PEP – Programm entwurfsbasierte Promotion

Der Fachbereich Architektur der TU Darmstadt bietet seit 2024 in Kollaboration mit der TU Berlin Promotionsbetreuung im „PEP – Programm entwurfsbasierte Promotion“ an.

Die Entwurfsdisziplinen Architektur und Landschaftsarchitektur verfügen über eine lange akademische Tradition an den Technischen Universitäten. Untersucht man die Beiträge der Architektur und Landschaftsarchitektur im Rahmen des dritten Zyklus akademischer Abschlüsse, ist erkennbar, dass nur wenige Promotionen im Bereich des Entwerfens im engeren Sinne erfolgen.

In der Regel beschäftigen sich Promotionen in Architektur und Landschaftsarchitektur mit Forschungsinhalten der am Entwerfen beteiligten Wissenschaften, wie u.a. Soziologie, Ökonomie, Botanik, Baukonstruktion und Bauphysik oder Geschichte. In diesen Fällen stehen das Wissenschaftsverständnis und die Methodik der jeweiligen Disziplin, z.B. eine geisteswissenschaftliche, sozialwissenschaftliche oder technikwissenschaftliche Orientierung im Vordergrund. Hier ist ein Defizit zu konstatieren, welches das Programm Entwurfsbasierte Promotion PEP abbauen möchte. Entwurfsfachgebiete des FB15 der TU Darmstadt und der FAK VI der TU Berlin möchten dieses Defizit beseitigen und bieten, als Ergänzung zu den o.g. Ausrichtungen der Promotionen das PEP als innovative Form der Doktorandenbetreuung an.

Bei entwurfsbasierter Forschung geht es darum, Entwurfsergebnisse wie wissenschaftliche Beobachtungen zu behandeln. Diese Beobachtungen werden explizit gemacht, d.h. durch kritische Untersuchung versprachlicht und zu einem Interesse oder einer These mit dazugehörigen Kriterien weiterentwickelt. In der Folge werden darauf aufbauende praktische Umsetzungen der These erarbeitet und anhand der Kriterien bewertet und optimiert. Als Ergebnis werden Findungen beschrieben, die das eigene Werk ausmachen. Die Promovierenden verorten, durch den Vergleich mit anderen Wissensbeständen der Entwurfsdisziplinen, den eigenen Beitrag im Diskurs und machen den eigenen Beitrag unterscheidbar. Auf diese Weise wird Forschung, durch das Herstellen von Bewusstheit, Explizitheit und Kritikalität aus der Entwurfspraxis gehoben und es wird der Entwurfspraxis-Community neues Wissen zu Verfügung gestellt. Entwurfsbasierte Forschung kann diejenigen Wissensbereiche der Entwurfsdisziplinen erschließen, für welche die zur Verfügung stehenden Instrumente der etablierten Wissenschaftsmethoden nicht geeignet sind.

Weiterführende Informationen und Bewerbungsmodalitäten auf der Seite der TU Berlin: https://www.pep.tu-berlin.de/