Erstellung eines Modells zur Simulation von Leistungen des Facility Managements in der Betriebsphase mittels BIM während der Planung eines Gebäudes

Promotion

Neben der aktuell herrschenden Pandemie wird die Immobilienbranche durch eine Vielzahl von Megatrends, wie Globalisierung, demografischer Wandel, urbanes Wachstum, Nachhaltigkeit und Digitalisierung beeinflusst. Beispielsweise führt der Megatrend Nachhaltigkeit zur Regulierung und Reduzierung der Energieverbräuche in Liegenschaften und zur Zertifizierung von Gebäuden. Zur Anpassung an die Megatrends und Umsetzung der daraus resultierenden Anforderungen ist die Anwendung der BIM-Methodik entscheidend. Eine Vielzahl von Forschungsprojekten zeigen das Potenzial der BIM-Methodik, alle Megatrends berücksichtigen und verbinden zu können. Eines der Potenziale ist es während der Planung von Gebäuden mittels BIM den gesamte Lebenszyklus hinsichtlich ökonomischer, ökologischer und gesellschaftlicher Aspekte zu optimieren. Um diese Optimierung zu ermöglichen ist es notwendig alle für die Immobilie relevanten Prozesse zu identifizieren, zu simulieren um daraus Entscheidungsvorschläge (Design Decision Support) für Planer zu generieren.

Ziel der Promotion von Lukasz Duraj ist, die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Architektur und Facility Management zu intensivieren, da diese Disziplinen einander bedingen. Der Fokus liegt hierbei auf der Verbesserung und Standardisierung des Informationsaustausches zwischen der Planung und dem Facility Management, um zukünftig die Auswirkung der Planungsphase auf die Nutzungsphase besser prognostizieren zu können. Im Rahmen dieser Arbeit wird anhand von vier Nutzungsszenarien (Wohnen, Wohnen 4.0, Arbeiten und Arbeiten 4.0) und ausgewählten FM-Prozessen eine Simulation des Betriebes in der Nutzungsphase unter Anwendung der BIM-Methodik modelliert und an einem bereits realisierten Objekt beispielhaft verifiziert. Dabei sollen besondere Anforderungen an die Simulation identifiziert und das Simulationsmodell auf weitere Nutzungsszenarien und Prozesse im Rahmen des FM erweitert werden können. Unter Anwendung des entwickelten Modells soll es zukünftig möglich sein, alle Prozesse des FM zu simulieren und denen an der Planung Beteiligten zur Verfügung zu stellen. Auf Grundlage dessen kann während der Planungsphase zum einen vorhergesagt werden, welche Konsequenz eine Planungsentscheidung auf die Nutzungsphase und damit das FM haben wird, zum anderen kann eine FM-Optimierungsprüfung durchgeführt werden. Dies ermöglicht frühzeitig die ökonomischen, ökologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen von Planungsalternativen unter Lebenszyklusaspekten abzuleiten und zu optimieren.