Programmierte Hoffnung – Architekturexperimente an der HfG Ulm
15. Februar bis 26. Oktober 2025
27.11.2024
Anfangs noch in der Tradition des Bauhauses vom Gründungsrektor und Bauhausschüler Max Bill geleitet, entwickelte sich die Architekturabteilung der HfG Ulm unter Konrad Wachsmann und Herbert Ohl rasch zu einem Hotspot des ‚industrialisierten Bauens‘. Wissenschaftlich und international vernetzt, erarbeiteten Lehrende und Studierende gemeinsam mit der Bauindustrie visionäre Konzepte für eine technisierte Welt. Neben Architekten wie Richard Buckminster Fuller, Ray und Charles Eames, Frei Otto und Yona Friedman prägten auch führende Köpfe der Geistes-, Natur- und Ingenieurwissenschaften das Lehrprogramm. Disziplinen wie Kybernetik, Operationsanalyse und Wissenschaftstheorie – vertreten durch Pioniere wie Norbert Wiener, Max Bense und Horst Rittel – wurden integraler Bestandteil der Ausbildung. Ziel war es, Architektur als ‚programmierte Hoffnung‘ wissenschaftlich, interdisziplinär und sozial verantwortlich zu denken.
Dieser Ansatz inspirierte Studierende zu Experimenten: von modularen Wohn- und Schulkomplexen über halbautomatisierte Shopping Malls bis hin zu seriellen Stabwerkkonstruktionen. Die Arbeiten verbinden präzise Handwerklichkeit mit hoher theoretischer und technischer Expertise. Bereits hier zeichnen sich frühe algorithmische Entwurfsmethoden ab, die ihrer Zeit weit voraus waren.
Die Ausstellung zeigt Architekturmodelle, Originalpläne, Zeichnungen und Fotografien – exklusiv aus dem HfG-Archiv / Museum Ulm, das viele dieser Exponate erstmals präsentiert.
Kuratiert wird die Ausstellung von Dr. Chris Dähne (Goethe-Universität Frankfurt), Dr. Helge Svenshon (TU Darmstadt) und Dr. Martin Mäntele (HfG-Archiv / Museum Ulm). Ein umfangreich bebilderter Begleitband erscheint im Verlag av edition.
HfG-Archiv Ulm, Am Hochsträß 8, 89081 Ulm