DE LA TERRE À L‘UNIVERS
Diese Arbeit widmet sich dem Aufstieg vom Kern unseres Planeten bis zur Natur der Oberfläche und letztlich zum Universum, das uns umgibt. In einem quadratischen Monolith soll der Besucher in vertikaler Richtung durch die einzelnen Fachbereiche der Naturgeschichte geführt werden. Städtebaulich platziert sich der 60 Meter hohe Turm zwischen natursteinernen Institutspalästen vom Ende des 19. Jahrhunderts und in direkter Nachbarschaft von gerasterten Betonfassaden vom Ende des 20. Jahrhunderts. Sein geringer Fußabdruck ermöglicht den Erhalt einiger Bestandsbäume und der Ausbildung eines aufgelockerten Platzes, der für die hochfrequentierte Tramhaltestelle gegenüber einen Eingang in das Universitätsgelände ausbildet.
Über das Foyer wird die Sonderausstellung im Untergeschoss und der Multimediasaal im ersten Obergeschoss erschlossen. Ab dem zweiten Obergeschoss beginnt die Dauerausstellung, welche den Schwerpunkt des Entwurfs ausmacht. Die Naturgeschichte soll unter dem Begriff des Kosmos verstanden werden, also des Ganzen. Der Beginn bildet hierbei die Mineralogie, die uns mit ihren einzelnen Schichten und den dazwischenliegenden Geheimnissen, die Geschichte der Erde chronologisch auffächern kann. Der folgende Bereich, die Paläontologie, befasst sich mit Fossilien vergangenen Lebens der oberen Erdkrusten. Von vergangen Lebewesen unterirdisch, steigt der Besucher nun gedanklich über die Erde und erreicht die Botanik und Zoologie, die sich über drei Geschosse erstreckt. Galerien zwischen den Geschossen erzeugen einen Zusammenhang zwischen den einzelnen Ausstellungsstücken. Begrünte Loggien verschaffen dem Besucher die Möglichkeit des Austritts und der Entspannung. Die frei gesetzten Öffnungen bieten neben dem Ausblick auch einen Einblick in das Gebäude und seine Ausstellungsobjekte und erzeugen somit einen Dialog zwischen innen und außen.
Nach der Begehung der Botanik und Zoologie, der naturgeschichtlichen Bereiche der Erdoberfläche, erreicht der Besucher das, was sich außerhalb der Erde abspielt: die Astronomie. Nach einem kleinen Ausstellungsbereich, gelangt der Besucher in das letzte Vollgeschoss des Monolithen, in dessen Mitte sich das Planetarium befindet. Großzügige Öffnungen bieten einen allseitigen Ausblick über die Dächer von Straßburg. Über den Treppenkern kann nun der Museumsbesucher das Dachgeschoss erreichen, welches ein kleines Café zum Erholen und gleichzeitig eine großzügige Aussichtsplattform bietet. Hier kann der Besucher tagsüber die Landschaft und bei Dunkelheit mit Teleskopen die Sterne auf sich wirken lassen.
Ornamentarm soll der Monolith durch seine Oberflächen wirken: Außen gespitzte Fertigbetonplatten und einem Sockelgeschoss aus dunkelgefärbten, glatten Beton. Die mit Messing verkleideten Fensterlaibungen sind möglichst hinter der Fassade versteckt. Die Wandflächen des Innenraums sind mit unbehandelter Sichtbeton versehen. Der Boden besteht aus dunkel pigmentierten Terrazzo. Jeglicher Innenausbau für die Ausstellung und die abgehängten Decken bestehen aus pulverbeschichteten Stahlplatten.
Marius Riepe