Freie Thesis betreut vom Fachgebiet Entwerfen und Stadtentwicklung (Prof. Dr.-Ing. Annette Rudolph-Cleff)
Die freie Masterthesis-Aufgabe von Julia Kemkemer stellt die Frage nach Möglichkeitsräumen für den ländlichen Raum und ist somit Teil einer aktuellen bundesweit geführten Debatte.
Es geht darum, ausdrucksstarke Bilder zu entwickeln, wie Landgemeinden, die längst nicht mehr einen Gegensatz zu Stadt darstellen, sondern vielmehr mit den Begriffen StadtLand oder neuer Rurbanismus beschrieben werden, aussehen können.
Wie kann lokales Handeln vor Ort, auch regional, darüber hinaus teilweise national und sogar global wirken? Wie und durch welche Maßnahmen können sich diese Themen räumlich und konzeptuell vor Ort widerspiegeln?
Mit dem Entwurf gilt es, StadtLand-Zusammenhänge zu entdecken, analysieren und zu verstehen. Gleichzeitig soll durch eine planerische und räumliche Auseinandersetzung mit dem Ort aufgezeigt werden, wie durch Kreativität und Innovation das verdeckte Potenzial ländlicher Räume sinnvoll eingesetzt und gebündelt werden könnte und welche neuen Möglichkeiten und Qualitäten damit verbunden sein können.
Die Bearbeitung erfolgte am Beispiel der Gemarkung Weilbach im Landkreis Miltenberg, welcher im äußeren Einzugsgebiet des Rhein-Main-Gebiets liegt.
Für das Planungsgebiet sollen zukunftsweisende Visionen entwickelt werden, welche die Gemarkung Weilbach in einen neuen Zusammenhang der Stadt-Land Beziehung setzt.
Da innerhalb des Planungsgebiets verschiedene Handlungsfelder und Zukunftsfragen vertieft werden können, gibt es keine verbindlichen Festlegungen für das Raumprogramm, sondern vielmehr untersuchungsrelevante Oberthemen. Es ist daher Teil der Entwurfsidee, sinnvolle Konzept- und Nutzungszusammenhänge und Schwerpunkte zu setzen.
Eine Auseinandersetzung mit neuen Wohn- und Arbeitsformen, in Anbetracht des gesellschaftlichen und strukturellen Wandels, ist als integraler Bestandteil der Konzeptentwicklung zu begreifen. Gleichzeitig hat der Bezug zwischen Wohnort und Arbeitsplatz der Bewohner*innen unmittelbare Auswirkungen auf Nutzungsmischung und Mobilitätsverhalten. In diesem Zuge sind künftige Entwicklungen der Mobilitätsformen mitzudenken. In diesem Kontext stellt das Land neben einem klassischen Ausbau des ÖPNV-Netzes alternative Anforderungen an Konzepten, um der aktuellen Flexibilität mit dem motorisierten Individualverkehr nicht nachzustehen. Dem erarbeiteten Programm liegt stets die Berücksichtigung und Einarbeitung nachhaltiger Strategien, auch im Sinne des Klimaschutzes, zu Grunde.
Aus der Ortsanalyse sollen eigene Entwurfsziele abgeleitet werden. Was ist vor Ort schon da? Was fehlt, was wird in Zukunft fehlen? Welche Trends zeichnen sich ab, welche Initiativen gibt es?