Campus World Food Programme
Living Infrastructure – Campus für urbane Agrikultur, Wasserintelligenz und Ernährungssicherheit
Der Entwurf schlägt einen neuen Hauptstandort des World Food Programme (WFP) am Tiberufer in Ostiense vor – einem römischen Industriequartier im Wandel. Herzstück ist das Skelett eines ehemaligen Getreidesilos, das zu einem technisch-agrikulturellen Campus transformiert wird. Der Entwurf verbindet Bestand, Innovation und nachhaltige Produktion.
Das WFP engagiert sich weltweit in Ernährungs- und Katastrophenhilfe, oft in Regionen mit Wasserknappheit. Der bewusste Umgang mit Wasser bildet daher das architektonische Leitmotiv. Das Silo bleibt in seiner Struktur erhalten, wird jedoch mit Pflanztrögen in Form umgedrehter Pyramiden für urbane Landwirtschaft ergänzt. Eine leichte Stahlaufstockung mit textiler Hülle dient als Regenwasserfänger. Das gesammelte Wasser wird in Tanks gespeichert, zusätzlich filtert das Untergeschoss Tiberwasser, gespeist durch solarbetriebene Pumpen. Die sichtbare Technik und eine Ausstellung machen den Wasserkreislauf erlebbar.
Die Pflanztröge sind modular bestückbar: je nach Saison kann der Raum zwischen Landwirtschaft, Forschung und Veranstaltungen wechseln. So wird das Gebäude zu einem atmenden Agrar-Organismus. Ein tieferliegender Hof mit Foyer und Kantine öffnet sich zum Testgarten.
Das übrige Raumprogramm ist in einem flachen Sockelbau um den Hof organisiert, wodurch das Silo als Hauptkörper hervorsticht. Ein zusätzlicher Baukörper mit Markthalle und Wohnen markiert den Übergang zum Quartier. Die Markthalle ist offen, durchlässig und vielfältig nutzbar.
Die Aufstockung des Silos und der Wohnbau erscheinen als schwebende Volumen, die sich vom massiven Sockelbau abheben. Gemeinsam bilden sie die vertikalen Endpunkte des Campus und schlagen eine Brücke zwischen Funktion, Technologie und Stadtraum.