeln und einer „Frankfurter Küche“, Stuttgart, Am Weißenhof, Idee: Ernst May, Organisation und Umsetzung: Max Frühauf (Bauleitung) und Margarete Schütte-Lihotzky (Bauleitung, Küche) Ferdinand Kramer (Möbel)
16. Oktober bis 10. November 1929 Die Wohnung für das Existenzminimum Sonderausstellung im Rahmen des 2. CIAM, Frankfurt am Main, Werkbundhaus, Organisation: Eugen Kaufmann, Margarete Schütte-Lihotzky, Mart Stam, Mitglieder der Frankfurter „Oktobergruppe“
1937 Wohn- und Geschäftshaus „Kenwood House“, EAK Nairobi, Kimathi Street, Kigali Road, Büro: Blackburn & Narburn – Nairobi, Ernst May
1945 Entwürfe Hook-on-Slab-Prototypen für Einfamilienhäuser für Afrikaner (nicht realisiert)
1956–1961 Siedlung Neue Vahr (Gartenstadt Neue Vahr), Bremen, beiderseits der Richard-Boljahn-Allee (ehemals Franz-Schütte-Allee)
Publikationen
Martin Elsässer, Werner Harting, Gustav Hassenpflug, Rudolf Hillebrecht, Fritz Jaspert, Friedrich Wilhelm Kraemer, Gerhard Langmaack, Ernst May, Reinhold Niemeyer, Hans Scharoun, Otto Ernst Schweizer, Karl Selg, Willy Weyres (Hg.): Handbuch moderner Architektur: eine Kunstgeschichte der Architektur unserer Zeit vom Einfamilienhaus bis zum Städtebau, Berlin 1957.
Ernst May: Das neue Wiesbaden. Städtebau ist kein Zustand, sondern ein Vorgang!, Wiesbaden 1963.
Ernst May: Standardstädte: Ernst May in der Sowjetunion 1930–1933. Texte und Dokumente, hg. und eingeleitet von Thomas Flierl, Berlin 2012.
Ernst May: Zeitschrift Das Neue Frankfurt, Frankfurt 1926–1931.
Ernst May: Zeitschrift Neue Heimat Monatshefte für neuzeitlichen Wohnungsbau, Hamburg 1954–1981.
Florian Seidel: Ernst May: Städtebau und Architektur in den Jahren 1954–1970, Technische Universität München 2007, online unter https://mediatum.ub.tum.de/doc/635614/635614.pdf (Stand: 06.05.2024).
„May, Ernst Biografie“, online unter https://ernst-may-gesellschaft.de/ernst-may/biografie (Stand: 06.05.2024).
„Ernst May“, online unter https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_May (Stand: 24.05.2024).