Kurzbiographie
1871 in Aachen geboren
bis 1894 Studium an der Technischen Hochschule
1894–1896 Assistent an der Oberrealschule in Aachen
1897 Umzug nach Darmstadt – als Assistent bei Karl Hofmann, Erwin Marx und Georg Wickop an der Technischen Hochschule Darmstadt tätig
1898 Habilitation, a.o. Professor (Fach Künstlerische Fragen des Städtebaus)
1900 a.o. Professor für Baukunst
1902 o. Professor für Städtebau, Kirchenbau, Perspektive und Stegreifentwurf, zeitgleich übernahm er das Amt des Denkmalpflegers für die hessische Provinz Starkenburg; er gehörte so auch dem ersten Denkmalrat an, der aufgrund des 1902 im Großherzogtum Hessen erlassenen neuen Denkmalschutzgesetzes, des ersten modernen Denkmalschutzgesetzes in Deutschland, zusammentrat
1908 Ernennung zum Kirchenbaumeister der Evangelischen Landeskirche in Hessen
1918/1919 amtierte er als Rektor, verschiedene Rufe an die Technische Hochschule Hannover, die Technische Hochschule Charlottenburg sowie vertrauliche Anfragen der Technischen Hochschule München nahm er nicht an; er lehrte an der Technischen Hochschule Darmstadt bis zu seinem Tod
1922 starb er in Frankfurt am Main
Aufgrund seiner Leistungen als Architekt von über 70 realisierten Wohnhäusern, öffentlichen Gebäuden und Kirchen sowie als Vertreter des ,,Malerischen Städtebaus“ erhielt Putzer zahlreiche Auszeichnungen und Preise: 1900 die Preußische Staatsmedaille; 1905 den preußischen Roten Adlerorden IV. Klasse; 1905 das Ritterkreuz I. Klasse des hessischen Ordens Philipps des Großmütigen; 1908 die Krone hierzu; 1912 den preußischen Kronenorden III. Klasse– Nach Pützer sind eine Straße in Frankfurt-Praunheim sowie eine Straße in Darmstadt benannt.
Werkauswahl
1899–1900 Burghaus Classen in Aachen
ab 1900 Bebauungsplan des Paulusviertel in Darmstadt und 1907 Bau der Pauluskirche
1902/1903 Landratsamt Hanau
1904 Erweiterung des Elektrotechnischen und Physikalischen Instituts der Technischen Hochschule Darmstadt
1905 Arbeitersiedlung des Chemieunternehmens Merck und Pützerturm, Beamtenwohnhaus und heutiges Wahrzeichen des Unternehmens Merck KGaA in Darmstadt
1907 Wettbewerbsentwurf, Ausführung 1908–1912 Hauptbahnhof Darmstadt
1908 Konzept für die Süderweiterung von Mainz
1910 evangelische Lutherkirche Wiesbaden
1913 Umbau der evangelischen Dreifaltigkeitskirche in Darmstadt-Eberstadt1916 Fabrik-Hochhaus der Carl Zeiss AG in Jena.
Majda Kostreba
Max Guther: Friedrich Pützer. Architekt – Städtebauer – Hochschullehrer; in: Jahrbuch der Technischen Hochschule Darmstadt (1978/79), S. 7–28.
Regina Stephan: Friedrich Pützer – „In die Umgebung hineingedichtet“ Bauten und Projekte des Architekten, Städtebauers und Hochschullehrers Friedrich Pützer (1871–1922), Baunach 2015.
Wolfgang Lück, Regina Stephan (Hrsg.): Unterwegs in die Moderne. Friedrich Pützers (1871–1922) Bauten, Straßen, Plätze in Darmstadt, Berlin 2021.
Wikipedia: Friedrich Pützer (https://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Pützer – Stand 05.05.2024).
Inge Lorenz: Kunst trifft Universität. Kunstwerke an der Technischen Universität Darmstadt, Darmstadt 2023, S. 36, 37.

Friedrich Pützer, Zeichnung eines Fachwerkhauses in Wimpfen a.B., 1901, aus: M. Creutz, Profanbauten von Friedrich Pützer, Berlin 1912, S. 3 (Glasdia aus der Diasammlung des Fachgebiets Architektur- und Kunstgeschichte des Fachbereichs Architektur der TUDa)

Fliegeraufnahme des Paulusplatzes in Darmstadt mit den von Pützer ab 1900 konzipierten Straßenzügen und der von ihm 1907 entworfenen Pauluskirche, Postkarte vor 1945 (Repro aus M. Creutz, Profanbauten von Friedrich Pützer, Berlin 1912).