Prof. Heinrich Rudolf Walbe (1865–1954)
Baukunst, 1902–1933

Kurzbiographie

1884–1888 Studium an der TH Aachen
1889 Regierungsbauführer
1890–1894 Regierungsbauführer in Bad Nauheim und Köln
1894–1895 Kreisbauinspektor Sorau
1896 Stadtbauinspektor Halle/Saale
1899 selbstständiger Mitarbeiter der Architekten Knoch und Kalkmeyer Halle/Saale
1902 Professor für Baukunst an der TH Darmstadt und Denkmalpfleger Provinz Oberhessen
1907–1909 Rektor TH Darmstadt
1907 Ritterkreuz I. Klasse des großherzoglich hessischen Verdienstordens Philipps des Gutmütigen
1908 Geheimer Baurat
1913–1916 Dekan Abt. Architektur
1920–1921 Rektor TH Darmstadt
1924 Denkmalpfleger für südlichen Teil der Provinz Starkenburg/ Kirchenbaumeister der Evangelischen Landeskirche Hessen–Nassau
1928–1930 Dekan Abt. Architektur
1932 Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität in Gießen (Dr. theol. h.c.)
1933 Versetzung in den Ruhestand, vermutlich im Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen in der Abteilung Architektur nach der Machtergreifung der NSDAP („Lieser-Affaire“)
1953 Bundesverdienstkreuz

Werkauswahl

1905: Wohnhaus für Familie Burkhard in Darmstadt, Am Erlenberg 4
nach 1904: Doppelhaus für Wilhelm und Theodor Kleinschmidt in Darmstadt, Am Erlenberg 6/8
1908: Einfamilienhaus (Musterhaus) auf der Hessischen Landesausstellung 1908 in Darmstadt, auf der Mathildenhöhe
1912: Wohnhaus Friedrich in Darmstadt, Roquetteweg 34
1912–1920: Verwaltungsgebäude Firma Merck
1919: Kriegerdenkmal im Hochschulstadion in Darmstadt, Lichtwiesenweg
1922/1923: Institut für Gerbereichemie der Technischen Hochschule Darmstadt, Schlossgartenstraße
1922/1923: Hochspannungslaboratorium der Technischen Hochschule Darmstadt, Schlossgartenstraße
1933: Renovierung der evang. Martinskirche in Darmstadt

Publikationen (Auswahl)

Vom Bildungswert des Zeichnens: aus der Antrittsrede des Rektors an der Techn. Hochschule in Darmstadt, 1928, S. 144–147, 172–173.
Heinrich Walbe: Siedlungs- und Hausformen in Hessen, Darmstadt 1938.
Heinrich Walbe: Italienfahrt 1930 der Architektur-Abteilung an der Technischen Hochschule Darmstadt, Darmstadt 1930.
Heinrich Walbe: Das Kloster Lorsch, Heppenheim 1950.
Heinrich Walbe: Die Kunstdenkmäler in Hessen, Darmstadt 1938.
Heinrich Walbe: Kirchtürme in Oberhessen und Starkenburg, Darmstadt 1925.
Heinrich Walbe: Das hessische–fränkische Fachwerk, Darmstadt 1942 (weitere Auflagen 1954, 1979).

Daniel Fiechter

Max Guther: Die Architekturprofessoren der THD von 1841 bis 1945 und ihre Planungen für Hochschule und Stadt Darmstadt, in: Präsident THD (Hg.): Jahrbuch `80 Technische Hochschule Darmstadt, Darmstadt 1980, S. 107–142.
https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Walbe (Zugriff 27.4.2023).
Otto Müller: Heinrich Walbe, in: Mitteilungsblätter des Historischen Vereins für Hessen 1954, S. 123f.
Christa Wolf, Marianne Viefhaus: Verzeichnis der Hochschullehrer der TH Darmstadt, Darmstadt 1977, S. 220.
Carlo Schneider: Die Friedhöfe in Darmstadt, Darmstadt 1991, S. 40.
Melanie Hanel: Normalität unter Ausnahmebedingungen: die TH Darmstadt im Nationalsozialismus, Darmstadt 2014.
Nachlass Heinrich Walbe im Universitätsarchiv der TU Darmstadt.