Vom 17. Februar bis 03. März 20223 präsentierten über 70 Absolvent*innen des Fachbereichs Architektur der TU Darmstadt ihre Abschlussarbeiten in den Bereichen Hoch- und Städtebau.
Folgende Themen wurden bearbeitet:
Die Moabiter*innen
Hrsg. vom Fachgebiet Entwerfen und Baugestaltung (Prof. Wolfgang Lorch)
Die Masterthesis „Die Moabiter*innen“ setzt sich mit den Themen „Gefängnis“ und „Rückkehr in die Gesellschaft“ auseinander. Ein ehemaliges Gefängnis, einst verborgener Ort des Schreckens, soll in ein offenes, lebendiges Wohnquartier verwandeln werden.
Die Zukunftsfrage nach einer angemessenen Dichte für andere Wohnformen sowie der Umgang mit der Transformation in einen öffentlichen Raum spielen hierbei eine zentrale Rolle. Das Weiterbauen wird eine der beherrschenden Zukunftsaufgaben der kommenden Architekturgeneration sein, die weniger neu und noch weniger auf der grünen Wiese planen wird. Die Relevanz und Aktualität der Aufgabe werden ebenfalls durch ihren Beitrag zur Klima- und sozialen Frage unterstrichen.
Das Darmstädter System – Verfügungsgebäude in zwei Nutzungsabschnitten am Campus Lichtwiese
Hrsg. vom Fachgebiet Entwerfen und Raumgestaltung (Prof. Johanna Meyer-Grohbrügge)
Das Fakultätsgebäude des Fachbereichs Architektur der TU Darmstadt bedarf einer Sanierung. Für die Dauer jeweils eines Jahres soll dazu nacheinander je ein Viertel des Fachbereichs in ein temporäres Exil übersiedeln. Hierfür ist ein Verfügungsgebäude in der direkten Nachbarschaft zu entwerfen, welches nach Ablauf der Sanierung eine neue Rolle als Gästehaus der TU übernehmen soll, ergänzt um flankierende Angebote eines öffentlichen Gebäudes für Studierende, Lehrende und Besucher*innen aller Art. Wir suchen nach einer Identität des Gebäudes im Spannungsfeld zwischen verschiedenen Polen – Vorzügen und Problemen des „Darmstädter Bausystems“ als Genius Loci, den Dimensionen des Begriffes „Nachhaltigkeit“ in Zeiten des Klimawandels und letztlich den Möglichkeiten des Baus als Experimentierfeld – zunächst für Lehrformate und schließlich dauerhaft für Wohnformen temporärer Gemeinschaften.
Produktives (Stadt)quartier Gutleuthafen
Hrsg. vom Fachgebiet Entwerfen und Stadtplanung (Prof. Dr. Martin Knöll)
Vor dem Hintergrund sich wandelnder Rahmenbedingungen und der Forderung nach einer nachhaltigen Stadtplanung mit einer stärkeren Durchmischung rückt das Leitbild der „Produktiven Stadt“ zunehmend in den Fokus aktueller Diskussionen. Neue Produktionsweisen, zunehmende Digitalisierung und Automatisierung u.a. eröffnen neue Möglichkeiten kleinteilige Nutzungsmischung in den städtischen Raum zu integrieren. Aber auch aktuelle globale Krisen (Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg, Klimakrise) führen uns das Erfordernis einer Transformation vor Augen.
In der Auseinandersetzung mit aktuellen ökonomischen, ökologischen und sozialen Trends entwickeln die Studierenden Visionen und alternative städtebauliche Strukturen für ein neues integriertes und zukunftsweisendes produktives Quartier.
Hierbei sollen für die Transformation des durch Gewerbe geprägten Gutleuthafens in Frankfurt nachhaltige Konzepte entwickelt werden, die sowohl die ganz eigene Identität vor Ort berücksichtigen, als auch innovative Konzepte für ein vielfältiges, produktives, urbanes und dennoch grünes und klimagerechtes Quartier hervorbringen.